Kapitel 16

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Greg:

Zwei Tage ist Boo's Geburtstag schon her und heute müssen Tucker und ich leider wieder zu unserem nächsten Spiel.

Am Flughafen angekommen nehme ich Chandler in den Arm und küsse ihn liebevoll.

"Zwei Wochen Boo, dann bin ich wieder hier und das für ganze fünf Monate." verspreche ich ihm.

"Alles gut Babe, ich weiß immer noch worauf ich bin eingelassen habe." antwortet er mir. Sein Lächeln ist wirklich das schönste auf der Welt für mich.

"Bist du dir sicher das du es überhaupt ohne uns aushältst, Babe? So wie du dich gerade festklammerst." sagte er grinsend.

"Ich befürchte nein. Es tut mir leid, aber ich glaube diesmal bin ich derjenige der Eifersüchtig werden wird. Ich hab ganz andere Gefühle für dich, wie ich für Pete hatte. Dich jetzt zu verlassen macht mich irgendwie fertig." sagte ich ehrlich und senkte meinen Kopf auf seine Schulter.

Das war mein Ernst. Ich wollte nicht gehen, ich wollte ihn nicht alleine lassen. Ich hatte Angst, er könnte sich woanders vergnügen. Angst ich reichte ihm nicht, vor allem wenn ich soweit weg war.

"Hey, Babe, hör mir zu, wir schaffen das, es sind nur noch zwei Wochen. Vier Spiele, dass schaffst du. Konzentriere dich nicht auf uns, konzentriere dich aufs Training und die Spiele."

"Genau Gregy, wir machen das schon und ich pass auf Paps auf, oki?" rief Sue.

Ich musste lachen.

"Klar passt du auf Paps auf. Und auf Tante Dawn für Tucker, ok? Wir müssen dann los." sagte ich und nahm Dawn, dann Sue und dann Chandler in den Arm, Letzteren küsste ich innig und gab ihm einen Klaps auf den Po.

Fünf Stunden Flug standen jetzt an. Wir flogen nach Vancouver, da hatten wir in 3 Tagen ein Spiel.

"Alles ok Greg?2 fragte mich Tucker.

"Ich versuche dass alles ok ist, ja." antwortete ich ihm niedergeschlagen.

"Ihr könnt ja viel Telefonieren und schreiben. Aber wenn ihr Telefonsex machen wollt sag mir bitte vorher Bescheid, dann verlasse ich das Zimmer." er lachte und verzog gespielt angewidert das Gesicht. "Achja und das letzte Spiel ist in Montreal, da können die drei ja auch hinkommen und zu schauen, das ist ja nicht so weit."

"Ja du hast recht Tucker. Ich werde das mal mit Chandler besprechen. Und jetzt mach ich die Augen zu, vielleicht schaffe ich es ja die fünf Stunden durchzuschlafen."

"Alles klar, ich weck dich wenn wir kurz vor dem Landeanflug sind."

Ich ließ den Sitz nach hinten, damit ich bequemer liege, zog meine Augenmaske über und schloss die Augen. Meine Gedanken schweiften zu dem Tag als Chandler Geburtstag hatte. Genaugenommen hatte er ja in der Nacht noch einmal ein Geschenk bekommen. Sue war schon lange im Bett und so wie er versprochen hatte, schickte er Dawn und Tucker irgendwann nach Hause und wir verkrümelten uns ins Bett. Durch diese lange Warterei vom Vormittag bis zur Nacht, waren unsere Gemüter schon so erhitzt, dass auch diese Nacht wirklich sehr schön war. Es war das allererste Mal, dass ich mich habe nehmen lassen. Ich hätte nie gedacht das es so wundervoll sein konnte. Gut, an das Ziehen musste ich mich erstmal gewöhnen, aber irgendwann merkte ich das gar nicht mehr, sondern spürte nur volle Extase.

Wahrscheinlich war auch genau das der Grund, wieso ich so anhänglich geworden bin die letzten Tage. Ich wollte ihn nicht zur Arbeit gehen lassen, oder einkaufen, oder mit Sue zum Eishockey Training. Überall war ich dabei, ja gut, außer bei der Arbeit, da natürlich nicht.

Ich hätte nie gedacht dass ich mich in so kurzer Zeit so verlieben konnte.

Mit den Gedanken an Chandler, schlief ich dann auch endlich mal ein.

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Chandler:

Ich wollte ihn nicht gehen lassen, aber ich musste. Auf der Rückfahrt nach Hause, weinte Sue die meiste Zeit.

"Paps ich vermisse Gregy schon. Kann er nicht einfach da bleiben? Hm? Ich will das er zurück kommt."

"Sue, so wie ich eine Arbeit habe, hat er eben seine. Das Eishockey ist seine Arbeit, damit verdient er Geld. Also muss er auch gehen. Aber zwei Wochen sind wirklich nicht lange. Das schaffen wir." beruhigte ich sie.

"Ok. Schule hab ich ja auch noch. Und wir haben eine neue Nachbarin die spielt ab und zu mit mir. Du musst sie mal kennenlernen. Greg und Dawn kennen sie schon, sie heißt Heather."

"Aha ok, wieso hat mir das bis jetzt keiner erzählt?" fragte ich verärgert.

Sue zog die Schultern nach oben. "Weiß ich nicht. Ich habe es vergessen, weil ja auch alles so aufregend war in letzter Zeit. Aber Heather sagte sie kommt auch mal vorbei wenn du daheim bist. Dann lernst du sie auch kennen. Aber Greg mag sie nicht besonders, er sagte zu Dawn dass sie aufpassen soll, die sei ihm nicht geheuert oder sowas."

"Nachdem er es sagte lies ich mir ihr Verhalten auch noch einmal durch den Kopf gehen und fand es wirklich auch komisch." sagte Dawn dann.

"Aha ok. Also wenn Greg das sagt dann vertrau ich ihm da mal und bin auch vorsichtig, ok?"

Dawn nickte.

"Ok. Was machen wir gleich wenn wir zu Hause sind?" fragte Sue.

"Wollen wir endlich mal mit dem Hasenstall anfangen?" fragte ich sie.

"Ja, ja auja, bitte. Und wenn wir dann fertig sind kaufen wir zwei Hasen ok?"

"Alles klar."

"Weißt du schon welche Hasen du möchtest Sue?" fragte Dawn.

"Ja ein weißes und ein schwarzes Löwenköpfchen. Die sind soo flauschig." antwortete Sue mit Kulleraugen.

"Ok dann weiß ich Bescheid." entgegnete Dawn ihr grinsend. Ich glaubte zu wissen was Dawn plant und mir soll es recht sein.

Bei Dawn angekommen stieg sie aus und verabschiedete sich.

"Paps? Kann ich heute vielleicht doch bei Dawn schlafen? Ich hab doch morgen erst später Schule und dann kann Dawn mich zur Schule fahren. Und den Hasenstall können wir wann anders machen?" fragte sie und ließ ihre Wimpern klimpern.

"Wäre es für dich ok Dawn?" fragte ich meine Schwester.

"Ja natürlich, sie hat ja auch schon eine Weile nicht mehr bei mir geschlafen."

Ich nickte, dann ließ ich Sue auch aussteigen, wünschte ihnen viel Spaß und verabschiedete mich von ihnen.

Den Rest der Fahrt hörte ich laut Musik um mich von meinen Gedanken an Greg abzulenken.

Daheim angekommen, zog ich meine Schuhe aus und wollte mich gerade auf die Couch legen, als es an der Türe klingelte. Ich stand auf und ging nichts ahnend wer es sein könnte zur Türe. Ich schaute durch den Spalt der offenen Türe und erschrak.

"Was willst du hier?" fragte ich in einem aggressiven Tonfall.

"Chandler, ich wollte mich bei dir entschuldigen, bitte lass mich rein, damit wir reden können."

"Frank es gibt nichts mehr zu reden und du kannst auch froh sein dass ich dich nicht angezeigt habe. Also bitte geh wieder." bat ich ihn.

"Bitte Chandler. Bist du gerade alleine, dann könnte ich doch kurz reinkommen. Ich möchte nur reden."

"Nein Frank und wenn du nicht gleich verschwindest dann rufe ich wirklich die Polizei an." schrie ich ihn an.

"Ok, ok, ich sehe schon mit dir kann man nicht mehr reden seit du mit diesem Eishockeytyp zusammen bist." und diese, Eishockeytyp, betonte er so abwertend, dass ich wirklich versucht war mein Handy aus der Hosentasche zu holen.

"Schon gut schon gut, ich geh ja schon." sagte er und drehte sich um, "ach, könnte ich nur ganz kurz pinkeln gehen bitte, bis nach Hause reicht das nicht."

Ich seufzte auf und da ich ja kein Unmensch war, ließ ich ihn kurz aufs Klo. Nach circa drei Minuten kam er wieder. Bedankte sich und ging dann endlich.

Was dachte der denn? Ernsthaft? Das ich ihm verzieh und er hier wieder ein und aus laufen könnte wie früher?

Das war echt komisch.

With a little help from my sunshineWo Geschichten leben. Entdecke jetzt