Das heftige Brummen in ihrem Kopf ließ Lauren unsanft erwachen - ihre Schläfen hämmerten unbeschreiblich und somit traute sie sich erst gar nicht, ihre Augen zu öffnen. Doch ihr trockener Mund zwang sie dazu, denn sie war schrecklich durstig. Als sie nun langsam ihre Augen aufschlug, taten sich verschwommene Bilder vor ihr auf. Mit jedem Blinzeln ihrer Augenlider wurde das Bild jedoch klarer. Selbst diese Bewegung ließ ihre Schläfen ordentlich schmerzhaft pulsieren. Mit schmerzverzerrtem Gesicht rieb sie sich mit den Händen über diese - wie ein Schlag traf sie plötzlich die Erkenntnis, dass die Decke, auf die sie starrte, gar nicht mit diesem wunderschönen Stucke bestückt war, der ihr mittlerweile schon so vertraut gewesen war. Geschockt von dieser Tatsache riss sie ihre Augen schließlich weit auf und versuchte den stechenden Schmerz zu ignorieren. Als sie zudem auch noch ein tiefes Grummeln neben sich wahrnahm, drehte sie ihren Kopf ganz langsam nach links. Sie starrte auf einen komplett tätowierten Rücken. Entsetzt von dieser Tatsache, dass sie augenscheinlich in einem fremden Bett, in einer fremden Wohnung, neben einem fremden Typen wach wurde, stieß sie ein leises ‚Fuck!' aus.Schockiert setzte sie sich auf und sah an sich herunter. Sie hatte zumindest noch ihre Unterwäsche an und trotzdem beunruhigte diese Situation sie enorm. Als der fremde Mann neben ihr langsam erwachte, schlug sie ihre Bettdecke zur Seite und stand etwas beschämt auf. Den stechenden Schmerz versuchte sie gekonnt zu ignorieren - hastig und beschämt sammelte sie ihre Jeansshorts und ihr Oberteil vom Boden auf.
Wie konnte das überhaupt passieren? Wieso hatte Mason sie allein gelassen?
Es sollte mit Sicherheit triftige Gründe dafür geben und Lauren konnte sich im selben Moment auch gut vorstellen, dass sie ihn sicherlich dazu überredet hatte.
„Hey." Vernahm Lauren plötzlich eine tiefe Stimme, die ihr doch nicht so fremd war.
Mit ihren Sachen schützend vor sich, drehte sie sich rasch zu ihm um - Marten.
„H-Hey", gab sie stockend von sich.
„Keine Angst." Lachte er mit kratziger Stimme auf, auch er sah ziemlich zerstört aus. „Hier lief nichts", machte er ihr sofort mit einem breiten Grinsen klar.
„Okay", seufzte sie erleichtert auf. „Und...warum dann das hier?", fragte sie ihn immer noch etwas beschämt und deutete auf ihre leicht bekleidete Situation.
„Tja, du wolltest mich nicht gehen lassen, ich sollte unbedingt bei dir schlafen...", fing Marten an zu erklären. Lauren stieg die Schamesröte sofort ins Gesicht. „...naja, als du dann wirklich Angst bekommen hast, hab' ich mich neben dich gelegt - ausgezogen hast du dich selbst", schilderte er und hielt schützend seine Hände hoch.
„Glaub ich dir sogar." Beschämend vergrub sie ihr Gesicht in ihre Klamotten.
Der ekelhafte Geruch vom kalten Rauch stieg ihr sofort in die Nase.
„Da ist das Bad." Lachte Marten leicht und deutete mit seinem linken Daumen auf eine Tür die direkt ans Schlafzimmer angrenzte.
Leicht nickend lief Lauren ohne weitere Worte auf diese zu und schloss sich erst einmal ein.
Was war nur in sie gefahren? Bei einem wildfremden Mann zu übernachten und ihn dann auch noch an zu betteln, dass er bei ihr im Bett schlafen sollte, das war so gar nicht ihre Art.
Lauren war zwar selbstbewusst, scherzte und flirtete gerne mit Männern rum, doch war sie sehr schüchtern und zurückhaltend, wenn ihr ein Mann wirklich gefiel. Das ihr Marten gefiel, konnte sie jedoch keineswegs behaupten. Natürlich war er ein hübscher Mann, doch hatte sie momentan ganz andere Probleme, weshalb Männer ihr also ziemlich egal waren. Marten und Rico waren außerdem Massons Freunde und schon aus diesem Grund würde Lauren keinen Meter weiterdenken.
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bitter sweet truth - Band I / Kontra K
FanfictionDie Vergangenheit ist ein schweres Paket - Lauren wird dazu gezwungen neu anzufangen und dass in ihrer Heimatstadt Berlin. Viele unschöne Dinge musste sie in den letzten sechs Jahren, in ihrer Wahlheimat Los Angeles, durchleben. Sie ist kaputt, verl...