Kapitel 13

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,,Aiden."

Schlagartig öffnet der Angesprochene seine Augen und sein Alptraum rückt in eine große Entfernung.

Lucas hält seine Schulter und Aiden sieht ihn erschrocken an, während er langsam zu sich kommt.

,,Alles okay?", fragt Lucas freundlich.

Aiden zieht seinem gesunden Arm unter Connors Oberkörper hervor und betastet vorsichtig seine Wangen. Sie sind ein wenig feucht von seinen vielen Tränen, aber wenigstens sind sie nicht so erhitzt wie sonst, wenn Lucas in der Nähe ist.

,,Ja, alles super.", sagt Aiden gespielt fröhlich, ,,Danke der Nachfrage."

Lucas mustert ihn stumm und Aiden wird ganz warm unter den vielen Decken, was auch zum Teil an Connor liegt, der sehr nah neben ihm liegt.

Er versucht, so leise wie möglich aufzustehen, aber dadurch, dass er sich aus den Decken hervorkämpfen muss, wacht Connor auf. Dieser drückt bei dem Anblick der beiden noch ein letztes Mal Aidens Hand, bevor er die Decken auf den Boden wirft und aufsteht.

,,Du solltest das wieder kühlen.", sagt Lucas und zieht ihn in Richtung Küche, bevor Aiden noch etwas sagen kann.

Wider erwarten regnet aus draußen sehr stark, sodass die beiden schnell in die Hütte nebenan rennen.

Aiden glaubt nicht, dass sich das Wetter so schnell bessern wird und ein lautes Donner bestätigt seine Vermutung.

Lucas setzt den Teekocher auf und wirft Aiden die Packung Erbsen hin.

Stumm sitzen die beiden nebeneinander und lauschen dem Regen, der stetig an die Fensterscheiben prasselt.

Aiden nippt an seinem Tee. Er ist unerwartet süß und er verzieht den Mund.

,,Ich weiß, du magst eher Kaffee, aber dann wirst du nicht wieder einschlafen können.", sagt Lucas und legt eine kleine, dünnere Decke über Aidens Schultern, damit ihm nicht wieder kalt wird.

Aiden fühlt den weichen Stoff an seiner Wange und er starrt gedankenverloren in seinen Tee.

,,Es tut mir leid.", haucht Lucas und setzt sich auf den Stuhl neben Aiden.

,,Für was?", fragt er, denn er hat keine Agnung, worauf Lucas hinauswill.

,,Für alles. Das ich immer so böse zu dir bin. Das tut mir einfach leid und ich fand das angemessen, mich noch einmal bei dir zu entschuldigen.", erklärt Lucas leise.

,,Schon okay."

Lucas berührt sanft Aidens Handgelenk und dieser schließt die Augen.

,,Ich fühle mich so dumm, weil ich dich grundlos verletzt habe. Ich habe einfach nicht nachgedacht und wollte vor meinen Freunden cool sein, aber das ist eigentlich ziemlich blöd von mir gewesen. Ich bin da halt... ein wenig... ausgerastet. Und das tut mir leid."

Aiden nimmt einen weiteren Schluck von seinem Tee und nimmt die Erbsen herunter, weil sein Arm unangenehm kalt und taub geworden ist. Er versteckt ihn schnell unter der Decke.

Er kann es immernoch nicht glauben.

Lucas hat sich entschuldigt.

Er hat es endlich eingesehen, dass er Fehler gemacht hat, die ihn sehr verletzt haben.

Aiden hat keine Ahnung, was er nun fühlen soll.
Einerseits fühlt er sich sichtlich besser und entspannt, aber der Teil, der ihm vergeben hat, kann noch nicht recht glauben, dass er es wirklich ernst meint.

Aber warum sollte er lügen?

Aiden ist einfach nur verwirrt und hat keine Ahnung, wie er reagieren soll.

Camping Trip (BxB) | Deutsche Übersetzung Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt