Horrorfilme und ganz schön viel Wut

208 15 9
                                    

»Eli! Danke! Ich bin dir alles schuldig. Ich gebe dir alle Snacks aus! Du bist meine Heldin.«

Doch meine Mühen sich bei Eli zu bedanken wurden bloß mit einem Kopf schütteln angenommen.
»Mein Freund ist nicht die Pest Louis«
Das war der Moment wo sich Alex einschaltete, bevor Eli tatsächlich bedrückt über meinen Kommentar wurde.
»Das hat auch keiner behauptet Eli! Ich finde Max sehr nett!«
Alex hatte recht, Max war nicht so schlimm.
»Aber Quinn nicht- oops«
Bevor Elis leichter Schlag mich erwischen konnte, wich ich zur Seite aus.
»Na, na, na! Du wirst doch niemanden für die Wahrheit schlagen.«
Und erneut bloß Kopfschütteln von Elis Seiten, während man Alex leise kichern hören konnte.
»Ihr könntet euch wirklich etwas mehr Mühe geben mit ihm zurechtzukommen. Immerhin sind er und Max eng befreundet und so schlimm ist er nun auch nicht. Ihr seid nur voreingenommen!«
Da war es schon wieder. Die Behauptung, dass ich Quinn bloß vorschnell verurteile.
Sowas nervte mich-
Wieso sollte ich jemandem eine Chance geben, der sich bisher nur unfreundlich und mies mir gegenüber verhalten hat?

Vielleich hatten sie ja irgendwo recht? Ich hatte Quinn nie wirklich kennengelernt und es seit unserer ersten Begegnung auch nie versucht. Immerhin hatte er ja Freunde- sogar einige und da Max ja wohl doch ganz nett war, konnte er wohl kein totales Arschloch sein. Dennoch war er einfach nicht meine Art von Person, mit seinem aufgesetzten Lächeln und seinen ewig dummen Sprüchen. Manche mögen sowas ja sympathisch finden, aber für mich war so ein Verhalten nichts. Zumindest nicht, wenn man sich so schlecht kannte und nicht einschätzen konnte, ob das Ganze nun ein Witz war oder nicht.

Während Alex und Eli weiter darüber diskutierten ob Quinn nun eine Chance verdient hatte oder nicht, machten wir uns auf den Weg zum Snack-Stand, bei welchem wir uns Nachos und Popcorn kaufen würden. Wir hatten seit einer Weile geplant uns den neuen Horrorfilm in der heutigen Abendvorstellung  anzusehen, denn ich und Eli waren mehr als nur begeistert, nachdem wir die ersten Trailer gesehen hatten.

Alex war nicht der größte Horrorfilm-Fan, aber einfach nur weil es ihm nichts gab. Eli und ich bekamen zwar beide Angst, genossen aber das Adrenalin welches uns das Ganze gab. Während ich, wie zuvor versprochen, die Snacks bezahlte, holte Alex schonmal die Karten. »Aber du solltest da wirklich etwas lockerer rangehen« Verwirrt sah ich zu Eli rüber und hob fragend eine Augenbraue. Ich hatte das Thema mit Quinn schon wieder vergessen, aber Eli scheinbar noch nicht. » Ich hab jetzt schon ein paar mal mit Max und Quinn rumgehangen und Quinn ist echt voll in Ordnung, wenn er sich ein wenig gelassener gibt. Ich weiß er ist anstrengend, aber wenn du erstmal ein bisschen Zeit mit ihm verbracht hast, dann ist er wirklich nett.« Ich seufzte. Eli würde es wahrscheinlich nicht sein lassen, bis ich einwilligte es wenigstens zu versuchen. Und Mary schien mich ja auch in diese Richtung lenken zu wollen. »Jaja... man kann ja mal gucken was sich ergibt. Zufrieden?« Und damit nickte Eli und zog mich mit sich mit.

Der Horrorfilm war zwar nicht so gut wie wir erwartet hatten, doch hatte trotzdem für mächtig viel Adrenalin gesorgt. Mit einem leeren Popcorn Eimer verließen wir das Kino und Eli grinste mich wie wild an. Das Adrenalin stand ihr ins Gesicht geschrieben. Alex hingegen wirkte eher etwas gelangweilt, doch er hatte den Großteil des Popcorn gegessen, also durfte er sich nicht beschweren. »Und als es dann leise angefangen hat zu klopfen und man dachte er würde vor der Tür auftauchen, dann aber von der Decke langsam runter sackte. Ich habe mich so sehr erschrocken.« Eli lachte leicht, doch man konnte auch hören wie die Aufregung noch tief in ihren Knochen saß.

