4|Angenehme Träume

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Wohlig stöhnte ich auf. Die Laken waren so weich, wie Seide. Ein tiefes Grollen drang an mein Ohr und schickte warme Schauer durch meinen Körper.
Der Schlaf hatte mich noch immer fest im Griff. Die Sonne schien durch die Vorhänge, doch ich war noch nicht bereit aufzuwachen.
Finger schoben sich an meinem Schenkeln hoch, über meinen Hintern und unter mein Shirt. Genüsslich reckte ich mich den Fingern entgegen, schob meine Hände die harte Brust unter mir hinauf und schob sie in weiches Haar, das sich ebenso weich und seidig anfühlte wie die Laken.
Noch immer benebelt schob ich meinen Körper näher an den männlichen Körper neben mich ran und biss mir auf die Lippen, als ich spürte wie er sich unter meinem Schenkel bewegte. Die Errektion presste sich an meinen Oberschenkel und ich hörte wie er tief die Luft einsog.
Schockiert riss ich die Augen auf und setzte mich ruckartig auf. Dabei überkam mich ein Schwindel, der mich beinahe wieder in die Knie zwang. Blinzelnd blickte ich auf den Körper runter, an dem ich mich gerade abstützte.
"Was zum...?" Sagte ich irritiert und hob den Blick. Das war definitiv nicht das Gästezimmer. Mist!
Unter mir lag der, etwas irritierte und verwuschelte und schönste Mann den ich seit langem gesehen hatte.
Seine verschlafenen Augen sahen mich fragend an. Aus der Nähe wirkten sie wie flüssiges Karamell mit ein paar goldenen Sprenkeln. Langsam schob sich ein Lächeln auf seine Züge und entblößten makellose Zähne und wunderschöne Grübchen.
"Guten Morgen..." Er suchte nach meinem Namen. Ich schnaubte und sprang aus dem Bett. Vergaß das ich nur Höschen und Shirt trug. Auf dem zu meinem Verdruss auch noch get naked stand.
"Marie." Stotterte ich sah mich um und bückte mich nach meiner Hose. "Scheiße." Sagte ich und ging zur Tür. Sein Blick verfolgte mich wie ein Kühlschrankmagnet. "Was guckst du mich so an?" Wollte ich zickig wissen, als ich hörte wie jemand im Flur polterte. Es würde mir noch fehlen, wenn jemand mich halbnackt aus dem Zimmer des Bruders meiner besten Freundin kommen sähe.
"Bist du morgens immer so unentspannt?" Fragte er mich und ich sah ihn mit hochgezogener Braue an. Er lag mit nackter Brust in seinem Bett. Hatte sich etwas ans Kopfteil gelehnt. Seine Lenden waren nur von der dünnen Decke bedeckt.
Auf dem Gesicht ein arroganter, belustigter Ausdruck. Sein Blick fuhr meinen Körper hinab. Obwohl nur meine Beine zu sehen waren, fühlte ich mich seltsam nackt. Er setzte sich ein weiteres Stück auf. Noch immer seinen Blick auf mich gerichtet.
"Das hier ist niemals passiert." Stellte ich klar und öffnete die Tür, als es still war. Dann huschte ich hinaus. Hörte noch sein leises, melodisches Lachen und unterdrückte einen Schauer, der unwillkürlich über mich hinwegrollte wenn ich daran dachte wie er gestöhnt hatte.
Mit schnellen, tapsigen Schritten steuerte ich die Tür nebenan an und war erleichtert, als ich meine Tasche sah, die genauso wie ich sie zurückgelassen hatte auf dem Bett lag. Erschöpft ließ ich mich aufs Bett sinken und fuhr mir durchs Haar. Wie peinlich! Warum so etwas immer mir passieren musste?
Ich schob mich unter die gemachte Decke und schloss die Augen. Keine Ahnung, wie lange ich noch weggedöst war aber ich wurde aus dem Schlaf gerissen, als Kathi mit einem Bauchklatscher neben mir auf dem Bett landete. "Ich bin so fertig." Stöhnte sie. Ich grunzte zustimmend. "Man warum hab ich nur so viel getrunken?" Wollte sie wissen und kicherte. "Weil du genauso doof bist wie ich." Erklärte ich zerknautscht. Sie lachte auf. "Mama hat Frühstück gemacht. Komm!" Erklärte sie, stand auf und griff nach meinem Arm. Sie zog mich aus dem Bett und ich ließ sie gewähren. Schnell kramte ich nach einer Jogginghose in meiner Tasche und streifte sie über. Ich sah mich um. Scheiße! Mein BH hatte ich gestern einfach im Halbschlaf ausgezogen und weggeschmissen, wie ich es jeden Tag tat. Er musste noch drüben liegen. Peinlich hoch zehn!
Tief holte ich Luft, schnappte mir einen anderen und zog ihn an. Kathi wartete geduldig.
"Leon ist so nett." Sagte sie zögerlich, ich verdrehte die Augen. Ich konnte das Aber richtig hören. Doch sie sah mich nur mit gerunzelter Stirn an. "Was ist es?" Wollte ich wissen, sie schnaubte. "Er ist so nett." Ich lachte auf. Typisch Kathi. "Was wenn man mit ihm nicht mal streiten kann? Oder wenn er einfach langweilig ist?" Fragte sie mich, ich schnaubte "War er denn gestern langweilig?" Sie schüttelte den Kopf. "Soll ich dir ein Geheimnis verraten?" Sie sah sich um als erwarte sie jemanden im Raum zu finden. Ich nickte.
"Er hat mich geküsst und es war gut. Aber ich hab mir gewünscht das es jemand anderes wäre." Sie strich sich eine wilde Strähne aus dem Gesicht. "Und wer?" Fragte ich sie und runzelte die Stirn. Sie schüttelte den Kopf. Doch dann hielt sie es nicht mehr aus. "Alex." Hauchte sie so leise, das ich es kaum verstand. "Er ist so heiß. Ich war früher so in ihn verknallt. Aber ich wusste nicht, das es mich so treffen würde wenn ich ihn mal wiedersehen würde." Sie rieb sich die Augen. "Er ist so ein Arsch." Stellte sie klar, doch trotzdem haderte sie als sie das sagte.
"Dann bleib bei Leon, vielleicht ist er nicht so langweilig, wie du denkst?" Versuchte ich es. Sie nickte.
Dann packte sie mich wieder und zog mich die Treppe runter in die Wohnstube. Ich ließ mich auf der Bank nieder, Kathi auf dem Stuhl neben mir. Erica lächelte mütterlich und wünschte mir einen guten Morgen. Willi kam herein und reichte Erica eine Brötchentüte. "Guten Morgen." Sagte er fröhlich.
Der Tisch war reich gedeckt. Geschnittenes Obst, Gemüse, Aufschnitt, Aufstriche, Marmelade, Joghurt und sogar Cornflakes standen auf dem, mit einer weißes Tischdecke belegten, Tisch. Eine kleine Kerze flackerte in der Mitte.
Ich setzte mich auf meine Finger. Es war mir irgendwie unangenehm. Ich zahlte ihnen keinen Cent und doch war der Tisch so gut gedeckt. Sie waren so nett zu mir und ich wusste nicht, wie ich mich dafür bedanken sollte. Hilfesuchend sah ich zu Kathi, doch die war gerade im Gespräch mit ihrem Vater.
"Ich weiß nicht, warum er nicht gekommen ist. Er sagte mir er würde es versuchen einzurichten." Willi zuckte mit den Achseln. "Wer nicht will, der hat schon. Ich werde ihn die Tage mal anrufen." Sagte er und setzte sich mir gegenüber. Erica kam an den Tisch, stellte eine Kaffeekanne auf den Tisch und legte ihre freie Hand liebevoll auf Willis Schulter. "Er hat es bestimmt wieder mal vergessen. Ihr wisst doch wie er ist!" Sagte sie mit einem zärtlichen Lächeln und setzte sich auf den Platz neben Willi.
Die Tür wurde knarrend geöffnet. Ich hob den Blick. In der Tür stand Micha. Natürlich! Er trug nur eine lange, schwarze Jogginghose. "Bäh. Kannst dir nichts anziehen." Rief Kathi kindisch und beugte sich zu mir rüber. "Mein Bruder ist tief gläubiger Nudist." Erklärte sie und verzog das Gesicht. Doch er setzte sich auf den einzigen freien Platz neben mir. "Guten Morgen, Schatz. Das ist Marie, sie schläft ein paar Tage im Gästezimmer neben deinem." Er hob die Brauen. "Ach tut sie das?"

Will you be my SecretWo Geschichten leben. Entdecke jetzt