Bandprobe mit Anhängsel

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Trotz der gestrigen Ereignisse und meiner weiterhin bestehenden Sorge, machte ich mich gerade auf den Weg zu einer von Andrews Bandproben.
Andrew und ich hatten das schon seit dem letzten Wochenende ausgemacht und ich konnte momentan leider nicht mehr für Marry tun, als mein Handy immer auf laut zulassen und so sagte ich nicht ab. Wahrscheinlich würde ich mich nachher bei so einer kurzfristigen Absage nur schuldig fühlen.
Ich hatte geplant direkt nach der Schule mit dem Bus dorthin zufahren und war deswegen auch heute Morgen mit diesem zur Schule gefahren.
Zielstrebig ging ich also auf das geöffnete Tor der Schule zu, an dem ich von weitem einen braunhaarigen Jungen erkennen konnte, der sich dort mit einem Freund zu unterhalten schien. Als ich näher kam, bemerkte er mich allerdings. Kurz verabschiedete er sich von seinem Freund und drehte sich dann zu mir.
»Wohin geht's ?« Da ich meinen Weg weiterhin fortsetzte, fiel der andere in ein ähnliches Schritttempo neben mir.
Fast schon routiniert verdrehte ich meine Augen.
Es war zu einer Angewohnheit geworden, seit dem Quinn öfter bei uns herumhing. Durch die Anwesenheit des anderen schoss mir nun allerdings ein Gedanke durch den Kopf. Hatte Quinn bei dem Konzert nicht auch sein Interesse an den Bandproben geäußert? Wenn ich ihm jetzt die Wahrheit sagte, würde der andere dann darauf bestehen mit mir zukommen, oder könnte ich entspannt alleine dorthin? Wieso gab ich mir eigentlich Mühe? Es gab eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit den anderen am Ende des Tages sowieso als Anhängsel mitzuschleppen, egal was ich tat. "Ich geh zu Andrews Bandprobe." und damit war es raus.
Das Interesse des Dunkelhaarigen schien auf einmal gestiegen zu sein, denn auf plötzlich hatte ich schon wieder einen Arm um meine Schulter und der Größere zog mich mit schnellerem Schritt mit. "Das ist ja super Dohle! Und wann wolltest du mir davon erzählen? Immerhin wollten wir doch gemeinsam hin."
Irgendwann treibt der Junge mich noch in den Wahnsinn, aber bis er das tut kann ich ihn wohl ertragen.
"Na gut, dann los. Hast du ein Busticket?" Der Schwung neben mir stoppte und als ich meinen Blick zu Quinn richtete, sah dieser bloß verdutzt zurück. Hatte ich den anderen tatsächlich sprachlos gemacht? Und irgendwie brachte mich Quinns Sprachlosigkeit ebenso dazu einfach still zu sein. Doch fasste sich Quinn nach einer kurzen Weile wieder.
"Du hast kein Problem damit, wenn ich mitkomme?" Aus einem Gefühl heraus boxte ich ihm leicht gegen den Arm und dieses Mal war ich derjenige der grinste. "Wenn du mir zu nervig wirst, dann lass ich dich nachher einfach da! Und jetzt komm, sonst verpassen wir den Bus!" Und damit setzte ich ohne zu Warten meinen Weg fort. Es brauchte ein paar Sekunden, bevor Quinn wieder seitlich in meinem Blickfeld auftauchte. Und irgendwie brachte mich das Ganze zum Schmunzeln.

In wenigen Minuten waren wir an der Bushaltestelle und schließlich im Bus. Zu meinem Bedauern war der Bus überfüllt, wie immer zu dieser Zeit, und dementsprechend waren auch keine Plätze mehr frei. Ein weiterer Schwall an Menschen, der an der nächsten Haltestelle dazu stieg, drängte uns noch etwas weiter in den Bus. Durch das Gedränge wurde ich beinah an die Wand des Busses gedrückt und auch Quinn schien sich schwer auf seinem Platz halten zu können. In der nächsten scharfen Kurve stolperte er ein Stück nach vorne.
Viel zu nah! Der andere stand nun viel zu nah vor mir. Das Ganze ist nur unangenehm, wenn du es unangenehm machst - versuchte ich mir einzureden. Einfach nicht nach oben gucken. Unbewusst hatte ich meinen Atem angehalten und erst als mir die Luft ausging, erinnerte ich mich erneut einzuatmen.
Ich kam mir lächerlich vor und dennoch stürmte ich aus dem Bus, als dieser endlich an unserer Haltestelle stoppte. Hatte Quinn mein komisches Verhalten bemerkt? Ein kurzer Blick zu dem Dunkelhaarigen verriet mir nicht viel. Die Miene des anderen war nichtssagend und wahrscheinlich sollte ich es einfach dabei belassen. Es war doch nichts dabei- dann war mir solche Nähe halt unangenehm. Mit einem Kopfschütteln vertrieb ich die verwirrenden Gedanken.

"Los! Wir müssen hier lang!" Von der Haltestelle aus war es nicht mehr weit, bis zu dem Schulgebäude, in der Andrews Band nach den Schulzeiten einen Raum für Proben beanspruchen durfte. Wir gingen die Straße entlang bis zu einer Kreuzung, bei welcher wir links gingen und ein paar Meter weiter bereits das große Gebäude sahen.
An dem Tor der Schule lehnte ein Mädchen mit langen dunklen Braids und einem langen Koffer, auf den sie sich stützte. Ihr Blick fiel auf uns und sie stellte sich aufrecht hin.
»Louis?« Offensichtlich schien sie eine der Bandmitglieder zu sein. »Uhm ja- hey!«
Sie lächelte mich an und stellte sich daraufhin selbst vor.» Ich bin Rebecca! Andrew hat grad einem bisschen Stress mit unserem Sänger, also hat er mich vorgeschickt, um dich... euch abzuholen?«
Dies sah Quinn als Einladung sich vorzustellen. »Mein Name ist Quinn, hey! Andrew hatte mich an sich auch eingeladen, aber wir haben das Ganze wohl nicht richtig kommuniziert. Tut mir leid, falls das jetzt eher ungelegen ist!« Der Junge neben mir schien wie ausgewechselt. Wieso war Quinn auf einmal so höflich? Hatte ich gerade eine weitere Seite an Quinn kennen gelernt? War diese Nervensäge zu Fremden tatsächlich höflich? Beeindruckend-
»Uhm... ja, hey! Das wird schon kein Problem sein. Dann kommt mal mit ihr beiden!« Die junge Frau ging voran und Quinn und ich folgten wortlos. Nachdem wird durch ein paar lange Flure gegangen waren, kamen wir an einem Raum an, aus dem man schon laute Stimmen hören konnte. Ohne zu klopfen stieß Rebecca die Tür auf.

-Donnerstag-

In diesem Kapitel kommt tatsächlich mal meine Inhaltsangabe zur Geltung. Für Klischees wird nicht gehaftet! Wie immer hab ich nicht drüber gelesen.

Zudem gab es jetzt mal eine etwas längere Pause- meine Bewerbungen machen mich momentan fertig. Also sorry dafür!
Und ich verwirre die Namen immer noch so sehr T_T Ich glaube ich fertig einfach mal eine komplette Liste mit Charakter Design etc. an

Fuck you, Idiot Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt