In meinem Zimmer angekommen ließ ich mich sofort auf mein Bett fallen und bat mein Handy, für mich Musik zu spielen. Musik.. Das einzige was mich eigentlich am Leben hält um ehrlich zu sein. Ich habe schon mehrere Selbstmordversuche hinter mir aber nichts klappte. Ich mag wie ein fröhlicher Mensch aussehen aber in Wahrheit war ich genauso kaputt wie alle anderen. Wäre ich vielleicht nicht blind würde das ganze anders aussehen. Aber ich fand es irgendwie witzig, dass ich blind war.. I mean meine größte Angst war die Dunkelheit und nun sah ich nichts ausser einige Schatten.
Als kleines Kind träumte ich immer davon die Welt zu bereisen und alles mögliche zu sehen aber das konnte ich nun nicht mehr. Ich weiss, es ist blöd über solche Dinge nachzudenken aber wenn man alleine ist, tut man es eben. Meine Eltern arbeiteten den ganzen Tag und somit war ich eben alleine. Sie liebten mich, ich spürte dies aber es kam mir vor als würden sie ihre Probleme -mich- mit der Arbeit vergessen wollen.
Man kann seine Zeit auch mit Freunden verbringen, damit man nicht einsam ist aber auch wenn ich weiss, dass nicht jeder das schlechte für mich will, will ich mich mit keinem so richtig anfreunden. Jimin war etwas anders. Bei ihm würde ich es mir überlegen aber ich stelle ihn etwas auf die Probe und zeig ihm die kalte Schulter. Wenn man mit mir befreundet sein will, muss man es mir zeigen.Am nächsten Morgen fuhr ich wie gehabt mit meiner Mutter zur Schule und ging sofort in die Klasse. Dort angekommen begrüßte mich Jimin auch schon.
"Guten Morgen Y/N." sagte er, als ich mich neben ihm hinsetzte.
"Morgen." antwortete ich nur und stellte meinen Laptop und alles andere zurecht, damit ich es nachher nicht mehr brauchte. Ich konnte theoretisch Musik während des Unterrichtes hören aber ich wollte studieren gehen und brauchte die Bildung zu sehr dafür. Nennt mich Streber aber ich will mein Geld später verdienen und stolz auf mich sein.
"Soll ich dir helfen?" fragte er dann, als ich vergeblich den Knoten aus meinen Kopfhörern heraus friemeln wollte.
"Ja.." sagte ich sehr leise, weil ich es diesmal nicht ohne Hilfe schaffen würde. Ich hasste es, dennoch konnte ich nichts dagegen tun.
"Ich seh es dir an, das du sauer bist aber jeder brauch mal Hilfe im Leben." meinte er und ich hörte wie er langsam aber sicher die Kopfhörer entknotete.
"Bis ich 14 war konnte ich zum Beispiel meine Schnürsenkel noch nicht binden." fuhr er fort und ich musste los lachen.
"Dein ernst? Bis du 14 warst?" lachte Ich weiter, bekam aber keine Antwort mehr.
"Wieder genickt?" fragte ich ihn und sah in seine Richtung.
"Ja.." lachte er, nahm meine Hand und gab mir meine Kopfhörer dann.
Es war schwer mich zum Lachen zu bringen aber dieser Junge bekam dies scheinbar mehr als gut hin. Es war gruselig wie wohl ich bei ihm in der Nähe fühlte, jedoch war eine Stimme in mir dagegen mich mit ihm anzufreunden. Er sei sowieso wie alle anderen, würde seinen Rücken mir irgendwann kehren und dann über mich lästern. Aber es war auch eine Stimme in mir die das Gegenteil wollte, der es egal war ob er wirklich so werden würde, weil sie es versuchen wollte. Naja.. Und ich stand in der Mitte der beiden Stimmen und wusste nicht auf welche ich hören sollte.
"Hast du nicht mal Lust in der Pause dich bei mich und meine Freunde zu setzen?" fragte er nach einer langen Zeit Stille und ich überlegte.
Ich war gestern den ganzen Tag alleine in den Pausen und ich musste zugeben, dass es total langweilig war..
"Klar, wieso nicht?" antwortete ich kurz bevor es klingelte und ich meine Kopfhörer in meine Ohren steckte. Was hatte ich denn schon zu verlieren meine Güte? Gestern hat es sich schon so angefühlt, als wäre alles etwas normaler und heute auch, sogar bevor der Unterricht überhaupt anfing.
Die nächsten beiden Stunden vergingen wieder einmal wie im Fluge und ehe ich mich versah brachte Jimin mich vom Schulgelände ab.
"Jimin ich kann hier nicht ohne Hilfe weg.." murmelte ich, sodass man es kaum verstand.
"Dann gib mir deine Hand. Es sieht normal aus, keiner wird denken dass ich dich führe." sagte er und griff nach meiner Hand. Ich wusste nicht wieso aber ich spürte wie meine Wangen leicht rot anliefen. Was würden alle anderen denken und unsere Mitschüler die dies sehen?..
"Wieso müssen wir überhaupt vom Schulgelände?"
"Weil meine Freunde nicht auf unsere Schule gehen und wir nicht sicher wären vor.. Vor Melissa." erklärte er und ich nickte bloß. War dies wirklich der Grund weswegen er und seine Freunde sich immer im Park trafen?
"Jimiiin!" rief jemand mit dunkler Stimme, als wir den Park betraten. Woran ich wusste wo wir waren? Ich war als kleines Kind immer hier und der Weg von Schule bis hierher wusste ich in und auswendig.
"Hey Tae." lachte er und ließ meine Hand gehen, weshalb ich sofort stehen blieb. Ich hoffte, dass er mich jetzt nicht einfach hier stehen ließ und seine Freunde denken ich wäre dumm.
Nachdem er dann alle begrüßt hatte, nahm er wieder meine Hand und es herrschte Stille. Ich hasste Interaktionen mit anderen, da ich nicht wusste was ich sagen oder wie ich reagieren soll. In diesem Moment aber wusste ich, dass ich mich vorstellen sollte.
"Ehm.. Hi.. Ich bin Y/N.." stotterte ich etwas und fühlte mich wie eine Idiotin vom Lande.
"Ist das deine Freundin?" fragte einer von seinen Freunden und es klang eher genervt als interessiert.
"Feste Freundin? Nein, wir kennen uns gerade mal einen Tag. Gute Freundin.. Naja ich denke wir sind auf dem Weg dahin oder?" fragte er mich dann und drehte sich zu mir, weshalb ich nur nickte. Von diesem Augenblick an wusste ich, dass er mich respektiert und wusste wie ich denke.
"Ich denke wir sollten uns dann mal alle vorstellen.." schlug einer vor uns seine Stimme beruhigte mich total, es war Namjoon wie sich rausstellte. Die anderen waren Taehyung, Jungkook, Hoseok, Jin und Yoongi. Yoongi war derjenige, der genervt rüber kam und ich wusste sofort, dass er vielleicht der einzige war, mit dem ich vielleicht nie wirklich gut auskommen würde.
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Mikrokosmos {PjmXReader}
FanfictionFehler macht jeder, keiner ist Fehlerfrei, nicht mal Park Jimin. Aber wie lange kann man Lügen und Fehler vor Menschen verstecken die einem alles bedeuten ohne dass etwas zu Brüche geht? Jedenfalls geht dies zu lange. Lange genug um diese Menschen...