Während Eli immer weiter den Film und ihre Lieblingsstellen erneut erzählte, verließen wir das Kino und liefen los zur Bushaltestelle. Es war bereits dunkel, immerhin waren wir ja auch in der Abendvorstellung und mich überkam das Gefühl, als ob uns jemand beobachten würde. Ich schüttelte es doch schnell ab, denn immerhin kamen wir gerade aus einem Horrorfilm, da waren solche Gedanken normal. Dennoch wurden meine Schritte schneller. Kurz hörte ich wie Schritte hinter uns auch schneller wurden. Doch das war Einbildung, richtig? Es war alles wieder ruhig, ich hörte nichts außer unserer eigenen Schritte. Alles war gut! Wir waren schon an der Bushaltestelle angekommen und alles war immer noch leise, auch wenn die Lampe der Haltestelle unheimlich flackerte. Langsam beruhigte sich mein Herzschlag wieder.

Innerhalb einer Sekunde wurde ich an meinen Schultern zurückgezogen und mir entfuhr ein lauter Schrei. Allein aus Instinkt versuchte ich mich loszureißen und irgendwie von der Person wegzukommen, die mich gerade gepackt hatte.

»Hey, hey, hey- beruhig dich Dohle!« Und damit war es vorbei. Ruhiger, aber mit mehr Wucht riss ich mich aus dem Griff und machte einen Schritt weg, während ich mich umdrehte. »Fick dich Quinn! Fick dich!« Der Größere lächelte mich unschuldig an, als ob das ganze nur ein dummer Witz gewesen ist. Und das war es ja theoretisch gesehen auch, aber nicht wenn es von ihm kam. Genau das war es, was ich meinte. Man stand sich nicht nah und er zog trotzdem so was ab. Ein richtiges Arschloch halt.

» Quinn, was soll der Scheiß?« Schaltete sich jetzt Alex ein, der an einem anderen Tag, sowas vielleicht auch gebracht hätte. Doch er sah genau wie angepisst ich gerade von dem Ganzen war. Eli sah auch nicht gerade begeistert aus und blickte vorwurfsvoll zu Nico, der nun eben so bei uns stand. Abwehrend hob er seine Hände. » Ich hab ihm gesagt es wäre eine dumme Idee!« Ich war irgendwie immer noch geschockt und mein Herz schlug unglaublich schnell. »Und genau deshalb bist du ein beschissenes Arschloch! Fick dich einfach.« Der Schock machte mich viel wütender als ich eigentlich war. »Übertreib doch nicht gleich-« Und damit drehte ich mich um und ging. Ich ging einfach. Ich ignorierte sämtliche Rufe meiner Freunde. Ich war durch mit meinen Nerven und ich konnte keine Sekunde länger da bleiben ohne noch ausfallender zu werden. Es war bloß eine Bushaltestelle bis zu mir nach Hause und ich wäre bloß mit dem Bus gefahren, da Alex und Eli etwas weiter entfernt wohnten.

Ich war nicht all zu weit gekommen, als sich erneut Schritte näherten und mir dieses Mal eher sanft eine Hand auf die Schulter gelegt wurde, die mich zurück hielt. » Hör zu Eli, ich weiß du magst Max wirklich und ich hab heute echt darüber nachgedacht ob ich zu voreingenommen bin und Quinn vielleicht einfach noch eine Chance geben muss, aber er verhält sich furchtbar. Ich kenne ihn kaum und er bringt sowas. Ich find das echt nicht mehr lustig, es tut mir leid.« Kurz war es still. Ich hatte mich nicht herumgedreht während ich mich erklärt hatte. Ich wollte einfach nur schnell weiter. »Also musst du mich nur besser kennenlernen, damit ich dich das nächste mal nach einem Horrorfilm erschrecken darf?« ... Quinn...

Ich atmete einmal tief ein und aus und für einen Moment fuhren mir Elis Worte wieder durch den Kopf. 'Ich weiß er ist anstrengend, aber wenn du erstmal ein bisschen Zeit mit ihm verbracht hast, dann ist er wirklich nett.'

»Das wäre zumindest ein Anfang.« 

-Dienstag-

A/N: I DID IT- Ich hab tatsächlich weitergeschrieben. Und das Chapter ist sogar über 1000 Worte lang. Vielleicht ist das ja eine Entschädigung, da es nun solange gedauert hat. Ich hab wie immer nicht drüber gelesen. Hoffentlich gefällt es euch trotzdem! Und wer weiß, vielleicht raufen sich Louis und Quinn ja langsam mal zusammen.


Oder auch nicht- lol.

Fuck you, Idiot Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt