36. Chan B-day Special

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Chan

Warm liegt Changbins Hand in meiner. Eigentlich bin ich nicht so der Typ, der gerne Händchen hält, aber ich weiß, das er es braucht. Auch wenn es manchmal echt anstrengend und zermürbend ist, könnte ich nicht ohne ihn.

Und genau deswegen laufe ich auch jetzt Hand in Hand mit ihm zur Turnhalle, während Jisung vor uns mit Hyunjin diskutiert, warum manche Lehrer überhaupt unterrichten dürfen. Minho sieht nur genervt geradeaus und kickt einen Tannenzapfen vor seinen Füßen her. Zum Glück ist die Turnhalle jedoch offen, sodass wir gleich rein können.

Ich ziehe mir gerade das Shirt über den Kopf, als die Tür aufgeht und ein erschrockenes Quietschen ertönt.

Jeongin, ein Junge aus der Unterstufe, hält sich verlegen eine Hand vor die Augen und stolpert blind ein paar Schritte in den Raum. Schnell ziehe ich mir mein Oberteil für den Sportunterricht über, womit ich dann auch fertig bin, da ich meine Jeans bereits gegen eine graue Jogginghose getauscht habe.

"Kannst wieder schauen, du Mädchen." Ein zweiter Junge, ebenfalls aus der Unterstufe, kommt rein. Ich glaube, sein Name war Seungmin. Er klopft seinem Kumpel fest auf die Schulter, weswegen dieser sich verschluckt und panisch zu husten beginnt.

Bin ich froh, das Changbin draußen auf der Bank sitzt und brav auf mich wartet.

Ihn würde das Alles sicher nur verwirren und noch mehr verunsichern. Dabei haben wir das im vergangen Jahr endlich halbwegs in den Griff bekommen, sodass er wieder mehr wie früher wird. Ein großer Teil von ihm wird zwar sein Leben lang durch sein Trauma eingeschränkt werden, aber ich bin zuversichtlich, das wir es schaffen, ihn zumindest soweit zu stabilisieren, das er sich langsam wieder besser an seine Umwelt gewöhnen kann.

"Alle sofort in die Halle, der Unterricht fängt an!"dröhnt es durch den Lautsprecher, der an der Decke angebracht ist. Also machen wir Jungs uns daran, die Umkleide zu verlassen, um in die eigentliche Halle zu gehen und uns auf die Bank zu setzen. Der Lehrer bespricht noch etwas mit Changbin und am liebsten würde ich bei ihm bleiben.

Als Letzter huscht ein schlaksiger Junge mit rostbraunen Haaren in die Halle und setzt sich ebenfalls auf die Bank, nur ganz ans Ende, etwa drei Meter von dem Schüler ganz außen entfernt.

Lee Felix.

Ich habe schon länger ein Auge auf ihn geworfen, aber immer wenn ich versuche, mich ihm zu nähern, haut er ab.

Schüchtern spielt er mit seinen kleinen Fingern, der Ohrring an seinem einem Ohr klimpert dabei leise. "Felix, wenn du bitte deinen Ohrring abnehmen könntest?" Angesprochener zuckt zusammen und schaut mit großen Augen zu unserem Sportlehrer. Er zögert einen Moment, nimmt den Ohrring dann jedoch ab.

Kurz habe ich das Gefühl, einen kleinen dunklen Punkt auf seiner Wange zu sehen, als er mit dem Ärmel aus Versehen drüber wischt, blicke dann aber wieder nach vorn. Jeder hat Mal Unreinheiten der Haut.

Der Unterricht beginnt, Basketball. Mein Team liegt mit acht Punkten vorn, als ein Pass des Gegners zu flach geht und Felix genau in den Magen trifft. Der Australier geht keuchend etwas in Knie und japst nach Luft.

Sofort bin ich bei ihm, halte ihm meine Hand hin, die er ergreift und sich von mir wieder auf die Beine ziehen lässt. "Das sah nicht gut aus. Chan, bring Felix bitte zur Krankenschwester." Ich nicke und verlasse mit dem Jüngeren das Spielfeld.

Beim Krankenzimmer der Schule angekommen, ist die Schwester, die sich sonst immer um die Verletzten kümmert, jedoch nicht hier. Da es aber wichtig ist, die Verletzung zu behandeln, ziehe ich Felix in den Raum, schließe die Tür hinter uns und drücke ihn dann vorsichtig an den Schultern nach unten, sodass er auf der Liege, die an der Wand steht, sitzt. Aus einem der Schränke krame ich eine Wundsalbe und drehe mich dann wieder zu ihm.

