Kapitel 1

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Greg:

Ich schob den Puck mit dem Schläger in einem wahnsinns Tempo vor mir her. Schaute mit zusammen gekniffenen Augen zwischen Puck und Tor hin und her und setzte zum Schuss an. Ich nahm Schwung und schlug den Puck in die rechte obere Ecke, knapp am Kopf des Torwarts vorbei ins Tor. Keine Sekunde später war die Zeit abgelaufen und das Spiel zu Ende. Die Menge tobte und feierte den Meisterschaftssieg, meiner Eishockeymannschaft, Maple Leafes aus Toronto.

Nachdem das Team und ich die Interviews hinter uns hatten, begaben wir uns in die Umkleide um zu Duschen.

"Greg du gehst doch auch gleich mit in den Club feiern oder?" fragte Stephen, einer meiner Teamkollegen.

"Ja klar, aber ihr könnt schon vor gehen, ich fahr mit meinem Auto hin."

"Alles klar dann treffen wir uns dort." rief Stephen und schon war er nach draußen verschwunden.

Nun war ich ganz alleine in der Umkleide und genoss die Stille. Ich verschaffte mir noch einen letzten Blick durch die große Umkleide. Die Saison war nun vorbei und wir würden die nächste Zeit nicht mehr hier her kommen. Ich stand auf und packte die restlichen Sachen in meine große Sporttasche. An der Tür blickte ich noch einmal wehmütig zurück und trat hinaus in den großen Flur um zum Ausgang zu laufen.

Ich bog links um die Ecke und blieb abrupt stehen. Vor mir auf dem Boden kauerte ein kleines Mädchen und weinte bitterlich.

"Hey Kleine, was ist passiert? Kann ich dir helfen?" Ich kniete mich vorsichtig vor dem Mädchen auf den Boden und hob behutsam ihr Kinn an, um sie anschauen zu können.

"I..ich weiß nicht wo mein Paps ist, ich habe ihn beim rausgehen verloren." schluchzte sie.

Ich zog das Mädchen auf ihre Füße, damit sie nicht weiter auf dem kalten Boden saß und trocknete ihre Tränchen mit meinem Sweatshirt Ärmel.

"Oh Süße wir werden deinen Paps finden ok? Sagst du mir deinen Namen und dein Alter? Dann gehen wir zu den Stadionsprechern und lassen deinen Paps ausrufen, ok?" sagte ich mit warmer und ruhiger Stimme. Die Kleine zog ihren Rotz nach oben und nickte lächelnd, dabei wippten ihre süßen kleinen blonden Löckchen hin und her.

"Ich heiße Sue Miller und bin 7 Jahre alt. Mein Paps heißt Chandler und er ist voll der Fan von dir. Er schaut jedes Spiel an, entweder im Fernseh oder hier im Stadion. Ich persönlich bin ja eher ein Fan von Tucker, wie er immer die Pucks hält und sie nicht ins Tor läßt......ooohhhh ich will wenn ich groß bin auch mal so ein Torwart werden wie Tucker. Wusstest du das ich auch Eishockey spiele? Aber halt noch bei den Kleinen. Aber du, die sind so doof das glaubst du gar nicht. Aber Paps sagt immer ich bin noch zu klein für die Großen. Wusstest du das ich in die Schule gehe? In die erste Klasse und da......"

"Ehm... ok.... Sue wir sind bei den Stadionsprechern angekommen. Ich frag mal ob sie deinen Paps ausrufen ja?"

Ich öffnete die Tür zu dem Raum mit der Tonanlage, aber keiner saß drin. Kurz entschlossen setzte ich mich an eins der Mikrofone und schaltete die Lautsprecher ein.

"Test Test. Ah ok sie funktionieren. Mister Chandler Miller wird von seine Tochter Sue gesucht, bitte holen sie ihre Tochter im Teamraum ab. Ich wiederhole Mister Chandler Miller wird von seiner Tochter Sue gesucht. Bitte im Teamraum abholen."

So schnell konnte ich gar nicht schauen schnappte sich Sue das Mikrofon und brüllte hinein.

"Paps du glaubst nicht mit wem ich hier abhänge....mit Gregory Herman....Paps Gregory Herman....das ist doch soooo toll...komm schnell dann siehst du ihn auch noch."

Ich lachte lauthals los. Sowas hatte ich auch noch nicht erlebt. Die Kleine ist extrem frech und vorlaut, aber mit ihren blonden Löckchen und den strahlend blauen Augen, zuckersüß. Wie wohl ihr Paps aussah? Ok an sowas sollte ich nicht denken, immerhin hat er ja ein Kind also wird er Hetero sein. Ich streckte Sue meine Hand hin.

With a little help from my sunshineWo Geschichten leben. Entdecke jetzt