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Als sie wieder daheim sind, startet Leon ihr Trainingsprogramm. Liv ist zwar relativ fit, auch ihre Selbstverteidigung als Mensch ist gut, aber Alara hat viel zu lernen. Ein kleiner Nebeneffekt ist, dass sich Livs Körper verändert, er wird definierter und ihre Speckröllchen, die sie immer gestört haben, verschwinden.

„Leon?" - „Hmm?", er sieht von seinem Schreibtisch auf. „Ich brauche neue Klamotten. Kommst du mit?" - „Nein, ich kann nicht. Nimm Malte oder Marvin mit" - „Die haben keine Zeit, genauso wie die anderen". Grübelnd sieht er sie an. „Allein gehst du nicht!" - „Soll ich jetzt warten, bis einer der Herren Zeit hat?", wirft sie ihm wütend an den Kopf. „Dann sag halt einem Omega Bescheid, dass er mich begleitet. Aber ich will das heute machen, die nächsten Tage bin ich wieder in der Arbeit". Leon überlegt lange, dann nickt er. „Nimm Tom mit und pass auf dich auf, mein Herz".

Liv stöbert durch die Kleidung und wirft immer wieder einen Blick zu dem Omega, der sie begleitet, aber mit Abstand zu ihr steht. Im Moment wird er von einer hübschen Frau abgelenkt, die ihn in ein Gespräch verwickelt hat. Liv schmunzelt und geht langsam weiter. Plötzlich wird sie in eine Kabine gezogen, noch bevor sie reagieren oder schreien kann, presst sich ein Tuch auf Mund und Nase, sie versucht noch nicht einzuatmen, aber dann wird ihr schwarz vor Augen.

Leon tobt. Der Omega, der vor ihm steht und bei Olivia war, wird immer kleiner."WIE konntest du sie verlieren, du Nichtsnutz!" - „Ich weiß es nicht, sie war plötzlich verschwunden" - „Verschwinde du lieber aus meinen Augen, RAUS MIT DIR!". Verängstigt huscht der Mann aus dem Zimmer. „Leon, bitte beruhige dich!" Linus versucht sein Bestes, aber Leon wütet in seinem Büro, er schmeißt den Schreibtisch um, wirft die Stühle durchs Zimmer und auch ein Regal leidet unter seinem Wutanfall. Irgendwann sinkt er verzweifelt zu Boden. „Linus, wir müssen sie finden" - „Ich muss dir was zeigen". Er zieht Leon hoch, öffnet seinen Laptop und startet ein Video. „Schau, das ist das Überwachungsvideo von dem Geschäft. Da ist Liv und da steht Tom" - „Wer ist das bei dem unfähigen Omega?" - „Rede nicht so von ihm, ich bin der Meinung, er wurde bewusst abgelenkt" - „Was? STOPP! Wer zieht sie da in die Kabine?" - „Das müssen wir herausfinden" -„Warum kommt da keiner mehr raus?" - „Weil in genau der Kabine eine Tür ist, durch die man an den Hinterausgang kommt" - „Das war geplant?" - „Sieht so aus, Alpha. Kannst du sie anlinken?" - „Nein, es ist alles leer ... nein, nicht leer - schwarz, tiefschwarz" - „Meinst du, sie ist bewusstlos ... oder noch schlimmer?"- „Bewusstlos, möglich. Ich hatte noch nie so ein Gefühl. Schlimmer? NEIN! Ich würde fühlen, wenn sie tot wäre" - „Wir haben noch ein Problem" - „Reicht das nicht schon?" - „Wir haben versucht, ihre Fährte aufzunehmen, aber es geht nicht" - „Wie? Es geht nicht?" - „Naja, sie ist plötzlich weg. So als ob sie jemand in Plastik gepackt hätte" - „IN PLASTIK? Verdammt noch mal, wer macht sowas?" - „Im Moment ist doch alles ruhig mit den Nachbarrudeln, oder?" - „Ja, unsere Verträge sind erneuert und alle waren einverstanden, es wurde ja auch nichts geändert". Linus und Leon versinken in Gedanken, als plötzlich Malte hereinstürzt. „Linus, komm mal bitte, du musst dir was ansehen". Verdutzt schaut der ihn an, folgt ihm aber nach draußen. „Was ist los?" - „Das ist los!" Malte startet ein Video auf seinem Handy. Was Linus da sieht, lässt ihm das Blut gefrieren. "Wo kommt das her?" - „Wir sind dabei" - „OK. Das ist Marco, Leon darf das auf keinen Fall sehen!" - „WAS darf ich nicht sehen?", donnert da Leon hinter ihnen. Linus zuckt zusammen. „Es ist besser, wenn du das nicht siehst" - „ZEIG ES MIR! SOFORT!" Leon reißt Malte sein Handy aus der Hand und sein Blick wird immer finsterer. „Das kann nicht sein", haucht er dann, dreht sich um und geht mit hängenden Schultern zurück in sein Büro. „Linus, schau dir das genau an. Das ist ein altes Video, Liv war da nicht markiert" - „Ja, das ist mir auch aufgefallen, aber Leon sieht nur den Akt an sich, und damals sah Liv glücklich aus. Das hat ihm das Herz gebrochen. Ich weiß gar nicht, wie wir jetzt noch an ihn rankommen sollen. Malte - findet heraus, wo Marco sich aufhält und beobachtet ihn. Ich glaube, er hat unsere Luna entführt, das ist eine private Geschichte und hat mit uns als Werwölfen überhaupt nichts zu tun!" Malte nickt und verschwindet wieder in seinem eigenen Büro, während Linus versucht, zu Leon durchzudringen, doch der hat sich in seinem Zimmer verschanzt und lässt auch gedanklich niemanden zu sich.

Als Liv wieder zu sich kommt, sind ihre Hände gefesselt und ihre Augen verbunden. Sie merkt, dass sie auf einem harten Stuhl sitzt, und es ist kalt in dem Raum. Sie fühlt, dass sie nicht allein in dem Zimmer ist, aber sie versucht, sich nicht zu bewegen. „Ach Kleines, glaubst du wirklich, du könntest mich täuschen?" Irritiert fährt ihr Kopf hoch. „Marco?" - „Ja, dein lieber Marco, der jetzt lange genug auf dich gewartet hat und jetzt wieder viel Spaß mit dir haben wird. Du hattest deinen Spaß, jetzt bin ich wieder dran". Sie hört Schritte auf sich zukommen und versteift sich, als er ihr über die Haare streicht. „Du bist MEINE Frau, und daran wird sich nichts ändern, solange du lebst", flüstert er ihr ins Ohr. Angeekelt dreht sie ihren Kopf weg, wird aber grob an den Haaren zurückgezogen. „Na na, wer wird denn da schüchtern?" Seine Hand gleitet an ihrem Hals entlang über ihre Brüste, dann lacht er auf und entfernt sich von ihr. Sie hört eine Tür ins Schloss fallen. „Leon? Leon, bitte hilf mir", versucht sie ihn anzulinken, aber er hat sich vor ihr verschlossen. Sie versteht das nicht, sie ist sicher, dass sie bereits vermisst wird. Oh Gott, Tom wird furchtbare Schwierigkeiten bekommen. „Linus? Malte?" - „Liv! Endlich! Geht's dir gut?", hört sie Malte in ihren Gedanken. „Nein, nicht wirklich" - „Weißt du, wo du bist?" - „Ich ... nein, meine Augen sind verbunden und ich war bewusstlos. Aber ich weiß, bei wem ich bin" - „Ja, bei Marco, oder?" - „Ja" -Wir holen dich da raus, Luna" - „Malte?" - „Ja?" - „Warum ... warum schließt mich Leon aus?" - „Wir holen dich da raus, dann wird sich das klären" - „Wieso gibst du mir keine Antwort? Ist irgendwas mit Leon? Geht's ihm gut?" - „Ja. Liv, ich muss weiter planen, wie wir dich da rausbekommen. Halt durch!" Malte trennt die Verbindung und Liv ist wieder allein, mit noch mehr Wirrwarr im Kopf als vorher.

Liv hat keine Ahnung, wie spät es ist, ob es Tag oder Nacht ist. Sie weiß nur, dass sie schrecklichen Durst hat, als sich die Tür das nächste Mal öffnet. „So, Kleines, wir beide gehen jetzt ins Bett". Marco löst die Fesseln, zieht sie hoch und schubst sie vor sich her. Mit ihrer Schulter knallt Liv gegen die Mauer, sie hat immer noch das Tuch über den Augen und sieht nichts. „Ach ja, mein kleiner Tollpatsch", lacht Marco höhnisch hinter ihr, greift sie dann fest am Oberarm und schiebt sie weiter vorwärts. „Warum? Was hab ich dir getan?", weint Liv. „Du hast mich vor meiner Familie blamiert, du Miststück. Aber jetzt bist du wieder bei mir! Und da bleibst du!" - „Marco, bitte!", fleht Liv, wird aber grob auf etwas Weiches gestossen. Ihre Hände werden über ihrem Kopf wieder gefesselt, dann spürt sie, wie er ihre Hose öffnet und sie samt Slip nach unten zieht. Liv versucht sich zu wehren, sie strampelt und tritt nach Marco, der sie grob festhält. „Hör auf, sonst fessel ich die auch noch!", zischt er und schlägt ihr auf die Oberschenkel. Dann legt er sich auf sie und beginnt, ihren Brüste hart zu kneten und schließlich beißt er fest hinein. Liv bäumt sich auf. „Sag mal spinnst du?",schreit sie ihn an. „Schhhhh". Marco legt ihr einen Finger auf die Lippen, dann küsst er sie hart. Er versucht, ihre Lippen mit seiner Zunge zu trennen, doch sie presst sie fest zusammen, bis ein grober Griff an ihrem Kiefergelenk sie dazu zwingt und er brutal ihre Mundhöhle erobert. Liv versucht immer noch, ihm zu entkommen, aber er ist zu schwer. Sein Schwanz liegt bereits an ihremEingang, bereit zuzustoßen, als er ihr das Tuch um die Augen löst. „Sieh mich an!" Liv schüttelt den Kopf und er schlägt zu. „Sieh. Mich. An!", brüllt er und zieht sie an ihren Haaren nach hinten. „Marco, du tust mir weh!", wimmert Liv und öffnet schließlich die Augen. Ihre Gegenwehr hat sie aufgegeben, passiv liegt sie unter ihm und lässt es passieren. Tränenüberströmt wartet sie darauf,dass er zu Ende bringt, was er angefangen hat. Doch plötzlich wird er von ihr weggezogen und sie schaut in die entsetzten Augen von Linus. Marco wird von Leon und Malte in Schach gehalten, während Konstantin ihre Fesseln löst. Liv dreht sich auf die Seite und kugelt sich zusammen. Sie spürt, dass ihr ein Pullover übergezogen wird, dann wird sie hochgehoben und aus dem Zimmer getragen. „Bringt sie in die Hütte, ich will sie nicht sehen!", hört sie Leon kalt sagen und ihr Herz bricht.

Leon & Liv   -   Eine WerwolfgeschichteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt