Mikrokosmos {PjmXReader}

~8~

Jimin POV
Sie wusste noch nichts von meiner Identität. Zum Glück. Versteht mich nicht falsch, sie war mir wichtig und ich vertraute ihr aber ich konnte ihr nichts von meinem 'Job' sagen. Es würde sie nur ins Licht der Welt setzen und das ist sie nicht gewachsen, noch nicht. Sie muss erstmal sehen, dass nicht jeder so ist, wie die Leute in ihrer Vergangenheit. Ausserdem war mir nicht erlaubt, ein Mädchen in die Dorm zu bringen oder meine Freunde in der Öffentlichkeit Preis zu geben, naja im Moment.
Unsere Band wurde von Jahr zu Jahr beliebter und es wurde immer stressiger. Irgendwann würde ich keine Zeit mehr für Y/N haben und es machte mir Angst. Bei ihr fühlte ich mich mehr als wohl, konnte Park Jimin sein, ein normaler Junge der noch zur Schule ging aber bei allen anderen? Fehlanzeige. Jeder kannte mich hier in unserem Land, ob sie mich hassten oder liebten, beide Parteien würden nur mit mir befreundet sein, weil ich Geld verdiene, vielleicht in ihren Augen gut aussehe und beliebt bin. Das gleiche bei Miho. Sie liebte mich anfangs, wollte dass ich meinen Traum verwirklicht aber als sie immer bekannter wurde veränderte sie sich und sie war gegen meinen Traum. Damit konnte ich nicht leben. Ich wollte meinen Traum leben, koste es was es wolle, das war auch die beste Entscheidung meines Lebens, denn ich liebte die Jungs, wie meine eigene Familie. Sie waren meine Familie, Y/N jetzt auch.
Ich konnte es nicht abwarten mit ihr dieses Projekt zu starten, vielleicht wird es ein Reinfall aber sie kann alles schaffen, da bin ich mir sicher. Sie mag vielleicht schwach und verletzlich momentan sein aber ich weiß, dass sie stark ist tief im Inneren und ich werde diese schwache Seite von ihr abnratzen, nicht alles aber das meiste, damit sie andere, so gut wie's eben nur geht, abschotten kann aus ihrem Gehör. Sollen sie labern, aber es sollte sie nicht jucken.
Sie war perfekt so wie sie ist, mit oder ohne Sicht und dies wollte ich ihr beweisen.

