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"Ich geh uns dann mal was zum Trinken holen." meinte Dylan und ließ mich mit Basti alleine.
"Wie lange kennst du Dylan schon?" fragte ich dann und musste versuchen lauter zu reden, durch die laute Musik.
"Erst seit einiger Zeit, also nicht all zu lange." antwortete er nur und ich spürte, dass ihm etwas unangenehm war.
"Sorry, dass du mir beim reden nicht in die Augen sehen kannst. Ich weiß nicht ob Dylan dir das schon erzählt hat aber ich bin Blind." meinte ich dann, aber es herrschte stille.
"Hat er.. Nur ich bin etwas komisch, wenn ich neue Leute kennenlerne, das ist alles."
"Achso, verstehe. Sag mal.. Läuft da was zwischen dir und Dylan?" fragte ich einfach und lies das Flirten einfach ganz weg. Er hat mir erzählt wieso er sich so verhält und dann noch mit ihm zu Flirten würde zu nichts führen.. Naja außer dass er mich für komplett bescheuert hält.
"Meinst du jetzt mehr als Freundschaft?"
"Ja. Oder stehst du nicht auf Jungen?"
"Sagen wir so.. Ich hatte noch nie einen Freund oder eine Freundin, geschweige denn Gefühle für jemanden aber.. Ich denke da ist schon etwas zwischen uns." sagte er und ich konnte mein grinsen nicht verkneifen. Ich war glücklich für die beiden, er hat zwar nicht gesagt dass er zu 100% sicher war aber diese Antwort reichte mir.
"Und? Kommt ihr miteinander klar?" fragte Dylan neugierig als er wieder zurück kam und Stoß mit Basti an.
"Ja." lachte Basti und antwortete ihm, ich war aus irgendeinem Grund echt glücklich gerade aber das konnte nicht nur an den beiden liegen sondern musste an was anderem liegen...
Dann stoppte sie Musik und jeder, der bis jetzt geredet hat hörte sofort auf damit. Besser gesagt jeder hörte damit auf, was sie gerade getan haben und alle schienen sich zu einem hellen Licht zu drehen, weswegen ich das gleiche Tat. Es herrschte noch einen Moment Ruhe, bis Musik wieder ertönte und eine Band anfing zu singen. Jeder im Raum rastete völlig aus und ich könnte schwören ich kannte diese Stimmen, jedoch konnte ich sie nicht richtig zu ordnen.
"Ich liebe es, wenn sie singen." hörte ich ein Mädchen hinter mir regelrecht schreien aber ich konzentrierte mich auf die Musik. Die Musik die unfassbar schön war, die Stimmen die Engelsgleich waren aber auch die, die um ihr Leben rappten. Eigentlich hätte ich nie gedacht das Rappen und Singen sich in einer Kombination gut anhören könnte aber jetzt war ich vom Gegenteil überzeugt. Wie bei den meisten Sängern würde der Text eigentlich keinen Sinn machen aber dieser.. dieser Text war anders und die Sänger brachten die Gefühle mehr als nur etwas rüber. Es war so, als würde jedes einzelne Wort für sie ihre eigene Bedeutung haben und ich war gefesselt. Jedoch kam das Lied zum Ende zu und ich war wieder in der Realität angekommen. Wer auch immer diese Jungs waren mit diesen unglaublich guten Stimmen, sie waren bekannt, wenn nicht sogar Berühmt. Denn so wie die Leute hier herum schrieen mochte sie jeder.
"Wow.." konnte ich nur von mir geben und war immer noch geflasht.
"Kennst du sie nicht?" fragte Basti lachend und ich schüttelte meinen Kopf.
"Im Ernst jetzt einer von ihnen ist-"
"Ist dir schon mal begegnet aber naja, du hast ihn nicht gesehen weil du blind bist." fuhr Dylan fort und irgendwie nahm ich es etwas persönlich.
"Danke dass du mich wieder daran erinnern musstest. Es ist nicht so als würde ich 24/7 daran erinnert werden." keifte ich, aber konnte mich nicht weg bewegen, da ich mich hier nicht auskannte.
"Wer hat sie jetzt schon wieder sauer gemacht?" lachte Jimin und sie mussten sich irgendwie mit Gestik verständigt haben, denn ich hörte nichts außer ein Lachen von Jimin.
"Kann ich sie kurz entführen?" fragte er und bekam die Einverständnis der beiden Jungs, nahm meine Hand und führte mich zu einem Ort, an dem es ruhiger war.
"Endlich Ruhe.."
"Du bist nicht so der Party Typ was?"
"Nein, ganz und gar nicht. Ich meine wie soll eine Blinde tanzen ohne gegen andere zu stoßen? Und einfach nur an der Bar sitzen und warten, dass die Zeit vergeht ist auch langweilig."
"Da hast du recht.. Ich mag auch mehr so das ruhige."
"Ach echt? Sorry aber das hätte ich von dir nicht erwartet."
"Siehst du mal, ich bin immer wieder für Überraschungen gut."
"Kann man so sagen. Wo warst du eigentlich?"
"Ich? Eh ich musste ein paar Gäste begrüßen und eh mich um die Band kümmern.."
"Die waren echt gut.."
"Danke."
"Wieso danke?"
"Ich hab sie hierher bestellt und die anderen waren zunächst skeptisch." meinte er aber seine Stimme zitterte. Er log mich an und das wusste ich, weshalb auch immer aber ich ließ es einfach gehen. Es würde nur mehr Stress erzeugen und ich wollte mit ihm wirklich keinen Streit mehr, denn sonst würde ich nur noch in Selbstmitleid versinken.
"Y/N.. Ich.. bleibst du an meiner Seite, egal wie groß meine Fehler sind?" fragte er aus dem nichts und ich war etwas erschrocken. Wie kam er denn jetzt darauf?
"Also eh.. Ich weiß nicht. Bevor ich dir was sage, was nicht stimmt enthalte ich mich lieber. Ich weiß nicht was dein Fehler momentan ist aber wenn du es doch selbst weißt, wieso tust du nichts dagegen?"
"Weil ich nicht kann. Ich bin am verzweifeln weißt du?.." seufzte er und ich bemerkte, wie er sein Gesicht auf seinen Händen abstützte.
"Hey.. es gibt immer einen Ausweg okay? Jedoch musst du ihn selbst finden, denn wenn ich dir helfen würde, würden die anderen mich bestimmt Köpfen." lachte ich, um seine Laune etwas zu verbessern und er lachte auch.
"Ich bekomm das schon irgendwie alleine hin. Ich verspreche dir, dass ich alles an unserem Auftritt beseitigt habe."
"Wenn nicht dann bin ich sauer." sagte ich ironisch und Jimin umarmte mich fest. Gerade in dem Moment kam mir etwas in den Kopf, etwas was ich besser nicht gesagt hätte aber es musste raus..
"Jimin.."
"Ja?.."
"Ich muss dir was sagen.." meinte ich und löste die Umarmung auf.
"Weißt du.. vielleicht ist es nicht der beste Zeitpunkt aber ich muss es einfach los werden.." sagte ich und unterbrach mich selbst, damit ich kurz tief ein- und ausatmen konnte.
"Ich habe Gefühle für dich und empfinde mehr als nur Freundschaft für dich. Ich weiß es ist dumm von mir aber es ist nunmal so.."
"Y/N Ich.. ich habe auch Gefühle für dich aber.. wir müssen warten nachdem ich meine Probleme beseitigt habe okay?" meinte er und ich konnte nicht aufhören zu lachen, denn er fühlte das selbe für mich wie ich für ihn.
Das nächste was ich Wahrnahm waren seine Lippen auf meinen und es machte mich zum glücklichsten Menschen auf dieser Welt.
Aber hätte ich gewusst was auf mich zukam, hätte ich es sein gelassen und hätte ihn niemals geküsst.

Mikrokosmos {PjmXReader}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt