Behutsam setzte Max Ice wieder ab, griff zärtlich nach Laurens Hand und führte sie an dem weißen Sideboard mit der grauen Schlüsselschale vorbei. Neugierig folgte Lauren ihm durch einen kurzen Flurabschnitt, welcher den Eingangsbereich gut von dem Wohnbereich trennte. Dieser kleine Flurabschnitt wirkte ein wenig kühl, auch hier würden nach Laurens Geschmack Bilder das Ganze etwas wohnlicher gestalten. Die ersten Sonnenstrahlen des Sonnenaufgangs bahnten sich einen Weg durch die Milchglastür, welche ihnen den Zutritt zum Wohnbereich noch versperrte. Die Strahlen brachen durch das Milchglas und erhellten den kleinen Flurabschnitt und Eingangsbereich in einem angenehmen, warmen Farbton.
Als Max diese öffnete, erstreckte sich ein wunderschöner, weitläufiger Raum vor ihnen, in welchem sich das geräumige Wohn- und Esszimmer, sowie eine prächtige, offene Küche befanden. Begeistert flogen Laurens Augen zuerst nach rechts, denn dort, wo sich die Terrassentür befand, war die komplette Wand verglast und ließ den Sonnenaufgang in all seiner Pracht erstrahlen. Somit war der beachtliche Raum in ein angenehmes Orange getaucht; klitzekleine Staubkörnchen wurden von den warmen Sonnenstrahlen sichtbar gemacht und ließen diese sachte in der Luft tanzen. Mit den Sonnenstrahlen auf ihrem Gesicht, schloss Lauren genussvoll ihre Augen und holte abermals tief Luft, wobei sie einen angenehmen, frischen Geruch aufschnappte, welcher ihr ein Lächeln auf die Lippen zauberte.
„Gefällt es dir?" Max schien Laurens Mimik ganz genau beobachtet zu haben.
Langsam öffnete sie wieder ihre Augen und sah in sein Gesicht, dessen Lippen ein zufriedenes Lächeln umspielten. „Es riecht hier überall so gut.", sprach Lauren schließlich ihre Gedanken völlig unbefangen aus.
Sie entlockte Max mit dieser Feststellung sein knurrendes Lachen, welches ganz sachte aus seiner Brust kroch und Lauren jedes Mal aufs Neue umhaute.
„Dann bin ich ja beruhigt... Ich möchte, dass du dich hier wohl fühlst, ich hatte noch keine Zeit, mich hier richtig einzuleben, deswegen sieht's vielleicht auch überall noch bisschen kahl aus." Entschuldigend ließ er ebenfalls seinen Blick über den Wohnbereich schweifen.
Lauren folgte diesem über die taupefarbene Sofalandschaft, mit dem edelweißen Couchtisch, weiter über zwei flanellgraue Sideboards, sowie über die Essecke, welche im skandinavischen Stil perfekt in diesen Raum passte und schließlich über die bemerkenswerte mineralgraue Wohnküche. Die vielen Fenster verliehen dem großen Raum noch mehr Helligkeit, was auch notwendig war, denn die größte Wand, direkt vor ihnen, war in einer beachtlichen Betonoptik tapeziert.
„Ich fühle mich sehr wohl.", bestätigte Lauren endlich nickend Max' Aussage.
Auch hier wirkte alles noch sehr clean, keinerlei Dekoration oder der Gleichen war zu sehen, doch dies könnte sich ja auch noch ändern. Schmunzelnd über ihren Gedanken ließ Lauren Max' Hand los und ging auf die gewaltige, verglaste Wand zu, welche mit der Terrassentür den Zugang zum wunderschönen Garten bot. Max folgte Lauren, stellte sich ganz dicht hinter sie und umschlang sogleich behutsam ihren Bauch mit seinen warmen Händen. Liebevoll stützte er sein Kinn auf Laurens rechte Schulter, schmiegte seine Wange an die ihre und folgte ihrem Blick hinaus in den Garten.
„Da muss auch noch einiges gemacht werden", während er sprach, kratzten seine Bartstoppeln angenehm über Laurens Wange.
„Es ist wunderschön hier und so... angenehm ruhig, als wären wir irgendwo auf dem Land." Lächelnd beobachtete Lauren ein paar Spatzen, welche gerade auf der Suche nach etwas Essbarem auf der saftigen, grünen Wiese waren.
„Das war auch der Grund, weshalb ich es gekauft habe. Eigentum auf dem Land wäre auch schön, aber im Moment kann ich mir einfach nicht vorstellen, diese Stadt zu verlassen.", erklärte er.
„Und hier hast du beides miteinander vereint." Lauren spürte Max' Grinsen und ein bestätigendes Nicken auf ihre Worte.Er zeigte ihr noch die komplette obere Etage mit ihrem atemberaubenden Badezimmer und den zwei weiteren Zimmern. Lauren viel es eigentlich schwer – gerade in der aktuellen Situation – sich schnell wieder in neuen Umgebungen wohlzufühlen, doch Max machte es ihr wirklich leicht. Er führte sie außerdem in seinen begehbaren Kleiderschrank, welcher an sein Schlafzimmer angrenzte und ließ Lauren auf dem dunklen, bequemen Sessel, der dort unter dem Fenster stand, Platz nehmen.
„Soll ich deine Shirts und Hoodies aufhängen?"
Lauren blinzelte Max fragend an, als dieser mit seiner Frage aus dem kleinen Raum verschwand und mit ihren Taschen bepackt wiederkam.
„D-Du musst meine Taschen nicht ausräumen.", stotterte sie und sah unsicher zu ihm hinauf.
Max grinste jedoch und schüttelte leicht seinen Kopf, stellte die Taschen ab und öffnete diese. „Möchte ich aber, hier ist noch so viel Platz, du musst doch nicht aus deinen Taschen leben."
„Max, wirklich ich...", stand Lauren seufzend auf und wollte ihn von seinem Vorhaben abhalten.
„Du setzt dich wieder – ich mache das, sag mir einfach wo du was hinhaben möchtest." Sanft lächelnd funkelten seine grünbraunen Augen sie an.
Er meinte es ernst – sehr ernst sogar. Lauren kapituliert also, indem sie entwaffnend ihre Hände hob. „Gut, wie du magst."
Lächelnd saß sie nun dort, sah Max dabei zu, wie er ihre Taschen auspackte und ihren Anweisungen folgte, indem er ihre Shirts und Oberteile brav auf Kleiderbügel hing und den Rest ihrer Kleindung ordentlich zusammengelegt in die freien Fächer neben seinen Klamotten verstaute.
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bitter sweet truth - Band I / Kontra K
FanficDie Vergangenheit ist ein schweres Paket - Lauren wird dazu gezwungen neu anzufangen und dass in ihrer Heimatstadt Berlin. Viele unschöne Dinge musste sie in den letzten sechs Jahren, in ihrer Wahlheimat Los Angeles, durchleben. Sie ist kaputt, verl...