Die Augen meines Gegenübers weiten sich und Panik blitzt darin auf. "I-ch kann das auch selber!" Seine tiefe Stimme, die einen deutlichen Kontrast, zu dem kindlichen Gesicht bildet, jagt mir einen Schauer über den Rücken.

Jedoch lasse ich mich nicht von meinem Vorhaben abbringen und beuge mich zu ihm vor. Sofort rutscht Felix ans Ende der Liege und zieht die langen Beine schützend an den Körper. "Hey, ich will dir doch nichts Böses."versuche ich ihn etwas zu beruhigen, doch er schüttelt nur hektisch den Kopf.

Seufzend nehme ich seine Handgelenke und drücke ihn seitwärts runter, sodass er unter mir liegt, ich über ihm abgestützt. Vorsichtig ziehe ich mit der freien Hand seinen Hoodie nach oben, hoffe dabei inständig, das sich die Gerüchte nicht bewahrheiten.

Weil der Australier ausnahmslos immer nur lange Klamotten trägt, tuschelt man, er würde sich ritzen. Das würde auch sein ängstliches Verhalten erklären.
Doch was unter dem Stoff zum Vorschein kommt, raubt mir einen Augenblick lang echt den Atem.

Wider Erwarten sind dort keine Narben. Jede Menge kleiner Sommersprossen tummeln sich stattdessen auf seinem Bauch.

Überwältigt davon lasse ich ihn los, was Felix nutzt, um seine Kleidung wieder ordentlich zu zupfen und Abstand zwischen uns zu bringen.

"D-du ritzt dich nicht?" Sofort schüttelt er den Kopf, sieht verlegen auf seine Hände, die in seinem Schoß liegen. Erleichtert stoße ich die angehaltene Luft aus.

Langsam lehne ich mich ein Stück vor, stoppe jedoch kurz vor seinen sündhaft weich aussehenden Lippen.

Soll ich das wirklich tun? Was, wenn er das gar nicht will und mir nur aus dem Weg gegangen ist, weil er mich insgeheim hasst?

Bevor ich mir noch weiter das Gehirn darüber zermatern kann, legen sich seine Lippen auf meine und eine wahre Gefühlsexplosion entsteht in meinem Bauch.

Nach dem ersten Moment der Überraschung, beginne ich zu erwidern und meine Lippen vorsichtig gegen seine zu bewegen. Seine Hände legen sich um meinen Hals und er beginnt verspielt an den kurzen Haaren in meinem Nacken zu ziehen.

Und auch, wenn ich keine Ahnung habe, wieso er das macht, kann ich nicht leugnen, das ich es liebe.

~~

Erste Storytime mit Leo:

Da mein Bruder spontan auf die Idee gekommen ist, mit meinem Hund um 20:15 Uhr noch eine Runde durch den Wald laufen zu wollen, aber Angst hatte, allein zu gehen, musste ich mit.
So sind wir also im Dunkeln eine Stunde umhergeirrt, während mein Hund mich die ganze Zeit mit der Leine eingewickelt hat.
Mein Bruder hat voll die Paranoia geschoben und mir mit seiner Taschenlampe ständig ins Gesicht geleuchtet, weswegen ich dann kurzzeitig blind war und voll in eine Pfütze getreten bin.
Wieder Zuhause angekommen wollte ich das Kapitel für heute hochladen, aber habe es dann vergessen, weil ich meiner Katze noch Fressen machen musste, die mir als Dank dafür den Arm aufgekratzt hat.
Und dann habe ich noch mit meinem Mädchen geschrieben und dabei die Zeit vergessen (Ich denke du weißt, wer gemeint ist).
Naja, und jetzt ist es 22:52 Uhr. Ich sollte eigentlich schlafen, da ich ein Opfer bin und morgen in die Schule muss, wo alle Anderen, die ich kenne, frei haben.
Stattdessen lade ich dieses Kapitel endlich hoch und labere Mal wieder viel zu viel :3

Also hier noch ganz schnell die Frage des Kapitels:

Habt ihr Haustiere?

PS: Morgen wird das erste Kapitel übrigens erst 17:00 Uhr kommen, da ich es zeitlich nicht anders schaffe.

Get cool || Stray Kids ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt