Sieben

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Camerons Sorge stieg, als sie ihm nicht antwortete. Vielleicht hatten ihn seine Gefühle getäuscht, aber er war sich sicher gewesen, dass er einen Funken Hoffnung in ihren Augen gesehen hatte, als er vorschlug das Wochenende zusammen zu verbringen, um zu sehen, ob immer noch Gefühle für einander da waren. Er wusste längst, dass er sie immer noch liebte. Als er sah, mit wem er zusammen gestoßen war, da hatte sein Herz einen Freudensprung gemacht. Cameron hatte sie während all der Jahre vermisst und gehofft, dass sie sich bei ihm melden würde. Wenigstens um ihm zu erklären, warum sie ihn verlassen hatte, aber als er sie in seinen Armen hielt, da war ihm klar geworden, wie stark eine Gefühle tatsächlich waren. Sie wieder zu berühren hatte ihn in Brand gesteckt. Er hatte sich so sehr danach gesehnt sie wieder in die Arme zu nehmen und wollte sie nie wieder gehen lassen. Er wollte sie küssen bis sie beide außer Atem waren, aber sie war distanziert gewesen. Und nun konnte er sehen, wie sie mit sich selber rang.

„Bitte Jordana...", flüsterte er und hätte sich am liebsten selbst in den Hintern getreten, weil er sie förmlich anbetttelte. Sie musste ja denken, dass er verzweifelt war.

Sie kaute auf der Innenseite ihrer Unterlippe und sah den Hundeblick, der ihr Herz zum Schmelzen brachte. „O...okay."

„Wirklich?" Cameron fragte noch einmal vorsichtig nach, da er glaubte sich verhört zu haben.

„Ja, aber nur für ein Wochenende."

„Sicher", stimmte er zu und führte ihre kleine Hand zu seinem Mund, um einen saften Kuss auf ihrem Handrücken zu platzieren.

Jordana spürte die Elektrizität, die durch ihren Körper rauschte sobald seine Lippen ihre Haut berührten. Cameron musste es auch gespürt haben, denn seine Augen wurden dunkler. Ehe einer von ihnen ein Wort sagen konnte kam die Kellnerin mit ihrem Essen.

Die ersten Minuten aßen sie in einvernehmlichem Schweigen, aber dann fasste Jordana sich ein Herz und fragte ihn, wie die vergangenen sechs Jahre für ihn gelaufen waren.

„Ich habe Vegas zwei Wochen nach deinem Abgang verlassen und bin zurück nach Boston gegangen", erzählte er und steckte sich ein Stück Möhre in den Mund. Cameron kaute und schluckte ehe er einen Schluck von seinem Wein nahm. Wie viele Flaschen dieses Getränks hatte er in den letzten Jahren getrunken, da er ihn an ihre gemeinsamen Tage erinnert hatten? Viele. „Wie du dich vielleicht erinnerst, hat meine Tante Charlotte eine Eventagentur und mein Cousin Nathan und ich sind schließlich miteingestiegen."

„Du hast es immer geliebt all die Events in Vegas abzuchecken", erinnerte sie sich und zwinkerte ihm zu.

Cameron nickte und aß ein paar Pommes Frites. „Ich wollte mir ein paar Ideen und Inspiration holen. Nathan ist mehr der Kreative von uns beiden, aber ich bin dafür umso besser mit Zahlen und Geld, also habe ich Marketing studiert, denn ich wollte es von Grund auf lernen. Nun bin ich der Chef der Marketing-Abteilung und die Agentur ist über die Jahre immer weiter gewachsen. Wir haben auch sehr berühmte Kunden, aber du wirst verstehen, dass ich keine Namen nennen darf." Ein breites Grinsen umspielte seine vollen Lippen und er wackelte neckend mit den Augenbrauen.

„Hört sich interessant an. Ich bin froh, dass du etwas gefunden hast, dass dich glücklich macht", erwiderte Jordana mit einem sanften Lächeln. „Ich erinnere mich, dass dir diese Schaumparty gefallen hat, auf der wir in Vegas waren."

„Oh ja, die war super. Vor drei Jahren haben wir etwas Ähnliches organisisert, zu einem achtzehnten Geburtstag." Ein durchtriebenes Lächeln huschte über seine Lippen.

„Ja, es war lustig und ich erinnere mich, dass wir in einer der Toilettenkabinen gelandet sind", erinnerte sich Jordana und sah ihn fragend an. „Du warst wie eine Löwenmutter, die bereit war ihr Junges zu verteidigen."

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