Domination - Conflict (BTS | Vmin FF)

Kapitel 1 - Aller Anfang ist Schwer

Schon ewig hatte Jimin sich hier rauf vorbereitet. Das Vorstellungsgespräch. Doch es war nicht irgendein Vorstellungsgespräch. Schon immer wollte er ein Teil von etwas ganz großem sein und hier war seine Chance. Teil der größten Firma in ganz Korea zu werden. Teil des Unternehmens von Kim Taehyung persönlich. Allerdings war es noch viel mehr als ein kleiner Teil. Er wollte einer der ganz großen sein. Und wie wurde man einer der mächtigsten, indem man sich langsam hoch steigert. Die Stelle als Sekretär für niemand anderen als Kim Taehyung selbst, war perfekt für ihn. Natürlich war ihm sehr wohl bewusst, dass das alles andere als ein Kinderschlecken werden würde. Kim Taehyung war nicht umsonst einer der ganz großen. Er besaß unfassbar viel Geld und war sehr einflussreich. Manchmal fragte sich Jimin wie dieser Kim mit so jungen Jahren einen ganzen Weltkonzern leiten konnte. Wie kommt man nur an solch eine Macht? Und das aus eigener Kraft? Innerlich seufzte Jimin bei dem Gedanken laut auf. 

Er war ein einfacher Bürger. Sicher er sah überdurchschnittlich gut aus, aber das war auch schon alles. Kein Geld. Keine Macht. Und keine Beziehungen. Tja und um an Macht und Geld zukommen braucht man Kontakte und einen guten Job. Diese Stelle würde ihm beides auf einen Schlag liefern. Er würde alles für diese Stelle tun. Alles um seinen Lebensstandart zu bessern und allen zu zeigen was in ihm steckte. Ihnen zeigen, dass er alles andere als klein bei gab und dass er das Sagen hatte. Dass er weit über sie alle stand. 

„Warum sollte ich ausgerechnet Sie einstellen Mr... ?", riss die sinnliche aber äußerst kühle Stimme von seinem – hoffentlich – zukünftigen Chef. Schnell schiebt Jimin seine größenwahnsinnigen Tagträume auf Seite und konzentriert sich. 

„Park Jimin, Sir.", stellte er sich höfliche lächelnd vor.

Statt sich um irgendwelche Höflichkeiten zu bemühen, winkt der Millionär mit einer abwertenden Handbewegung seine Antwort wie eine lästige Fliege davon.

„Wie auch immer. Fahrens Sie bitte fort." Jimin musste schon zugeben, dass dieser Mann eine etwas einschüchternde Art auf ihn wirkte. Was er jedoch ebenfalls zugeben musste war, dass der Mann ihm gegenüber äußerst attraktiv war. Mit seinem sonnen-geküssten Teint, diesen eindringlichen schokoladenbraunen Augen, die von seinen nachtschwarzen Haar perfekt umrahmt war, war er sicher ein Weiberheld. In der Nähe dieses Mannes wurde Jimin ganz nervös. Sein Herz raste ihm schon seit er zum ersten Mal diese verführerischen Lippen erblickt hatte und den herrlich Männlichen Geruch nach Moschus in der Nase hatte. Es war schon fast schade, dass er erstens wahrscheinlich nicht auf Kerle stand und zweitens dass er ach ja... der wohl reichste und mächtigste Mann des Landes war. Er saß grade mal einige Minuten hier und war der Ausstrahlung dieses Mannes bereits unterlegen. Alleine dafür könnte er sich ohrfeigen. Und dennoch ließ er sich nichts seiner Gedankengänge anmerken und fährt unbeirrt fort.

„Wenn Sie einen Blick in meine Mappe geworfen haben" - nicht dass Jimin diese Hoffnung tatsächlich hatte - „werden Ihnen sicherlich meine bemerkenswerten Zeugnisse aufgefallen sein. Zudem natürlich auch meine Zertifikate. Des weiteren habe ich bereits sehr viel Praxiserfahrung in diesem Bereich sammeln können, die ich sicherlich sehr gut in diese Stelle mit einfließen lassen kann." Jedes einzelne Wort entsprach der Wahrheit. Wie hart er doch auf diese Stelle hin gearbeitet hatte. Wie er Nächte lang gelernt hatte, um einer der besten zu sein. Wie er neben der Schule Stundenlang in Cafés ausgeholfen hatte, um sich Zusatzprüfungen leisten zu können. Wie er bereits  gleich nach der Schule Jobs als Sekretär kleinerer Firmen ausgeübt hat. Aber damit war jetzt Schluss. Es war zeit sich an die großen zu wenden. 

Doch statt auch nur einen Hauch von Anerkennung zu bekommen, wirft Taehyung ihm einen missbilligenden Blick zu.

„Sie wollen nicht wissen wie oft ich genau solche Sätze zu hören bekomme" Ouch... das hatte gesessen. Dennoch bleibt das gefakte, höfliche Lächeln auf Jimins Lippen weiterhin erhalten. Er wusste, dass ein Millionär wie er sich nicht mir einem Haufen Papier und Worten Zufrieden geben würde. 

„Um mein Können unter Beweis zu stellen, könnte ich Ihnen anbieten zur Probe zu arbeiten. Ich versichere Ihnen, dass ich perfekt für diesen Job bin." Und wie er das war. 

Etwas dunkles legte sich über die Aura des Geschäftsmannes und eine undurchdringliche Miene verschleierte sein attraktives Gesicht. Nachdenklich reibt er sich mit dem Zeigefinger über seine Lippen. Lippen für die die meisten sterben würden, dass sie nur für wenige Sekunden von ihnen kosten könnten. Jimin konnte den Gedanken einfach nicht aus seinem Kopf verbannen und musste unweigerlich wie gebannt auf seine Lippen starren. 

„Lassen Sie mich darüber nachdenken" Oh diese Stimme. Wie süßer Honig der sich wie ein benebelnder Schleier auf die Zunge legt und die Kehle hinab gleitet. Er konnte es nicht verhindern sich vorzustellen, wie diese zuckersüße Stimme seinen Namen vor Lust schreit. Schon jetzt spürt er wie seine Jeans enger wird. 

Nachdenklich tippt Mr. Kim mit einem Kulli an seiner Lippe und starrt weiterhin abschätzig auf ihn nieder. Zumindest wirkte es so, obwohl sie auf der selben Augenhöhe saßen. Gut vielleicht lag es auch daran dass Taehyung etwas größer als Jimin war. Er bekam das Gefühl nicht los, dass Taehyung seinen gesamten Körper mit seinem Blick mustert. Als würde er ihn vor seinem inneren Augen die Kleider vom Leib reißen. Aus irgendeinem Grund gefiel Jimin dieser Gedanke. Wahrscheinlich Wunsch denken:

„Wenn Sie den Job nach einer Woche in meiner Hölle immer noch wollen kriegen Sie ihn." Wow das ging schnell. Zu schnell. Das war fast leicht. Jimin hatte sich diese Sache weitaus komplizierter vorgestellt. Und dennoch konnte er die anfliegende Euphorie nicht unterdrücken.

„Sie werden es nicht bereuen, das versichere ich Ihnen." Noch immer ist Taes Blick so kalt, dass es Jimin schon fast fröstelt.

„Wir werden sehen" Trotz seiner harschen Worte muss Jimin über beide Wangen lächeln. Förmlich verbeugt er sich vor seinem Boss und verabschiedet sich. Statt sich ebenfalls irgendwelche Höflichkeiten zu bemühen, nickt der Geschäftsmann nur knapp und bedeutet damit Jimin definitiv dass er jetzt gehen soll. Mit flinken Schritten verlässt er das Büro. Doch als er die Tür des Zimmers schließen will, muss er noch einmal einen kurzen Blick auf den attraktiven Mann erhaschen. 

Wenn Jimin es nicht besser wüsste, würde er fast glauben, dass in Taehyungs Ausdruck irgendetwas selbstgefälliges und zu gleicht unergründlich düsteres liegt. Sobald er die Tür schließt vernimmt er noch ein Seufzen, dass sich jedoch einen Hauch zu dramatisch anhört, was es gespielt klingen lässt. Zugegeben der Chef war genauso mysteriös und eigen wie heiß und verführerisch. Jimin muss bei dem Gedanken einer heißen Affäre mit seinem Boss kichern. Einer dieser Affären von denen man nur in diesen kitschigen Romanen lesen konnte. Schnell schiebt er den Gedanken wieder bei Seite.

Er hatte es geschafft! Das war seine Chance und die würde er sicher nicht verstreichen lassen.