Socke

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Mittlerweile war Toni seit zwei ein halb Monaten verschwunden. Cheryl war mit lernen für ihre Abschlussprüfungen beschäftigt. Die Jungs und ich waren allerdings immer noch damit beschäftigt sie zu finden. Mittlerweile hatte ich sogar meinem Vater in Vancouver Bescheid gesagt, nur für den Fall das sie vorbei kommen würde. So ziemlich jede Serpent Fraktion in Kanada wusste nun das wir nach ihr suchten. Jeden Tag wartete ich auf eine Nachricht. Natürlich hoffte ich auf gute Nachrichten, aber ich hatte mich auch schon damit abgefunden das es auch schlechte sein könnten.

So wie jeden Nachmittag stand ich wieder hinter der Theke der Bar. Heute war ein besonders beschissener Tag, denn Cheryl und ich hatten uns gestritten. Eigentlich war es nur eine Kleinigkeit, doch wir hatten uns wieder einmal hoch geschaukelt, bis sie wütend meine Wohnung verlassen hatte.

„Hey blondi, gib mir ein Bier". Ein alter, schmuddeliger Typ stand an der Theke und grinste mich dreckig an.

„Hier. Und nenn mich nicht blondi, kapiert?" „Oh die Mieze hat krallen, das gefällt mir. Willst du nicht mit mir auf die Toilette kommen und mir zeigen was deine Krallen so alles können?" Beinahe hätte ich ihm bei dem Spruch ins Gesicht gekotzt. Aber ich drehte mich einfach um, damit ich die Gläser spülen konnte. Im Spiegel, der über mir hing, konnte ich sehen wie der Typ sichtlich sauer sich seinen weg hinter die Theke bahnte. Völlig entspannt stand ich da und wartete darauf das er nah genug an mir dran war.

Er streckte seine Hand in Richtung meines Hinterns aus, doch ich umgriff sein Handgelenk und hielt ihn im Polizei griff.

„Ich bin weder blondi, noch ein Kätzchen. Du wirst dich gefälligst respektvoll gegenüber Frauen verhalten, sonst schwöre ich dir das ich dich kastriere. Deine Kinder tun mir wirklich leid bei so einem schwanzgesteurtem Vater" zischte ich ihm ins Ohr. Bevor ich ihn los lies, brach ich ihm noch kurzerhand den Arm und schubste ihn dann zurück vor die Theke. Völlig entgeistert und voller Schmerz sah er mich ein letztes mal an, bevor er fluchtartig die bar verlies.

„Schlechter Tag heute?" fragte Fangs, der sich auf einem Hocker vor mir nieder lies.

„Aber so was von. Erst streite ich mich mit Cheryl über eine vergessene Socke auf der Couch und dann auch noch dieser Schmierige Typ ..." Alle wussten nun das Heather eigentlich Cheryl Blossom war und verstanden wieso sie sich am Anfang für jemand anderen ausgegeben hatte. Allerdings wusste ich immer noch nicht wer diese Heather war, von der sie diesen Namen hatte. Dafür wusste sie aber auch nichts von meinem früheren Leben. Damit waren wir sozusagen Quitt.

„Lass mich raten, ihr habt euch bei dem Streit wieder hoch geschaukelt?" Ich nickte nur und trocknete die Gläser weiter ab.

„Und am Ende ging es wieder einmal um deine Sorge und suche nach Toni?" Wieder nickte ich nur.

„Du vermisst sie echt heftig oder? Ich wünschte ich könnte den Schmerz von dir nehmen Sweety ..." Ich spürte wie mir die Tränen in die Augen stiegen, weshalb ich schnell Tina das Handtuch in die Hand drückte und etwas von Pause murmelte. Fangs folgte mir in eines der Hinterzimmer, wo ich nun endgültig mit einem Heulkrampf zusammenbrach.

„Hey hey, du weißt doch wie Taff sie ist. Toni wird nicht tot sein, dafür hat der Tod zu viel Angst vor ihr" sagte Fangs mit einer beruhigenden Stimmlage, nachdem meine Tränen endlich aufgehört hatten. Natürlich hatte ich damit sein Shirt und die Jacke voll geheult, doch ihm machte das schon lange nichts mehr aus. Seit dem Toni verschwunden war, war er derjenige der mich immer wieder tröstete, mir aufmunternde Dinge sagte und mir bei der suche half. Natürlich halfen die andern ebenfalls, allerdings nicht so wie wir beiden. Cheryl half ebenfalls, allerdings hatte ich das Gefühl das sie aus anderen Gründen nach ihr suchte als ich. Klar litt unsere Beziehung darunter, was mich aber noch trauriger werden lies. Schließlich hatte ich noch nie jemanden geliebt, abgesehen von meiner Familie.

Pretty Little Serpent QueenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt