Kapitel 19

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Chandler:

Das Spiel war wie immer sehr gut und Greg's Mannschaft hatte gewonnen. Nach dem Telefonat gestern hatte ich mir wirklich viele Gedanken gemacht. Mir bedeutete es sehr viel, dass Greg sich dafür entschied mit dem Eishockey aufzuhören. Ich würde es niemals von ihm verlangen, aber es stand wohl außer Frage, dass ich ihn sehr gerne um mich rum habe.

Sue's Schlafanzug tauchte auch nach mehrmaligem Suchen einfach nicht auf. Das ist schon sehr komisch.

Auf der Arbeite war heute nichts los. Die Jungs schnitten in der Werkstatt das Holz für unseren Auftrag zu, den Papierkram hatte ich schon erledigt, eigentlich könnte ich jetzt nach Hause fahren. Vorher könnte ich Sue noch von der Schule abholen.

Ich setzte mich in mein Auto und fuhr auf dem Weg zur Schule noch am Donut Laden vorbei. Gerade als ich in den Laden rein wollte kam mir Frank entgegen. Was machte der denn hier? Das ist doch gar nicht seine Gegend.

"Hey Frank." rief ich, aber er drehte sich nur kurz um und rannte fast zu seinem Auto. Komisch. Wieso war in letzter Zeit denn alles so merkwürdig?

Nachdem ich Sue's Lieblingsdonuts gekauft hatte, fuhr ich zur Schule und wartete bis es sie rauskam. Geklingelt hatte es schon vor zehn Minuten aber da ich ihren Laufweg abgefahren war beim her kommen, sah ich ja das sie noch nicht das Gebäude verlassen hatte. Nach fünzehn Minuten Wartezeit stieg ich dann doch mal aus und lief in das Gebäude. An ihrem Klassenzimmer angekommen stand die Lehrerin noch drin und bereitete wohl Sachen für den nächsten Tag vor.

"Entschuldigen sie?" sagte ich.

"Oh Mr. Miller. Sue ist schon weg."

"Wie sie ist schon weg? Ich habe sie aber nicht auf ihrem nach Hause Weg gesehen." sage ich schon leicht panisch.

"Ach, ja, sie wurde auch abgeholt. Von einer Blonden Frau, sie sagte sie sei die Mutter."

"WAS?" schrie ich. "Sie wissen das ich alleinerziehend bin, wieso lassen sie Sue einfach mit jemandem mit der behauptet ihre Mutter zu sein? Das wird ein Nachspiel für sie haben."

"Aber, aber sie war so überzeugend."

Ich winkte ab und rannte schon fast aus dem Schulgebäude hinaus. Was mache ich jetzt? Gott, was war wenn das doch Hope war. Verdammt, ich wusste nicht mal wie diese Heather aussieht.

Zu Hause stieg ich aus meinem Auto aus und rannte zum Nachbarshaus, wo diese Heather wohnen soll. Ich klingelte und klopfte gegen die Türe, aber niemand machte auf. Irgendwie waren da auch keine Vorhänge und kein Schild an der Klingel. Was ging hier vor?

Frank! Schoss es mir durch den Kopf. Was ist wenn der mit ihr unter einer Decke steckt.

Erstmal sollte ich die Polizei anrufen und Dawn. Ich wählte die Nummer der Polizei und erklärte, als jemand ran ging, was passierte. Sie wollten sofort jemanden vorbei schicken. ALso saß ich da und wartete bis die Polizei kam. Ich überlegte ob ich Greg Bescheid sagen sollte. Ich wußte wenn ich es nicht tat, wird er wahnsinnig sauer auf mich sein, aber andererseits wußte ich auch dass er alles stehen und liegen lassen würde um sofort hier her zu fliegen. Ich entschied mich dazu erstmal Dawn anzurufen. Ich nahm mein Handy und wählte Dawns Nummer.

"Hi Chandler," ging sie freudig ans Handy. Ich fing an zu weinen. "Dawn....Sue wurde entführt." flüsterte ich fast. "WAS? Sag das nochmal. WAS? NEIN. Ich bin sofort bei dir. Hast du die Polizei schon angerufen?" Ich nickte, dabei konnte sie mich ja gar nicht sehen. "Ja habe ich, sie kommen her. Dawn, warum passiert uns in letzter Zeit so viel? Was habe ich falsch gemacht in meinem Leben das man mich so sehr straft?" "Chandler hör auf dir so Gedanken zu machen. Ich leg jetzt auf und komme zu dir. Hast du Greg Bescheid gesagt?" "Nein habe ich nicht." sagte ich ihr.

Als es an der Tür klingelte legte ich auf und öffnete die Türe. Zwei Polizeibeamte standen davor. Ich bat sie herein und sie fragten was genau passiert sei. Also erzählte ich ihnen davon, als ich Sue von der Schule abholen wollte.

"Haben sie jemanden im Verdacht." fragte mich der eine Polizist. Ich nickte. "Sue's Mutter, sie hat uns alleine gelassen als Sue ein Tag alt war. Sie litt damals unter starken Depressionen. Sie ist einfach abgehauen und hat das Baby im Krankenhaus gelassen. So haben meine Eltern und ich Sue aufgezogen. Ich habe auch das alleinige Sorgerecht. Anscheinend ist vor ein paar Wochen jemand ins Nachbarhaus namens Heather gezogen. Meinem Lebensgefährten kam die Frau komisch vor, ich allerdings hatte sie noch nicht gesehen. Aber als ich vorhin da hin gegangen bin und geklingelt habe, habe ich festgestellt dass das Haus unbewohnt ist. Da kam ich auf die Idee das diese Heather auch Hope hätte sein können. Weil alle bekamen sie zu Gesicht nur ich nicht. Und dann ist da noch Frank, mein Ex, der könnte auch was damit zu tun haben. Er gibt Sue und meinem Partner die Schuld das es zwischen uns aus ist."

Sie wollten noch die vollen Namen und Adresse von Hope und Frank wissen und ob mir nichts aufgefallen war. Einer der Polizisten hatte einen Bilderrahmen in der Hand der auf der Kommode im Flur stand und zeigte es seinem Kollegen. Der räusperte sich und fragte:" Ist Gregory Herman ihr Lebensgefährte?"

"Ja, wieso?" fragte ich irritiert. Was hatte das jetzt mit der Entführung Sue's zu tun?

"Er war mal mein Klassenkamerad in Calgary. Super Typ. Und Weltklasse Eishockeyspieler."

"Ja das ist er." sagte ich.

"Mister Miller, wir werden so schnell wie möglich alles überprüfen und werden uns bei ihnen melden. Bitte bleiben sie zu Hause, damit wir sie erreichen können, beziehungsweise, jemand zu ihnen nach Hause kommt. Wir werden ihre Tochter finden, ganz bestimmt." verspricht er mir. Wir standen an der offenen Türe und ich gebe den beiden Beamten noch die Hand zum Abschied. Von weitem sehe ich Dawn die weinend die Auffahrt hinauf läuft und sich in meine Arme schmiss als sie endlich oben ankam.

"Das ist meine Schwester Dawn." sagte ich zu den Polizisten. Die nickten beide wissen und verabschiedeten sich dann vollends.

"Jetzt müssen wir abwarten Dawn." hauchte ich ihr zu.

"Können wir nichts machen? Wirklich gar nichts?" fragte sie mich schluchzend. Ich schüttelte den Kopf.

"Nein, leider nicht. Ich soll zu Hause bleiben falls jemand vorbei kommt oder anruft."

"Ok, ich bleibe bei dir." sagte sie.

Ich nickte und suchte mein Haustelefon, um ein paar Anrufe zu machen, denn ich werde die nächsten Tage auch nicht auf die Arbeit gehen.

With a little help from my sunshineWo Geschichten leben. Entdecke jetzt