Kapitel 2

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Während ich durch die Gänge ging um die Sporthalle zu erreichen hörte ich die Leute um mich herum tuscheln. Das war nichts besonderes, die Leute redeten eben. Ab und zu über mich, aber das Thema wurde ihnen von Zeit zu Zeit langweilig, bis ich wieder irgendwas machte, was ihnen Stoff zu tratschen gab. Auf jeden Fall hörte ich mir das ganze Gerede die meiste Zeit nicht wirklich an, aber dieses Mal bekam ich doch ein paar Gesprächsfetzen mit, die mich aufhorchen ließen.
"Ich verstehe nicht wieso dieses Event bei uns stattfindet, wir sind ja nicht gerade bekannt für so ein Kram"
"Ja, keine Ahnung. Aber wir lernen ein paar neue Leute kennen und vielleicht ist da ja jemand süßes darunter, mit dem man ein wenig Spaß haben kann"
"Alter, ich weiß ja nicht wie es dir geht, aber ich will keinen Vampir oder so und auf Fernbeziehungen steh ich schon gar nicht"
"Oh man, wer redet denn bitte von einer Beziehung? Ich habe gesagt Spaß und ich hab gehört Werwölfe sollen ziemlich sexy sein"
Und damit waren die beiden Mädchen an mir vorbeigegangen. Und ich? Ich war genau so schlau wie vorher. Aus irgendeinem Grund kamen also andere Leute und sogar andere Rassen zu uns und es gab ein Event, das waren die Informationen mit denen ich arbeiten musste, denn mehr würde ich von meinen Mitschülern sicher nicht erfahren, außer ich wollte ein Stalker werden und das konnte mein Ruf jetzt wirklich nicht vertragen.
Schließlich stand ich vor der Turnhalle. Die Schule hatte insgesamt drei Stück und einen großen Sportplatz der leicht an ein Amphitheater erinnerte. Ich trainierte meistens in der kleinste der drei Sporthallen, aber ich brauchte alleine ja nicht wirklich viel Platz.
Ich stieß also die großen Türen auf und trat ein. Wie immer wanderte mein Blick hoch zur Decke, die einige Meter über dem Boden hing. Natürlich brauchten die Sporthallen hohe Decken, denn sonst würde man beim Fliegen ja doch sehr beeinträchtigt werden. Für mich waren diese Decken nichts weiter als unheimlich.
Mein Lehrer Mister Shalby stand bereits da und wartete auf mich. Er hielt zwei Übungsschwerter in den Händen, womit schon einmal klar war, wofür wir die Stunde nutzen würde.
Der Mann war etwa Mitte 30, groß, relativ schmal und hatte makante Gesichtszüge. Seine Haut war grau, was aber nichts außergewöhnliches für unsere Rasse war, meine eigene Haut hatte einen hellen Grauton. Seine Haare waren relativ kurz und blond und stellten so einen starken Kontrast zu meinen schwarzen und relativ langen Haaren da, die ich in den Sportstunden stehts hoch band. Auch seine Augen, die von einem warmen braun waren, stellen das Gegenteil von meinen dar, die nämlich blau waren. Kein trübes und langweiliges Blau, sondern ein helles und fast schon leuchtendes Blau.
"Ah, Luther, du bist endlich da", sagte er mit einem Schmunzeln auf den Lippen. Er kam auf mich zu und als er direkt vor mir stand, fühlte ich mich dezent klein. Wie gesagt, der Mann war groß, mindestens 1,90 m und ich musste den Kopf ein wenig in den Nacken legen, um ihm richtig in die Augen sehen zu können, wenn er so dicht vor mir stand.
"Pünktlich wie immer Mister Shalby", gab ich zurück und streckte ihm eine Hand entgegen um mein Übungsschwert zu nehmen.
"Nicht so eilig", sagte er lachend und entfernte sich wieder ein Stückchen von mir. Ich atmete leicht japsend aus. Hatte ich die Luft angehalten? Anscheinend, ich hatte es überhaupt nicht mitbekommen.
"Ich habe wunderbare Neuigkeiten", redete Mister Shalby weiter, während er sich weiterhin von mir entfernte. Wieso war er mir eigentlich so verdammt nahe gekommen, wenn er sich jetzt wieder fluchtartig von mir entfernte? Er konnte ein komischer Kauz sein, aber er war ein guter Lehrer, ein guter Kämpfer und nett zu mir, also ignorierte ich das einfach.
"Was für Neuigkeiten?", fragte ich ihn, während ich ihm quer durch die Halle zu der Zuschauertribüne folgte.
"Hast du schon mitbekommen, was für ein Event hier stattfinden wird?", erkundigte er sich bei mir, während er sich hinsetzte. Ich nahm neben ihm Platz.
"Ich hab von einem Event gehört, aber ich weiß nicht um was es geht", gab ich als Antwort zurück.
Mister Shalbys Augen leuchteten, dann sprach er weiter, "unser beschauliches Dörfchen, oder besser gesagt unsere Schule, wird ein Kampfturnier ausrichten!"
Nun konnte ich ihn nur ungläubig anschauen.
"Wir? Ein Kampfturnier? Wir Feen, die sich auf den Bäumen in ihren Häusern verstecken wenn wilde Tiere aus dem Wald beschließen uns besuchen zu kommen? Ernsthaft? Das kann nicht ihr ernst sein"
"Tja, aber genau so ist es. Es ist richtig, dass Feen nicht gerade für ihre Kampfkünste berühmt sind, aber genau darum geht es. Es ist ein Rassen übergreifendes Event welches wir ausrichten, damit wir nicht ausgeschlossen werden. Die meisten von uns werden zwar nicht teilnehmen, aber wir können anders Teil dieses Ereignisses sein. Das Turnier wird auf dem Sportplatz stattfinden, es wird Deko brauchen und einen Kuchenverkauf und was weiß ich, was die anderen sich noch dringendes einfallen lassen. Ist das nicht aufregend Luther? Die meisten von uns hatten noch nie Kontakt mit den anderen Rassen. Vampire, Werwölfe, Orks und was weiß ich was es noch alles gibt. Und du wirst uns Feen vertreten!"
"Ähm, bitte was? Oh nein, ich werde nicht zur Lachnummer der Schule. Tut mir Leid, aber das können sie vergessen"
"Luther, jetzt versuch es dir doch mal vorzustellen. Stell dir vor du holst den Sieg für die Feen, meinst du nicht, sie würden dich dafür bewundern? Und du hast die Gelegenheit eine Menge neue Leute kennen zulernen, deren Freizeit nicht ausschließlich aus herumfliegen besteht"
Erneut schüttelte ich den Kopf, "was wenn ich nicht gewinne und das ist sehr wahrscheinlich. Einige von diesen Rassen sind von Natur aus schneller und stärker und den Vorteil unserer Rasse habe ich zufälligerweise nicht. Ich bin ein nichts, ich könnte genau so gut ein gewöhnlicher Mensch sein"
"Du vergisst deine Windmagie!", versuche Mister Shalby mich weiter zu ermutigen.
"Oh wow, als ob die mir groß was bringen würde", das mit meiner Magie war auch so eine Sache. Windmagie war sehr selten, die meisten Feen konnten heilen, doch ich hatte Glück gehabt. Oder besser gesagt, kein Glück gehabt. Die Windmagie war super praktisch wenn man fliegen konnte, denn durch die Magie wurde das fliegen einfacher und schneller. Naja und da kam mein übliches Problem ins Spiel.
"Du unterschätzt dich Luther. Du kannst dir selbst Rückenwind geben, das Gewicht des Schwertes ein wenig reduzieren, deinem Gegner Sand entgegen schleudern. Wir sollten deine Magie erforschen, wer weiß was du alles damit kannst"
"Ich kann mich damit nicht in die Luft heben und fliegen, ich kann damit nichts großes umstoßen, ich kann damit nichts zerschneiden oder einen Schild bauen. Sehen sie es doch ein, sie ist so gut wie nutzlos, sie wird mein Handicap gegenüber den anderen nicht ausgleichen"
Mein Lehrer seufzte, "lass es dir doch einfach mal durch den Kopf gehen, okay? Schlaf eine Nacht darüber, glaub mir, es ist eine tolle Idee und es würde dir gut tun mitzumachen",er stand wieder auf und warf mir ein Übungsschwert zu, "und jetzt lass uns trainieren.

Und damit ist das zweite Kapitel beendet.
Die Idee stammt von Myrafantasy

Und jetzt seid ihr wieder an der Reihe

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Und jetzt seid ihr wieder an der Reihe. Schreibt in die Kommentare was im nächsten Kapitel passieren soll und stimmt für die Ideen die euch am besten gefallen. Ihr habt bis zum 18.08. 23:59 Uhr zeit.
Also denne, haltet die Ohren steif

Wingless-let us tell a storyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt