Schweiß gebadet schreckte ich aus dem Schlaf auf und saß kerzengerade auf der Matratze. Auf dieser schlief ich seit einigen Monaten, wobei ich aber nicht viel schlaf abbekam. So ziemlich jede Nacht, an die ich mich erinnern kann, endet genau wie diese. Schweiß gebadet nach einem sehr wirren Traum.
Er bestand eigentlich nur aus Bruchstücken, aber diese ließen meine Gedanken im Schlaf Achterbahn fahren. Braune Augen und rote Haare schwirrten vor mir. Mehr sah ich nicht, nicht mal ein Gesicht oder einen Körper.
Da ich jetzt eh nicht mehr schlafen konnte, schnappte ich mir das Buch, was ich seit ein paar Tagen las, schaltete die kleine Lampe neben meiner Matratze an und lies mich damit wieder auf dieser nieder. Keine Ahnung warum Chris mir gerade diese Bücher überlassen hatte, aber sie gaben mir ein seltsames Gefühl von Sicherheit.
„Oh Harry, in welche Misere reitest du dich denn nun wieder ..." murmelte ich vor mich hin.
Nach einigen Minuten, wahrscheinlich waren es aber mal wieder etliche Stunden, klopfte es leise an die Tür. Da ich nichts mitbekam, öffnete jemand die Tür und ein Kopf streckte sich in den Raum.
„Lee, bist du schon wach?" Erst jetzt realisierte ich das jemand in der kleinen Kammer stand und mich ansah. Schnell schmiss ich das Tempo, was mir als Buchzeiger diente, zwischen die Seiten und legte es neben die Lampe.
„Ah du scheinst die Bücher ja richtig zu verschlingen" „Ich weiß auch nicht wieso, aber sie geben mir ein Gefühl von Sicherheit. Vor allem dieser Teil scheint es mir besonders angetan zu haben. Aber warum bist du denn schon wach?" fragte ich und richtete mich langsam von der Matratze auf.
„Ich dachte mir schon das du wach bist und habe daher für uns Frühstück gemacht. Matze, Aileen und George sind auch schon da. Kommst du?" „Du kannst meine Gedanken lesen Heather" schwärmte ich, während ich in meine Latschen hüpfte und schon halb aus der Kammer sprintete.
Lachend lief Heather mir hinterher, während ich voller Freude auf das Essen, den Weg entlang hüpfte.
„Wieso war mir sonnenklar das unser Frischling Leane sich mehr auf das Essen freut, als uns zu sehen" „Ich wünsche dir auch einen guten Morgen Matze" lachte ich und boxte ihm spielerisch auf den Oberarm.
Der Raum, in dem wir alle saßen, war eigentlich nichts anderes als eine kleine Küche einer Bar. In diese passte allerdings ein Tisch für sechs Personen, so das es öfters mal vor kam das jemand Frühstück machte. So wie heute, war es allerdings in den meisten fällen, Heather die Frühstück für mich machte. Manchmal waren wir nur zu zweit, oder so wie heute eben zu fünft. Heather war seit einigen Monaten so etwas wie meine beste Freundin und kleine Schwester in einem.
„Du weißt doch das man Lee nie vor ihrem ersten Kaffee ansprechen sollte, außer man hat Lust zu sterben, Matze" verteidigte mich Heather sofort und stellte mir eine große Tasse vor die Nase, welche ich auch sofort dankend an meine Lippen ansetzte.
„Mmmmh. Ich liebe deinen Kaffee Heather!" „Deswegen hast du, wie immer, eine ganze Kanne für dich alleine" zwinkerte Sie mir zu, während sie sich neben mir auf den Stuhl fallen lies. Mir war klar wieso ich seit einiger Zeit immer eine ganze Kanne für mich bekam. Niemand mochte einen so starken Kaffee wie ich, daher gab es sogar eine extra beschriftete Kanne nur für mich. Heather hatte mit einem schwarzen Edding 'Achtung, erweckt Tote' mit einem Totenkopf darauf geschrieben.
Während die anderen Smaltalk betrieben, aß ich vier Brötchen und leerte beinahe die ganze Kanne Kaffee.
„Leane, meinst du du bist bereit für deinen ersten größeren Job?" fragte mich George und handelte sich einen bösen Blick für den Namen ein. Aber ich nickte eifrig, während ich mir das letzte Stück des Brötchens in den Mund schob.
„Okay sehr gut. Du wirst heute mit Matze und Tim eine Kiste von einer Lagerhalle nach Greendale bringen. Ihr fahrt direkt nach dem Frühstück los" „George, du weißt schon das Greendale etwas mehr als 1700 Meilen von Goodsprings weg ist oder? Die drei wären damit über drei Tage weg!" tadelte Heather ihn sofort. Natürlich machte Heather sich sofort Gedanken um mich wenn ich so lange weg sein würde. Seit dem sie mich vor ein Paar Monaten aufgenommen hatten, war Sie immer darauf bedacht das mir nichts passiert oder die Jobs nicht mein Leben gefährden würden. Deshalb verdiente ich hier auch nicht genug um mir eine eigene Wohnung zu leisten. Erschwerend hinzu kam noch, das ich keine Sozialversicherungsnummer besaß, niemand wusste woher ich kam, oder was ich hier in Nevada überhaupt verloren hatte. Heather hatte mir damals erzählt das Matze mich wohl frierend, mit kaputten Klamotten und einer Serpent Jacke vor dem Krankenhaus in Henderson aufgefunden hatte. Ich konnte mich allerdings bis heute nicht daran erinnern wie ich dahin kam, was ich dort wollte und wieso meine Klamotten so kaputt waren. Er hat mich wohl mit hier her genommen aufgrund meiner Serpent Jacke. Hier war übrigens der Hauptsitz der Serpents in Nevada, Goodsprings. Allerdings stand auf meiner Jacke wohl Southside Serpents, aber auch er wusste bis heute nicht zu welchem Staat diese gehörten. Diese Jacke war alles was mir aus meinem Vorherigen Leben gehörte. Ich hatte sie in den Kleinen Raum, in dem ich schlief, ordentlich auf einen Stuhl gehängt und betrachtete sie manchmal. Dabei versuchte ich mich immer krampfhaft daran zu erinnern wer ich mal war und woher diese Jacke stammte.
„ ... Okay, dann macht euch jetzt mal auf den Weg, damit Heather nicht noch an Herzschmerz stirb" lachte George und riss mich damit aus meinen Gedanken. Sofort sprang ich auf um mir etwas normales anzuziehen, bevor ich endlich meinen ersten richtigen Job beginnen würde.
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Pretty Little Serpent Queen
FanfictionToni lebt ihr Leben wie es ihr gefällt. Zudem hat Sie diverse Frauengeschichten, doch das ist ihr völlig egal. Doch an der neuen Bardame des White Wyrm beißt sie sich die Zähne aus. Zudem drängt sich immer wieder Redhead in ihre Gedanken. Doch was...