Kapitel 22

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Claire

„Egal was Daemon gesagt oder getan hat, er meint es nur gut. Ich glaube du bist ganz in Ordnung, und dass kann Daemon gut gebrauchen."


Sie dreht sich um und geht wieder ins Haus. Am Flugplatzt, wo ich auch gelandet bin, angekommen steige ich in den Helikopter und fliege zurück.

Ich gehe direkt in mein Zimmer und lege mich aufs Bett. 

Normalerweise heule ich nicht, wenn meine Gefühle verletzt wurden. Und doch liege ich hier und heule. 

Warum? Weil er mich nicht so mag, wie ich ihn? Was für ein Schwachsinn! 

Aber warum hat er mich so behandelt? Wollte er einfach nicht, dass ich ihn bei seiner Familie besuche? Das hätte er mir auch normal sagen können. Vor allem war es seine Idee das ich ihn besuche...

Er ist so ein Arsch! Ich dachte ich habe etwas in ihm gesehen, etwas Gutes, etwas Ehrliches, etwas Schönes. 

Doch er ist ein toller Beweis, dass alle Menschen verlogene, dreckige, zerstörerische und ekelerregende Seiten in sich tragen. Wie soll man da entscheiden welche noch akzeptabel sind. Welche nur in einem gesunden Masse vorhanden sind und nicht zu viel... 

„Schatz ist alles in Ordnung?" Ruby klopft an meine Tür und unterbricht so meine Gedanken „Ja, alles okay. Bitte, geh wieder." Ich höre wie ihre Schritte leiser werden. 

„Ich gehe heute in den Raum mit den Erinnerungen an meine Eltern. Darum komm bitte heute nicht mehr hoch. Warte, komm erst hoch, wenn ich anrufe. Bis dahin darf niemand in mein Zimmer. Niemand!", ich werde immer lauter bis ich schlussendlich schreie. 

Ich bin so verdammt wütend und enttäuscht. „Okay." Nun sind ihre Schritte ganz verklungen. Ich sitze so lange auf dem Bett, bis ich mich beruhigt habe. 

Dann stehe ich auf und gehe zur Pflanze neben der verschlossenen Tür und nehme den Schlüssel hervor. Ganz langsam gehe ich auf die Tür zu. 

Mein Herz schlägt wie verrückt. Meine Hand zittert so sehr, dass ich die zweite zur Unterstützung brauche, um das Schlüsselloch zu treffen. Es geht alles extrem langsam. 

Meine Nervosität wird mit jeder Minute, die vergeht, schlimmer. Hinter dieser Tür liegen die Jahre meines Lebens, die ich verpasst habe. 

Die aber die ganze Welt erlebt hat. Ich werde immer langsamer, denn ich möchte das, was hinter der Tür ist wenn ich ehrlich bin, nicht sehen. Endlich ist der Schlüssel im Loch und ich drehe ihn.

Die Tür springt augenblicklich auf, als ob sie schon lange auf mich wartet. 

Ich beginne zu heulen. 

Die ganzen Wände sind voller Zeitungsartikel, in einer der Ecken sind noch mehr. In allen geht es um mich. Auf einem Schreibtisch sind lauter Fotos. Doch ich erkenne nichts. 

Wegen der Tränen sehe ich nur verschwommen. In einer anderen Ecke sind Kuscheltiere. Direkt vor mir steht ein Computer am Boden. Ich setzte mich hin und starte ihn auf. 

Es erscheinen verschiedene Ordner auf dem Bildschirm, auf einem steht: Claire heute. Er enthält viele verschiedene Fotos, wie ich aussehen könnte. Und doch stimmt keines mit mir überein, ausser das letzte, es sieht mir zum Verwechseln ähnlich. 

Doch einen grossen Unterschied hat es... Auf dem Bild leuchten meine Augen wie ich sie schon lange nicht mehr leuchten gesehen habe. Meine Lippen sind zu einem strahlenden Lächeln verzogen. Wenn ich heute Lächle sieht es nicht annährend so aus wie auf dem Bild. 

Die Narben der VergangenheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt