Sechzehn

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Nachdem sie ihre Dusche beendet hatten gingen sie zu einem kleinen Restaurant am Strand, um sich ein spätes Mittagessen zu gönnen. In der Nähe der Terrasse, auf der sie saßen, sahen sie ein paar Hunde die mit Kindern am Strand spielten. Es war amüsant ihnen zuzusehen. Ein kleiner Welpe jagte seinen eigenen Schwanz und erinnerte Jordana an der Familien, die sie hatten als sie noch ein Kind war.

„Er sieht aus wie Bruno", sagte sie und lächelte.

Cameron folgte ihrem Blick und dachte, dass sie einen Hund meinte, den sie kannte. „War Bruno dein Hund?"

„Nein, er war Jorges Hund oder vielleicht sollte ich sagen, er war der Hund meiner Brüder und beide hatten versucht ihm Tricks beizubringen."

„Hat es geklappt?"

„Nicht wirklich. Er war mehr an den Leckerli interessiert, die er immer bekam wenn er etwas richtig gemacht hatte." Sie lachte und schüttelte den Kopf. „Meine Mutter war nie so wirklich begeistert von ihm, aber er folgte ihr immer wie ein Schatten, wenn meine Brüder nicht zu Hause waren."

„Oh, ich hätte angenommen, dass er dein Schatten gewesen wäre", sagte Cameron und sah das Funkeln in ihren Augen.

„Er wurde meine zweite Hälfte als er älter wurde. Dann hat er die meiste Zeit in meinem Zimmer verbracht und auf der Fensterbank gelegen, um die Katze der Nachbarn zu beobachten, die fast jeden Tag auf unseren Apfelbaum geklettert ist."

Cameron konnte sich vorstellen, dass das für den Hund ein toller Anblick gewesen sein musste. „Wie alt war Bruno?"

„Er war sechzehn als er starb, aber am Ende war er taub und fast blind. Ich denke, es war eine Erlösung für ihn auch wenn es uns allen das Herz gebrochen hat, als er uns verließ. Meine Mutter litt am meisten, was komisch war, da sie nie besonderes Interesse an ihm gezeigt hatte."

„Ich weiß was du meinst. Meine Großeltern hatten ein Gestüt und doch mochte meine jüngste Schwester Pferde nie. Als unsere Großvater das Gestüt verkaufte war sie diejenige gewesen, die am meisten weinte, besonders um dieses eine Pferd names Marshmellow. Sie hatte es nie geritten und doch eine Schwäche für es gehabt", erzählte er und sie nickte verständnisvoll.

„Hattest du irgendwelche Tiere", fragte sie und wandte sich wieder den Hunden zu.

„Nein, ich hatte keine Tiere, aber wir hatten zwei Katzen und meine Schwester einige Meerschweinchen. Ich wollte immer eine Schildkröte haben, aber meine Mutter war dagegen gewesen, denn sie fand sie langweilig." Cameron seufzte leicht, so dass Jordana ihn wieder an sah.

„Das ist gemein! Ich hatte einen Hamster. Meine Brüder dachten auch, dass er langweilig war aber ich liebte ihn. Hast du darüber nachgedacht, dir jetzt vielleicht eine Schildkröte anzuschaffen, immerhin bist du jetzt alt genug, um deine eigenen Entscheidungen zu treffen?"

„Nein, ich habe irgendwie das Interesse an diesen Tieren verloren. Heutzutage würde ich einen Hund bevorzugen, aber ich habe mich noch für keine bestimmte Rasse entschieden."

Ja, ein Hund würde zu ihm passen, dachte Jordana und versuchte sich ihn mit einem großen Hund vorzustellen, wie einem Deutschen Schäferhund oder einem Labrador.

„Sollen wir gehen", fragte Cameron und legte Geld für die Rechnung auf den Tisch.

„Klar!" Sie schob den Stuhl zurück und erhob sich.

Hand in hand verließen sie das Restaurant und liefen am Strand entlang zu der Rampe, wo man lernen konnte wie man auf Skiern übers Wasser fuhr. Jordana war so aufgeregt wie ein Kind und Cameron fand das total goldig.

„Ich bezahle für uns", verkündete sie und er wollte protestieren, aber sie legte nur einen Zeigefinger auf seine Lippen. „Du hast schon genug bezahlt, jetzt bin ich dran."

Er sah die Entschlossenheit in ihren Augen und er wusste, dass eine Diskussion zwecklos war, denn Jordana konnte stur sein, also lenkte er ein und ließ sie ziehen. Cameron sah ihr hinterher, als sie zur Kasse ging. Ihr Po sah unglaublich knackig in diesen knielangen Jeans aus und er wollte hinein beißen.

Sie zogen sich bis auf die Schwimmkleidung aus und der Lehrer überreichte ihnen Schwimmwesten, die sie gleich anlegten. Er erklärten ihnen, was sie tun mussten und wie man am besten die Leine losließ, wenn man spürte, dass man das Gleichgewicht verlor. Da es zwei Boote gab starteten sie gleichzeitig.

„Viel Glück", rief Jordana, reckte den Daumen nach oben und grinste breit.

„Habe Spaß, Sweety", rief Cameron zurück und warf ihr einen Luftkuss zu, den sie lachend mit einer Hand auffing und auf ihr Herz presste. Eine wirklich süße Geste.

Die Boote starteten und zogen sie langsam ins Wasser. Jordanas Beine wurden fest und sie verstärkte ihren Griff um die Stange, an der das Seil befestigt war. Sobald die Skier das Wasser berührten kam ein überraschender Schrei über ihre Lippen. Cameron gab keinen Laut von sich. Zu ihrer eigenen Überraschung schaffte sie es fast eine halbe Minute lang die Position zu halten, aber dann taumelte sie doch ins Wasser. Als sie wieder auftauchte sah sie Cameron einige Meter hinter sich, ebenfalls im Wasser. Sie war tatsächlich besser als er gewesen. Ein Tag, den man sich im Kalender anstreichen musste. Sie winkte und lächelte ihm zu und er winkte zurück. Die Boote sammelten die beiden wieder ein und brachten sie zurück zum Start, wo sie ihren nächsten Versuch wagten.

Nach drei Fahrten war ihr Jet-Ski Abendteuer beendet, aber sie hatten jede Menge Spaß gehabt. Jordana flog Cameron förmlich in die Arme und küsste ihn überschwänglich. Er schlang seine Arme um sie und genoss ihren stürmischen Überfall.

„Oh mein Gott, das war so geil. Können wir das morgen noch einmal machen??? Bitte, bitte, bitte", bettelte sie, als wäre sie nicht erwachsen und brauchte seine Einwilligung.

„Natürlich, wir können am Morgen wiederkommen", stimmte er zu und küsste sie auf die Nasenspitze.

Ihren Wangen waren gerötet und ihre Augen strahlten vor Begeisterung. Cameron liebte es sie so happy zusehen und er wünschte er könnte diesen Anblick jeden Tag genießen.

Langsam gingen sie zurück zu ihrem Ferienhaus, wo sie direkt noch eine Runde ins Wasser sprangen, ehe ihre Mägen zu knurren begannen.


Note: Diesmal hat definitiv Jordana gewonnen. :P Mal sehen was der Abend noch so bringt...


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