Y/N POV
Die restliche Woche verging wie im Fluge, was mich glücklich machte, denn es war die langweilige Woche meines Lebens. Neben Jimin hatte ich ja keine Freunde, mit denen ich reden oder die Pausen verbringen konnte. Für jeden war ich dieses Verschlossene blinde Mädchen. Aber als Jimin dann wieder da war und mich ansprach, umarmte ich ihn fest.
"Aua! Hast du mich so sehr vermisst?" fragte er lachend und wir beendeten die Umarmung.
"Ja! Es war ja mal mehr als langweilig ohne dich."
"Mit deiner Technik gut zurecht gekommen?"
"Also wenn ich das nicht könnte, könntest du mich sofort überfahren. Ausserdem habe ich dich nicht so fest gedrückt, dass ich dir weh getan haben könnte."
"Nein. Aber ich habe gefühlt überall Muskelkater und blaue Flecken." murmelte er leise aber ich verstand ihn trotzdem.
"Sollen wir es dann lieber lassen mit dem üben?" fragte ich, als wir zusammen Mal wieder in die Klasse gingen.
"Nein nein! Das wird etwas öfters jetzt so sein. Also dass ich fehle und Schmerzen habe, da muss ich eben durch." antwortete er und wuschelte durch mein Haar. Ich hatte Glück, dass meine Haare von Natur aus Glatt waren, denn sonst würde ich immer aussehen wie eine Vogelscheuche.
"Na gut aber wir machen so viele Pausen, wie du brauchst ja? Wenn du keine Pausen einlegst mach ich die eben wie ich denke, dass du sie brauchst." beschloss ich und lächelte vor mich her.. Naja bis ich gegen eine Gestalt lief.
"Sag mal kannst du nicht-" meckerte das Mädchen und ich hörte an dem arroganten Ton schon heraus, dass es Miho war.
"Ach, wenn es nicht das Mädchen ist, welches mir meinen Freund auspannt." sagte sie verspottend und ich lachte nur auf.
"Beziehung kann man das ja nicht nennen, was da zwischen euch beiden ist oder? Hör auf die selber weh zu tun und komm damit klar, Miho." meinte ich und wollte an ihr vorbei, jedoch versperrte sie mir den Weg.
"Ach und was wenn nicht? Denkst du etwa, das Jimin ein Mädchen wie dich nehmen würde? Eines, welches nicht einmal weiß wie er aussieht, welches niemals sehen werden kann, welches eigentlich zu Nazi-Zeiten verbrannt worden wäre, weil sie ein Teil der Lebenswertlosen Menschen ist?" keifte sie und traf mich mitten ins Herz. Fuck tat das weh und dass sie von Nazi's redete traf einen Punkt in mir. Ich holte aus aber wurde von einer Hand abgehalten, welche aber nicht Jimin gehörte.
"Nun hör mir mal zu Miho. Ich kann Y/N vielleicht nicht leiden aber das letzte ging echt mehr als zu weit. Ich schäme mich, dass du meine Stiefschwester bist. Ich schäme mich, dass du einfach nicht loslassen kannst. Jimin wird nicht mehr dir gehören, er tat es noch nie und wird es auch nie. Wenn er etwas von dir wollen würde, dann würde er schon wieder mit dir zusammen sein und nicht gerade angeekelt auf dich Blicken und Y/N im arm halten. Weißt du, die Nazi's haben ihren Kampf verloren.. Du bist wie sie anscheinend also wirst du bald wieder vergessen sein und fallen. Niemand mag dich, niemand der dich wirklich  kennt mag dich, weil du nun so bist wie du bist. Und wenn du unten angekommen bist, werde ich dir nicht wieder auf die Beine helfen." griff Melissa ein und ich war geschockt, geschockt weil sie einmal auf meiner Seite war und wir für eine Sekunde keine Feine waren. Mittendrin dann fand ich mich in Jimin's Armen wieder, die mich hielten weil ich weinte. Ich war schwach. Zu schwach für Menschen wie Miho zu zeigen, dass ich stark war.
Miho ging anscheinend ohne Worte wieder weg und ich befreite mich aus Jimin's Armen und hoffte Melissa zu umarmen und genau das tat ich.
"Was machst du da?!" fragte sie irritiert aber legte nach einer Zeit auch ihre Arme um sich.
"Danke. Ich bin dir echt dankbar.. Können wir vielleicht aufhören feinde zu sein? Wir müssen keine Freundinnen werden aber wenigstens mit dem Kindergarten aufhören?" schlug ich vor und es herrschte kurz Stille.
"Ich glaube das wäre das beste.. Für uns und unsere Mitschüler. Ausserdem brauchst du mir nicht zu danken, dies ging echt zu weit. Und entschuldige wenn ich auch so zu dir war.. Ich habe nicht gewusst wie schlimm es sein würde, plötzlich blind zu sein.. Naja bis ich eine alte Freundin nach Jahren wieder traf die sowas ähnliches wie du durch macht.. Ich habe mich mehr als falsch verhalten dir gegenüber." antwortete sie dann und wir lösten die Umarmung wieder. Ohne weiteren Worte dann gingen Jimin und ich in die Klasse rein und etwas später dann klingelte es.
Ich hoffte, das andere dies aufgenommen haben, denn sie sollte wirklich fallen. Ihre Art war einfach mehr als Müll und Abschaum, jedoch gaben viele Menschen ihr genau den Grund dafür so zu sein. Sie fand sich besser als wir.
Wir waren alle nur die Bauern und sie war eine Adelige aber so sollte es nicht sein. Aber.. Wieso will sie was von Jimin, wenn er doch so wie wir war?.. Sah er wirklich so gut aus oder liebte sie ihn wirklich?..