Auszeit

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Hey meine lieben, fleißigen Leser ❤️
Wie ihr seht, bin ich dem Wunsch meiner Lieben Zyxan_ gefolgt und habe mir tatsächlich Titel für die Kapitel überlegt. Ich hoffe, es gefällt euch und ich spoiler mit den einzelnen Worten nicht all zu viel ☺️
Danke für eure lieben Kommentare und natürlich bin ich auch diesmal gespannt, was ihr zu diesem Kapitel sagt - viel Spaß ❤️

Langsam löste Max seine Lippen wieder von Laurens Stirn; als sie ihre Augen blinzelnd öffnete, sah sie ein breites Grinsen, welches seine schmalen Lippen zögerlich formten. Sachte strich er nun mit seinem Daumen über genau die Stelle, an der soeben noch seine Lippen waren. Als ihr Blick dann wieder auf seinen blutenden Cutt an seiner Unterlippe fiel, lachte sie leicht auf.
„Hab' ich jetzt etwa Blut an der Stirn?"
„Dezent...ja", stimmte Max in ihr Lachen ein und rieb mit seinem Daumen und etwas mehr Nachdruck über ihre Haut. „Hm...ich glaub', da hilft leider nur eins..." Und mit diesen Worten betätigte er auch sogleich den Wasserhahn, welcher sich links neben Lauren an der Wand befand.
„Nein! Dein Ernst?!", stieß sie kreischend auf, als das eiskalte Wasser umgehend von oben herab auf sie niederprasselte.
Max wich dem kalten Wasser im selben Moment noch geschickt aus, sodass Lauren schließlich ganz allein unter dem prasselnden Wasserstrahl stand. „Oh - warte ab!", folgte ihre knurrende Warnung, als Max sich schnell und schelmisch lachend, seine Boxershorts anzog und im selben Atemzug vor Lauren flüchtend davon rannte.
„Ey, das ist unfair!", hörte diese ihn protestierend in den Umkleideraum rennen.
Mit hastigen Schritten versuchte Lauren ihn einzuholen - rannte über den gefliesten Boden des Duschraumes, sowie über das Linoleum des Umkleideraumes. Lachend lief Max ihr mit flinken Schritten davon, um die etlichen Bänke herum, welche aneinandergereiht in der Mitte der Umkleide standen. Ebenfalls lachend folgte Lauren ihm, jagte ihn zwei Mal um die Bänke herum, bis er schließlich wieder in den Duschraum rannte. Ehrgeizig war sie ihm jedoch dicht auf den Fersen und fiel schlussendlich kichernd in seine starken Arme, als Max sich in der Ecke des gekachelten Raumes endlich geschlagen gab.

„Extrem unfair sogar", stieß er die Worte unter einer schnellen Atmung flüsternd aus.
Zärtlich umschlang er Laurens nassen Oberkörper mit seinen warmen, tätowierten Armen.
„Unfair?" Grinsend sah diese ihm in seine runden, grünbraunen Augen, welche wieder dieses ganz besondere Funkeln widerspiegelten.
„Wie soll ich mich denn konzentrieren, wenn du mir nackt hinterherrennst", raunte Max, drehte sich samt Lauren um, und lehnte sie erneut an die kühle Fliesenwand.
Seine Lippen fanden abermals hungrig ihren Mund. Lauren konnte deutlich spüren, dass seine linke Hand erneut nach dem Wasserhahn an der Wand tastete. Während ihre Zungen sich nun sinnlich berührten und umkreisten, prasselte langsam das warme Wasser auf sie nieder. Laurens Lippen formten ein breites Lächeln, während Max' Lippen immer noch auf die ihren lagen. Genussvoll lehnte er seine Stirn an ihre - beide schenkten sich zeitgleich ein herzliches Lächeln, welchem ein Lachen folgte.
Ihr wurde in genau diesem Moment wieder einmal bewusst, dass sie in Max einen Mann gefunden hatte, der mit ihr auf der komplett selben Wellenlänge war. So sehr mochte sie es, sich mit ihrem Partner necken zu können, zusammen zu lachen und einfach den Augenblick zu genießen. Und obwohl sie sich noch nicht lange kannten, hatte Max ihr schon jetzt viele solcher kleinen Momente geschenkt - Momente, die Lauren wohl nie wieder vergessen würde.
„Ich liebe dich auch", hauchte sie endlich lächelnd.

Nach der warmen Dusche zogen sie sich beide wieder an, Max musste leider ohne Boxershorts in seine Jeans schlüpfen, da diese nun klitschnass war. Lauren gefiel diese Tatsache jedoch sehr, denn nur sie wusste, dass dieser heiße Mann unter der Jeans nichts drunter trug. Grinsend haute Lauren ihm mit ihrer flachen Hand auf seinen knackigen Hintern, welcher extrem sexy in der hellen Jeans geformt war. Ein leichtes Lachen entwich ihm und er blieb kurz stehen, um Lauren ebenfalls auf ihren Hintern zu hauen.
Kichernd verließen die Beiden schließlich die Umkleide, neckten sich, schenkten sich schnelle und heiße Blicke, sowie kleine Küsse. Doch als sie plötzlich ein Räuspern wahrnahmen, welches in der Trainingshalle laut widerhallte, blickten Beide fast zeitgleich hinauf.
„Sorry - ich wollte nicht stören." Die blauen Augen sahen ausdruckslos zu Lauren und Max - er hat wirklich nicht untertrieben - Marten sah tatsächlich übler aus als er.
Sein rechtes Auge wurde ebenfalls von einem ordentlichen Veilchen umrahmt, die Haut drumherum war angeschwollen und knapp über seiner Augenbraue sogar aufgeplatzt. Martens Unterlippe sah sogar noch schlimmer aus. Lauren durchzog bei diesem Anblick ein ziehender Schmerz, denn die Wunde war um einiges größer als der Cutt von Max'. Auch Martens Nase hat augenscheinlich ordentlich geblutet, was man jedoch nur noch erahnen konnte, da er sich dies schon so gut es ging, entfernt hat. Auf seinem linken Wangenknochen zeichnete sich ein beachtlicher, roter Fleck ab, welcher bestimmt in den nächsten Tagen tiefblau werden würde. Doch ehe Lauren weiterhin die Chance bekam, Martens Zustand ganz genau zu begutachten, ließ Max prompt ihre Hand los, die er gerade noch in die seiner hielt und lief auf Marten wütend zu.
„Am liebsten würde ich dir gleich nochmal meine Faust in die Fresse drücken!", stieß Max mit bedrohenden Worten aus und stellte sich ganz nahe Marten gegenüber.
Dieser sah ihn jedoch mit einem eher traurigen Blick an. „Tu, was du nicht lassen kannst", sprach er resigniert mit leisen Worten.
„Oh glaub' mir Bro und wie ich am liebsten würde", knurrte Max. „Ich geb' dir fünf Minuten", zischte er außerdem, und schubste ihn mit seiner linken Schulter an, als er schließlich an Marten vorbei lief, geradewegs zur eiserne Tür der Halle.
Kurz drehte Max sich noch ein Mal um und warf Lauren einen schnellen Blick zu, nickte dann auf ihren fragenden Gesichtsausdruck und ließ die Tür hinter sich ins Schloss fallen. Räuspernd sah sie nun zu Boden, denn der Anblick von Martens verwundetem Gesicht fiel ihr sichtlich schwer.
„Können wir kurz reden?", fragte dieser hörbar angeschlagen, mit belegter, rauer Stimme.
„Klar." Nickend sah Lauren ihm nun doch wieder in die trüben Augen.
Vorsichtig trat Marten näher an sie heran; zögernd und fast schüchtern, machte er die Andeutung, nach ihren Händen greifen zu wollen, stoppte jedoch kurz in seiner Bewegung und fragte mit seinen Augen wortlos um Erlaubnis. Abermals nickte Lauren zaghaft.
„Es...es tut mir wirklich leid Lauren", sprach er nun und griff schließlich nach ihren Händen.
Sachte berührten seine Finger die ihre, nervös spielte er mit diesen und sah kurz hinab.
„Ich hab mich wie der größte Spast aufgeführt..." Seine Augen wanderten von ihren Händen nun wieder hinauf in Laurens Augen.
„Marten, ich will eigentlich nicht länger auf das herumhacken, was war."
„Doch, ich hab die Grenzen deutlich überschritten und hab's verdient...ich hätte mit Max genau das Gleiche gemacht, wenn er..." Er stoppte in seinem Satz, doch Lauren wusste ganz genau, was er sagen wollte.
„Trotzdem hätte es nicht so ausarten müssen." Seufzend blickte sie in die dunkelblauen Augen, welche ihr auf eine komische Art und Weise leider nicht mehr so vertraut schienen, wie es noch vor einigen Stunden der Fall gewesen war.
„So klären wir das aber nunmal und...ich bin Max dafür zutiefst dankbar, schließlich ist er ein jahrelanger, extrem guter Freund, ich würde es nicht verkraften, wenn diese Sache für immer zwischen uns stehen würde." Er machte eine kurze Pause, schluckte schwer und sprach weiter. „Ich weiß nur nicht...wie wir diese Sache klären können, ich mein..." Ein leichtes Lachen entwich ihm. „...von mir aus kannst du mir auch eine rein drücken, wenn...wenn wir dafür einfach irgendwann wieder normal miteinander umgehen können."
Über Laurens Gesicht huschte ebenfalls ein leichtes Lächeln. „Oh mein Lieber, meine Rechte würdest du niemals verkraften."
„Das glaub' ich dir sogar." Schmunzelnd nickte Marten.
„Ich hab' heute anscheinend wirklich einen Menschen verloren, der mir sehr wichtig war und immer wichtig sein wird." Diese Erkenntnis und es auch genau so auszusprechen, tat Lauren in diesem Augenblick extrem weh.
Marten zog nervös seine Nase hoch und spielte weiterhin mit ihren Fingern; augenscheinlich wusste er nicht, was er darauf antworten sollte.
„Ich werde dir aber die Zeit geben, die du brauchst", sprach sie mit leiser Stimme.
Marten sah tief in ihre dunkelbraunen Augen und nickte leicht. „Danke, dafür, dass du mich doch nicht so hasst."
„Marten - ich hasse dich doch nicht...ich habe dich für den Moment gehasst, als du mir diesen Satz..."
„Das tut mir wirklich leid, ich hätte das niemals so sagen dürfen, zumal ich nicht mal das Recht hab', mich da einzumischen", unterbrach er Lauren.
„Ich weiß, dass du verletzt warst, da sagt man eben solche dummen Dinge."
„Meine Absicht war es aber nie, dir wehzutun Lauren...wirklich nicht."
„Tatsächlich hast du das aber." Lauren schluckte bei ihren Worten schwer.
„Und dabei wollte ich doch derjenige sein, der dich vor genau solchen Idioten wie mich beschützt", flüsterte er kaum hörbar, doch Lauren verstand ganz genau, was er sagte.
„Marten...", seufzte sie leise.
„Schon okay - Gefühle kann man nicht erzwingen und scheiße..." Ein leichtes Lachen, gefolgt von seinem schönen Lächeln huschten über seine Lippen. „Ich weiß, dass du bei Konni in verdammt guten Händen bist, vielleicht hat mich auch genau das so scheiße wütend gemacht."
„Dass er mich glücklich macht?" Blinzelte Lauren ihren Gegenüber, welcher in Rätseln zusprechen schien, fragend an.
Marten schüttelte jedoch langsam den Kopf. „Nicht nur deswegen..ich weiß, dass er dich wirklich liebt und dich genau so behandeln wird, wie du es verdient hast - aufrichtig, ehrlich, respektvoll...liebevoll."
Immer noch sah Lauren fragend in Martens Augen und abermals schüttelte dieser langsam seinen Kopf und lachte diesmal ausdruckslos auf. „All das, hätte ich dir so und in diesem Ausmaß wahrscheinlich niemals geben können."
„Wow." Diese Aussage schlug gewaltig ein und Lauren war im selben Moment total geflasht von diesen Grund auf ehrlichen Worten.
„Ich..." Nun zog er sie in eine feste Umarmung. „...weiß also, dass du glücklich werden wirst - er kümmert sich gut um dich und wird dich beschützten."
Lauren ließ die Umarmung zu und versuchte Martens Worte irgendwie zu realisieren. „Danke", war jedoch das Einzige, was sie in diesem Moment rausbekam.
„Ich werde die Zeit nutzen, wenn ihr in Norwegen seid..."
Langsam nickte Lauren. „Es wäre schön, wenn ich diesen wichtigen Menschen doch nicht verlieren würde..."
„Wirst du nicht", raunte Marten und hauchte Lauren mit diesen Worten einen Kuss auf ihren Scheitel. „Er wird nur ne kurze Zeit für sich brauchen, um die Sache zu verdauen.", sprach er in ihr Haar.

bitter sweet truth - Band I / Kontra KWo Geschichten leben. Entdecke jetzt