„Willst du... mir vielleicht nochmal genau erklären, was los war?" Masons Worte waren sachte - seinen Blick hatte er auf die Straße vor ihnen gerichtet.Sie fuhren nun schon eine ganze Weile durch die vollen Straßen Berlins. Lauren hatte bisher nicht viel von sich gegeben, wortlos und schluchzend saß sie neben ihrem Bruder, der nun tröstend seine Hand auf ihr Knie gelegt hatte.
„Monster, rede doch mit mir, was ist passiert?"
Mit zusammengekniffenen Augen versuchte sie sich zusammenzureißen - wieder vibrierte ihr iPhone, Max versuchte sie jetzt schon zum dritten Mal zu erreichen, doch sie drückte ihn jedes Mal weg. Mason beobachtete diese Szene ebenfalls nun zum dritten Mal aus dem Augenwinkel heraus.
„Dir ist schon klar, dass er mich dafür gleich stressen wird.", murmelte dieser schließlich seufzend.
„Soll er doch.", schluchzte Lauren wütend.
„Lass mich raten - ich soll ihm nicht sagen, dass du bei mir bist?"
„Sag ihm was du willst.", murmelte sie und wischte sich mit dem Ärmel ihres Hoodies die restlichen Tränen von den Wangen.
„Monster...", brummte Mason warnend.
„Marten hat Gefühle für mich! Okay?! Er hat wirklich Gefühle für mich! War dir das klar?!", stieß sie plötzlich eine der Tatsachen, weshalb sie innerlich total aufgewühlt war, frei heraus.
Mit einem Mal bremste Mason bei einer roten Ampel abrupter ab, als es eigentlich nötig gewesen wäre - es folgte umgehend ein lautes Hupen hinter ihnen.
„Bitte was?!" Mit einem fassungslosen Gesichtsausdruck blickte er nun zu Lauren.
Diese sah kopfschüttelnd weiterhin geradeaus auf die Straße.
„Okay, jetzt kann ich mir vorstellen, was da oben abging.", nickend gab ihr Bruder wieder Gas, als die Ampel auf grün schaltete.
„Kannst du nicht... Glaub mir."
Kaum hatte Lauren diesen Satz ausgesprochen, stellte sie mit Erschrecken fest, dass Mason auf dem direkten Weg zu ihrer Wohnung war. Ein unangenehmes Herzrasen warf sie sogleich in die nächste Gefühlsachterbahn - sie musste ihm nun irgendwie beibringen, dass sie unter keinen Umständen zu ihrer Wohnung fahren durften. Hastig suchte Lauren nach einem guten Grund, denn Mason auch noch das Geschehene der vergangenen Nacht zu erklären, wäre zu viel für sie gewesen.
„K-Können wir vielleicht zur Halle fahren?" Obwohl sie sich im Klaren darüber war, dass dies auch nicht die perfekte Lösung war, fühlte sie sich an diesem Ort jedoch sicherer als in ihrer Wohnung.
„Du willst jetzt wirklich trainieren?" Lauren erntete einen schnellen, geschockten Blick von Mason.
Hastig nickte sie nur.
„O-Okay... klar." Natürlich zeigte ihr Bruder Verständnis und steuerte umgehend die Richtung der Trainingshalle an.
Etwas erleichtert sank Lauren wieder in den Beifahrersitz; schnell fühlte sich der Gedanke an eine harte Trainingssession extrem gut an, in der Hoffnung, dass der Sport sie für diesen Moment wieder erden würde. Doch war ihr auch klar, dass sie dafür alles andere als richtig gekleidet war. Es war Lauren jedoch herzlich egal, denn die Sehnsucht nach dem Eisen oder dem Laufband, welches sie sofort Kilometer weit rennen lassen würde, war viel größer.
Mit einem einvernehmlichen Schweigen erreichten die Geschwister schließlich nach einer Weile endlich die Halle. Bevor Mason seinen Wagen jedoch einparkte, drehte er zunächst noch eine Runde durch die Seitenstraßen, um zu prüfen, ob hier irgendwo verdächtige Autos standen. Die Luft schien rein und somit parkte Mason seinen Wagen etwas entfernt von der Eingangstür der Halle.
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bitter sweet truth - Band I / Kontra K
FanficDie Vergangenheit ist ein schweres Paket - Lauren wird dazu gezwungen neu anzufangen und dass in ihrer Heimatstadt Berlin. Viele unschöne Dinge musste sie in den letzten sechs Jahren, in ihrer Wahlheimat Los Angeles, durchleben. Sie ist kaputt, verl...