bitter sweet truth - Band I / Kontra K

bittere Wahrheit

Zuhause - war es denn möglich, dass er ihr genau dieses Gefühl schon vermitteln konnte?

Tief einatmend zog sie den herben Duft seines Shampoos, gemischt mit einer wunderbaren, süßlichen Note des Weichspülers - die sein Shirt umhüllte - ein.

Ihre Finger strichen sanft über seine Brust, die sich ganz sachte unter seiner leichten Atmung auf und ab bewegte. Ein paar Herzschläge verstrichen, bis Lauren realisierte, dass sie fest umschlungen in den Armen von Max lag.

Schlagartig wurde ihr Herz sanft in Geborgenheit gebettet und blühte innerlich auf. Sie fühlte sich in seiner Nähe so unglaublich wohl, dass in ihr schon fast ein Hauch von Angst aufstieg – Angst, ihn genauso schnell wieder zu verlieren, wie er in ihr Leben gestolpert war.

Lauren versuchte, den Gedanken und das mit ihm aufkommende, seltsame Gefühl schnell hinunter zu schlucken - schmiegte ihre Wange stattdessen noch mehr an Max' starke Brust und vernahm somit ein leises, vibrierendes Knurren von ihm. Sein rechter Arm umfasste sie sogleich noch stärker – während er die Luft tief einzog, hob sich seine Brust an und mit ihr auch Laurens Kopf. Als er die Luft wieder ausatmete, sah Lauren kurz zu der großen Uhr an der Wand, die mit ihren römischen Zahlen verriet, dass es mitten in der Nacht war. Genussvoll vernahm Lauren plötzlich Max' weiche Fingerspitzen, die zärtlich über ihren unteren Rücken streichelten. Sofort folgte ein herrlicher Schauer, gepaart mit einer Gänsehaut, die sich auf ihrer Haut bildete.

Augenscheinlich waren sie auf dem Sofa eingeschlafen, nachdem sie sich eigentlich nur einen kurzen Moment hinlegen wollten, um sich von dem Training auszuruhen. Der Gedanke an das Training und an das, was danach geschehen war, ließ ein leichtes Grinsen über Laurens Lippen huschen. Und doch war sie froh, dass die Vernunft gesiegt hatte – auch wenn sie ihm noch so sehr verfallen war und ihr Verlangen nach ihm unermesslich schien, würde sie diesen intimen Moment lieber etwas ruhiger angehen. So lange war es schließlich her, dass Lauren solch explodierende Gefühle für einen Mann gehegt hatte und so intensiv berührt worden war.

In den letzten zwei Jahren hatte sie Gavin nicht mehr an sich heran gelassen, zu fest war ihr Panzer geworden, den sie sich schützend aufgebaut hatte. Eigentlich wollte sie nie wieder einen Mann so nahe an sich heranlassen, nicht nur körperlich, sondern auch seelisch. Doch Max brach alle Dämme in ihr und riss jede erdenkliche Mauer, die Lauren sich so hoch aufgebaut hatte, mit nur einem Lächeln sofort ein. Und da es sich so wunderschön und besonders anfühlte, wollte sie dies nicht einfach mit schnellem Sex kaputt machen.

Max holte Lauren aus ihren Gedanken, als er zärtlich seine große Hand auf ihre legte – die immer noch auf seiner Brust ruhte. Mit seinen Fingern fest umschlungen, strich sein Daumen liebevoll über ihren Handrücken. Sein Herzschlag – das wohl schönste Geräusch, wonach Lauren in diesem Augenblick sinnlich lauschte – stolperte ganz sachte, als sie sich noch mehr an ihn schmiegte und den Griff um seine Finger mit den ihren verstärkte.

Ein warmherziges, glückliches Lächeln umspielte ihre Mundwinkel - dieser Moment von Ruhe und die unmittelbare Nähe zu ihm, ließen ihre Augenlider sogleich langsam wieder sachte zufallen.

Lauren wurde durch ein störendes, lautes Geräusch aus ihrem Schlaf gerissen. Blinzelnd stellte sie fest, dass sie immer noch in Max' Armen lag – seine Hand ruhte nach wie vor auf der ihren und hielt diese fest umschlungen. Warme Sonnenstrahlen fluteten das große Wohnzimmer mit einem angenehmen hellen Licht und ließen klitzekleine Staubkörner in der Luft sachte tanzen. Vorsichtig hob Lauren ihren Kopf von Max' Brust, um herauszufinden, woher dieses komische Geräusch, samt einem seltsamen Vibrieren, wohl kam. Als sie jedoch endlich einen klaren Gedanken fassen konnte, begriff sie, dass Max' Handy klingelte, welches er auf dem Wohnzimmertisch vor ihnen abgelegt hatte.