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Jungkook

„Sie hat dich abserviert? Ich glaubs ja nicht, der große Jeon Jungkook hat einen Korb gekriegt, dass ich das noch erleben darf!“ lachte Jiyong, als ich mich in der Umkleidekabine gerade umzog. War ja klar, dass er sich einen dämlichen Kommentar wieder nicht verkneifen konnte. „Schrei doch noch lauter, die Leute in Busan haben dich noch nicht gehört.“ brummte ich und schnürte meine Schuhe fest.

„Und was ist jetzt mit dem Ball? Du weißt schon, dass es sozialer Selbstmord wäre, da allein oder gar nicht aufzutauchen, oder?“ setzte er noch nach jnd traf damit genau ins Schwarze. Natürlich wusste ich das.

„Sei ruhig, ich mach das schon. Die rennen mir sowieso alle hinterher, ich muss mir nur eine aussuchen.“ antwortete ich selbstbewusst und warf mir meine Sporttasche mit Schwung über die Schulter. „Au, pass doch auf!“ zischte jemand hinter mir und ich drehte mich mit hochgezogener Augenbraue um. Hinter mir stand einer meiner Klassenkameraden und rieb sich mit verzerrtem Gesicht den Hinterkopf. „Hast du was gesagt?“ fragte ich genervt und trat einen Schritt auf ihn zu.

Sofort hob er beschwichtigend die Hände und wich ängstlich zurück. Ja, das war die Wirkung, die ich normalerweise auf andere hatte: Die Einen himmelten mich an, die Anderen hatten Angst vor mir.

Mein Ruf war mir wichtig, sehr sogar.

Und deshalb zögerte ich auch nicht, bevor ich ihn mit beiden Händen am Kragen packte und gegen die Wand donnerte. „Pass auf, wie du mit mir redest, du kleiner Pisser. Atme in meiner Nähe am Besten gar nicht, sonst brech ich dir aus Versehen noch was, kapiert?“ drohte ich ihm. Bevor ich ihn aber los ließ, stieß ich ihn nochmal kräftig gegen die Wand, sodass er sich den Kopf anschlug und laut aufschrie.

„Komm schon, das reicht. Sonst fliegst du noch von der Schule, JK.“ zog Ji mich zurück, aber ich befreite mich direkt aus seinem Griff. „Nicht.anfassen.“ presste ich durch die Zähne und ließ von dem Typen vor mir ab. Direkt danach stürmte ich aus der Halle und lief aufs Schulgebäude zu. Jiyong rannte hinter mir her, bis er neben mir lief. „Was ist denn heute los mit dir? Hast du schlecht geschlafen?“ bohrte er weiter nach, aber ich lief einfach stur weiter, bis wir an unserem Klassenraum ankamen und ich mich haareraufend auf meinen Stuhl fallen ließ.

Nach und nach füllte sich der Raum weiter mit Schülern, unter anderem auch dem Kapuzentyp vom Morgen. Normalerweise interessierten mich die unbeliebten Loser nicht, aber er war an diesem Morgen da und ich musste wissen, ob er was gehört hatte, denn wenn irgendjemand von der Abmachung erfuhr, hätte das für Gerüchte gesorgt und das konnte ich überhaupt nicht gebrauchen.

Während des Unterrichts sah ich immer wieder zu ihm rüber und überlegte, wie ich diese Information wohl aus ihm raus bekam. Die übliche Tracht Prügel? Erpressen? Drohen? Aber womit sollte ich ihn erpressen? Ich wusste ja nichtmal, wie er hieß.

Also doch Prügel.

Unser Klassenlehrer kam rein und legte einen dicken Stapel Blätter aufs Pult. „Guten Morgen. Habt ihr alle gut geschlafen? Schön! Wie wäre es dann mit einem Überraschungs-Test?“ flötete er mit einem gehässigen Grinsen auf den Lippen. Mehr als die Hälfte der Klasse regte sich lautstark auf, ich dagegen lehnte mich zurück und musste mir das Grinsen verkneifen.

Kinderspiel.

Scars ⇴ ᴛᴀᴇᴋᴏᴏᴋ ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt