Die Zeit schien still zu stehen und die Zeiger aller Uhren wie eingefroren. Bei jeder Berührung, jedem noch so tiefen Blick und intensivem Kuss von Max, war die Welt für einen Moment so sorglos und perfekt - Lauren verfiel diesem umwerfenden Mann immer mehr und mehr. Seine pure Anwesenheit und wärmende Nähe machten süchtig - eine Sucht, die sich unbeschreiblich anfühlte, genauso unbeschreiblich, wie jeder Morgen es war, an dem sie neben ihm aufwachen durfte.
Somit verstrichen die vergangenen Tage unbemerkt, denn Lauren hatte keinerlei Zeitgefühl mehr und vergaß alles um sich herum, wenn Max in ihrer Nähe war; so intensiv genoss sie jede einzelne Sekunde mit ihm.
Seit der Auseinandersetzung mit Mason hatte Max jeden Tag bei Lauren geschlafen und seine Termine tagsüber so schnell es ihm möglich war erledigt, um danach sofort wieder Zeit mit ihr verbringen zu können. Meistens fuhren sie morgens zusammen zum Training und nachdem er Lauren dann Zuhause abgesetzt hatte, fuhr er wiederum weiter zu irgendwelchen Terminen oder ins Studio.
Auch Tuko hatte sich in den letzten Tagen bei Lauren wunderbar eingelebt. Der Rüde gab ihr unheimlich viel Lebenskraft; so sehr hatte sie es vermisst, einen solch treuen Vierbeiner wieder an ihrer Seite zu wissen. Ihr Highlight war jedoch das tägliche gemeinsame Joggen jeden Abend mit Max und Tuko, im nahegelegenen Schlossgarten. Mit Max an ihrer Seite hatte Lauren keinerlei Bedenken dabei, sie vertraute ihm. Dort war die Dichte der Touristen schließlich sehr hoch, also war Max sich sicher, dass er und somit auch Lauren, überhaupt nicht auffallen würden. Seine Vermutung bestätigte sich und Lauren genoss es umso mehr, mit ihm zusammen - außerhalb ihrer Wohnung und der Trainingshalle - etwas unternehmen zu können.
Der Schlossgarten in Charlottenburg war wunderschön und wie der Name es schon verriet, befand sich genau dort das Schloss Charlottenburg, an welchem sie jedes Mal vorbei joggten - weiter über die Schlossbrücke, auf der sich eine wunderschöne Aussicht erstreckte und von welcher es dann schließlich nur noch ein paar hundert Meter bis zu Laurens Wohnung waren.
Fast täglich telefonierte Lauren auch mit Mason - meistens nachmittags, wenn sie mit Tuko allein war - und jedes Mal aufs Neue fragte sie ihren großen Bruder, wann sie sich endlich wiedersehen würden; dieses Versteckspiel ging ihr so langsam gehörig auf die Nerven. Doch beteuerte er stets, dass die Umstände dies noch nicht zulassen würden und er sich zu tausend Prozent sicher sein musste, dass die Sache vom Tisch war, bevor er noch Laurens Sicherheit aufs Spiel setzen würden.Trotz dessen wirkte Laurens Leben sogleich schwereloser und unkomplizierter, sobald Max wieder bei ihr war; mit ihm an ihrer Seite fühlte sich alles so viel einfacher und unbeschreiblich schön an. Mit seinem bezaubernden Lächeln, welches er Lauren jeden Morgen als erstes schenkte, versüßte er ihr jeden einzelnen Tag. Er vermittelte ihr ein ganz besonderes Gefühl, ein Gefühl, das all ihre Sorgen in Luft auflöste. Lauren konnte sich nicht daran erinnern, wann sich ihr Leben zuletzt so federleicht angefühlt hatte und das, obwohl sie immer noch keineswegs zu hundert Prozent in Sicherheit war. Dennoch gelang es ihr nur zu gut, die düsteren Dämonen ihrer Vergangenheit zu verdrängen, sie ganz tief in die letzte Ecke ihres Innersten zu verbannen und sicher zu verschließen. Trotzdem gab es da noch eine kleine Sache, die sie sehr nachdenklich stimmte - Marten.
Marten hatte sich immer noch nicht bei ihr gemeldet, antwortete nicht auf ihre Nachrichten und nahm ihre Anrufe ebenso wenig entgegen. Die Schuldgefühle, dass sie ihn so links liegen gelassen hatte, nagten sehr an Lauren. Rico war anscheinend der Einzige, bei dem Marten sich ab und an aus Hamburg meldete - schließlich mussten sie sich wegen der Firma absprechen. Lauren konnte auch beobachten, dass Max ein paar Mal während des Trainings mit Rico über dieses Thema sprach - doch leider hatte sie nie genug von dem Gespräch verstehen können.
Was sollte sie denn noch tun? Die etlichen Nachrichten, dass es ihr leid tat und die Erklärungen für ihr Handeln, sowie die unzähligen Anrufe, sollten erst einmal genügen. Sie wusste schließlich nicht genau, was sein Problem war, also war sie dazu gezwungen abzuwarten und das so lange, bis er endlich zurückkommen würde.
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bitter sweet truth - Band I / Kontra K
FanficDie Vergangenheit ist ein schweres Paket - Lauren wird dazu gezwungen neu anzufangen und dass in ihrer Heimatstadt Berlin. Viele unschöne Dinge musste sie in den letzten sechs Jahren, in ihrer Wahlheimat Los Angeles, durchleben. Sie ist kaputt, verl...