Kapitel 12

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(Stock 4 und 5 müsst ihr euch vorstellen)

Claire

Ich habe mich gefühlt Stunden in meinem Bett gedreht und habe einfach nicht meinen Kopf abstellen können. Schlafen war schon immer schwer aber mit der Zeit wurde es immer schlimmer. Ich habe Angst zu schlafen... Nicht vor dem Schlaf selbst, das wäre ja lächerlich...

„Bitte, lass mich gehen. Ich sage auch niemandem etwas, ich verspreche es." „Hörst du das, Artur? Sie glaubt wirklich, dass sie hier wieder rauskommt." Sie lachten beide ein abscheuliches Lachen. 

Ich hatte Linda und Artur noch nie so lachen gehört. „Ach Claire weisst du, an allem was hier passiert, sind deine Eltern schuld." 

„Sie lügt, sie lügt!" Das redete ich mir ein. Meine Eltern hätten das nie zu gelassen. Doch eine kleine Stimme in meinem Innern sagte mir: „Und was ist, wenn doch." 

„Nein!" 

„Nein!" Dieses Mal sagte ich es laut. Und prompt schauten mich beide wieder an. 

„Du kleine unverschämte Göre. Ich glaube, ich sollte dir wohl bessere Manieren beibringen. Und ich weiss auch schon wie." Sein Lächeln wurde breiter. 

„Artur!" Linda schlug Tom in den Bauch: „Du hast mir versprochen, dass du ihr nicht weh tust." Sein Lächeln erstarb. „Wir waren beide einverstanden und ich habe meine Bedingungen nun mal geändert." 

„Ich lasse nicht zu, dass du ihr weh tust, wir kennen sie doch schon seit ihrer Geburt." 

„Tja, dann lässt du mir keine Wahl." Artur zückte seine Waffe und schoss ihr mitten ins Herz. Sie war augenblicklich tot und ich war voller Blut.

Schreiend erwache ich endlich aus meinem Traum. Es ist stockdunkel und ich bin auch nicht voller Blut, aber ich kann nicht aufhören zu schreien. Das mit Daemon und seinem Schicksal hat meine Träume nur noch verschlimmert. Nicht, dass sie jemals gut waren.

Nein! Ich kann die Schuld nicht auf Daemon schieben. Weil ich weiss, dass ich nicht mehr einschlafen kann, und es noch fast 2 Stunden dauert, bis es Frühstück gibt, darum nehme ich mein Sportzeug und ziehe mich um. 

Endlich öffnet sich der Fahrstuhl. Ich gehe direkt in den Fitnessraum, er ist gutausgestattet, aber ich schaue ihn mir nicht wirklich an. Denn ich kann momentan nur rennen. Der Schreck vom Traum sitzt noch tief. Also gehe ich direkt aufs Laufband. 

Ich habe keine Mühe, es in Gang zu bringen. Ich beginne zuerst langsam, steigere mich immer mehr, bis ich auf der höchsten Stufe angelangt bin. Ich kann fast 45 Minuten ungestört rennen bis mein Handy klingelt. Zum Glück habe ich den Wecker gestellt, sonst hätte ich mich verspätet. 

In meinem Zimmerspringe ich unter die Dusche, anschliessend ziehe ich die Uniform an. Mit einem flauen Gefühl im Magen, als ob gleich etwas sehr Merkwürdiges passiert, betrete ich den Fahrstuhl und mein Bauchgefühl sollte sich nicht irren. 

Im vierten Stock steigt Daemon ein. Er sieht schrecklich aus. „Hey, geht es dir besser?", frage ich ihn mit gekünstelt fröhlicher Stimme. Sobald ich ihn erblicke, sehe ich nur noch das Opfer einer Misshandlung in ihm. 

Er schreckt hoch, offenbar hat er nicht bemerkt, dass ich ebenfalls hier bin. „Wieso sollte es mir besser gehen?" Wow, der hat ja einen totalen Filmriss. „Ich dachte nur... Ach nicht so wichtig." 

„Was dachtest du?" Ihm ist die Verwirrung ins Gesicht geschrieben. „Nun, du hast gestern ziemlich viel getrunken und dann...", ich spreche nicht weiter. 

Die Narben der VergangenheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt