Wachwandler - Die Schatten des Träumens

Kapitel 1 Der Tag nach dem Sommer

Der erste Tag nach den Sommerferien. Naja, dass hieß übermüdet aus dem Bett zu kommen nur um sich sechs Stunden zur Schule zu schleppen.
Die schlechte Nachricht war, aber das es am zweiten Tag nicht besser werden wurde. Das einzige gute war, dass ich...

„Hey, Bella ich sags dir diese Kreuzfahrt war nicht nur schrecklich. Nein, sie war scheußlich. Ich hätte mir fast einen Eisberg herbeigewünscht und über...", ich blendete fast schon völlig ihr Geschwätz aus. Nein, ich freute mich wirklich Martha wiederzusehen nachdem ihre Eltern sie mir fast die ganzen Ferien vorbehalten hatte.
Auf der anderen Seite wurde ich mich über so einen Urlaub freuen.

Meine Eltern, ich plus nervige kleine Schwester führen jedes Jahr an die Ostsee. Sie war zwar wirklich schön, aber Abwechslung wäre schöner. Während die Blondine neben mir sich weiterhin über die sieben Weltmeere ausließ hörte ich leise Musik.

Vielleicht war es unhöflich, aber mal ehrlich sie wurde noch die restliche Busfahrt über das Thema herumreiten und ich war einfach noch zu müde um mich jetzt schon mit ihren Problemen zu beschäftigen.

Nach fünf Songs hielt der Bus, auch an unsere Haltestelle. Als ich Ausstieg fing gerade Song sechs an, ich stoppte ihn, aber und stopfte das Handy zurück in meine Tasche. „Kannst du fassen, dass nur sechs Wochen vergangen sind. Es kommt mir, wie eine halbe Ewigkeit vor", meinte Martha während sie sich bei mir einhackte.

Ich nickte nur zustimmend.
Im letzten Schuljahr war so viel passiert und es war krass das nur sechs Wochen uns von dieser Zeit trennten. Ich bemerkte, wie Martha sofort als wir den Pausenhof betreten ein Blick zu den Mofas und Motorrädern warf. „Scheint so, als wäre Veilchen noch nicht da", scherzte ich und bekam von ihr einen warnenden Blick zu geworfen. Veilchen war der Spitzname des Mofas ihres seit März festen Freundes, was eine beeindruckende Zeit war für ihre Verhältnisse.

Der Name Veilchen kam von der blauen Farbe, die immer zerkratzt war und Beulen waren dem Blech auch nicht gerade fremd.
Halt ein Bluterguss auf Zweirädern. Wir sahen auf der Pinnwand nach wo unser Klassenzimmer dieses Jahr war. Natürlich war es im dritten Stockwerk, das Erdgeschoss war wohl auch dieses Jahr nur der Unterstufe vorbehalten. Ehrlich woher kam dieser Gedanke, dass man mit dem Altem noch so viele Treppen steigen konnte?

Wobei ich mal wieder ehrliche Bewunderung für Martha aufbrachte, dass sie mit ihren hohen Stiefeln tapfer die Stufen hoch trat.
Ich wäre bei meinem Geschick schon umgeknickt.
Dann waren wir da an unserem Klassenzimmer.
Martha öffnete die Tür und scannte förmlich den Raum um zu sehen wer schon alles da war.
An der Fensterfront standen fünf Mädchen von denen ich alle den Namen kannte, aber auch nicht wirklich mehr.
Schande über mich.

Dabei waren sie noch der bessere Teil unsere Klasse.
Da sah ich schon fast automatisch zum schlechteren Celvin und Matthias. Von der Reife her hätte sie eher zum Kindergarten gehört.

Kommen wir zum schlimmsten Teil der Klasse Ella. Sie stand bei ihren Freundinnen, aber sah jetzt uns böse an. Ich hatte ihr noch nie etwas getan. Um genau zu sein hasste sie mich nur, weil ich mit Martha befreundet war, was mehr als nur kindisch war.
Sie und Martha waren mal lange vor der weiterführenden Schule befreundet gewesen und ich wusste nicht, welchen Kindergartenstreit es gegeben hatte, dass sie sich jetzt noch hassten, aber es interessierte mich auch nicht wirklich.

Ella ließ mich weitestgehend ihn ruhe bis auf ein paar Bemerkungen und Martha konnte sich ohnehin um einiges besser verteidigen, als ich mich oder jemand anderes.
Mir fehlte meistens einfach den Mut etwas zu sagen. Wir suchten uns schließlich einen Tisch in der dritten Reihe am Fenster aus.
Der Sekundenzeiger bewegte sich immer weiter im Kreis fort und wir füllten die Zeit mit Quatschen über Mode, Ferien, Jungs und alles Mögliche. Da wurde es nach und nach still im Raum.

Am Pult stand ein Mann mittezwanzig. Er kam sicher direkt aus dem Studium. Martha beugte sich zu mir herüber und flüsterte: „Sollten wir nicht dieses Jahr Frau Germe bekommen."

Ich zuckte nur die Schultern. Wahrscheinlich werden wir gleich ohnehin erfahren was los war. „Guten Morgen", man hörte die Unsicherheit aus seiner Stimme geradezu heraus, was die Studiums Sache unterstrich. Mehr oder weniger im Einklang kam das Gute Morgen zurück.

Er sah sich in der Klasse um, dabei bemerkte ich seine braunen Augen und der Nerdbrille.
Seine Haare waren ebenfalls braun und leicht gelockt anders, wie die meisten Männer und Jungs hatte er sie nicht gegelt oder sich die Seiten heraus rasiert, sondern sie ziemlich natürlich gelassen. Ich fand es stand ihn obwohl es sehr stark dieses Typische Lehrerhafte ausstrahlte.

Schließlich fing er mal an zu sprechen: „Ich bin Herr Borenski." Er schrieb es tatsächlich noch an die Tafel an. In welcher Klasse waren wir noch mal? Etwa in der sechsten, dachte ich leicht genervt.
„Dadurch das Frau Germe leider kränklich verhindert ist über nehme ich euch am Anfang dieses Schuljahr", sagte er und löschte mit den Satz wohl einige Fragen aus, „Ich werde euch in Geschichte und Mathe haben ebenso in Physik."

Ich hörte stöhnen aus der letzten Reihe. War ja klar sobald man nur das Wort Mathe erwähnte. Ich fand Mathe noch nicht mal so übel, Physik dagegen war wirklich ein Kraus.
Herr Borenski fing an den Stundenplan an die frisch gewischte Tafel zuschreiben und ich schrieb ihn zügig ab. Ich möchte es noch nie hinten dran zu sein.
Deswegen war ich ganz froh, dass er den Stundenplan anschrieb und nicht nur trocken vorlaß.
Wir hatten Herr Borenski jeden Tag in der Woche bis auf Dienstag, dann werde ich ihn morgen schon mal nicht sehen. Ich war einfach kein Fan davon einen Lehrer in zu vielen Fächern zu haben, dann hat man nur Pech, wenn er sich entschloss einen nicht zu mögen.

Das Problem hatte ich letztes Jahr mit Frau Germe, also war ich natürlich froh jetzt den jungen Lehrer vor mir zu haben statt der alten Schachtel. Normalerweise gehörte ich eher zu den ruhigen und zurückhaltenden, aber bei Frau Germe war mir mal etwas herausgerutscht.
Danach möchte sie mich nicht mehr. Eigentlich hatte ich sie jeglich gefragt, wie es sein kann, dass sie mir keine einzigen Punkte auf das eine Argument in meiner Argumentation gegeben hat. In Nachhinein war es mir klar gewesen warum.

Es lag nicht am Argument, sondern an ihrer Lebenseinstellung. Wahrscheinlich hätte ich statt die vier eine eins, wenn ich nur für die Überwachungskameras an Schulen argumentiert hätte.
Ich konnte wahrscheinlich glücklich sein, dass Linda die Frau nicht mehr im Unterricht hatte.
Zum einen, weil meine gerade in die fünfte Klasse gekommene Schwester sie wohl zur Weißglut bringen würde und zum anderen, weil Frau Germe mich dann noch mehr hassen wurde.

Die ersten zwei Stunden Klassenleiter vergingen zügig und danach klingelte es erstmal zur Pause.
Der restliche Tag sollte auch noch gehen, auch wenn ich mich nicht sonderlich auf Physik in der letzten freute.

Kaum war ich aus dem Schulgebäude raus getreten wurde ich praktisch angesprungen.
Überrascht sah ich zu Linda, die mich breit angrinste.
Irgendwas sagte mir, dass meine Pause gelaufen war, aber statt sie stehen zu lassen. Hörte ich ihr zu wie toll alles war.
Ich gab ihr eine Woche und dann wollte sie nicht mehr. Ich kannte sie schon gut genug. In Laufe ihrer elf Jahre hatte sie mehr Hobbys verworfen als ich es wohl jeh werde.

Sie erzählte mir mit wem sie in einer Klasse war, wer ihr Klassenlehrer war, wo ihr Klassenraum war, wie der Gottesdienst war und noch so vieles mehr.
Mit Sicherheit wird sie später auch noch Dad und Verena das doppelt und dreifach erzählen, wenn die beiden von der Arbeit zurückkamen oder hatten sie heute frei?
Ich wusste, dass Verena heute Morgen auf jeden Fall mit zur Kirche gekommen war um bei der Einschulung ihrer Tochter dabei zu sein.

Wären sie nicht so früh losgefahren, wäre ich mit ihnen gefahren, aber so war der Bus besser gewesen.
Ich hoffte nur Linda wurde jemanden haben aus ihrer Klasse, der den gleichen Bus nimmt. Andauernd wollte ich sie auch nicht an der Backe haben.

●Hey, das war jetzt das erste Kapitel. Ich hoffe es hat dir gefallen^^

Und was habt ich heute geträumt, weil es hier ums Träumen geht dachte ich das es ganz lustig sein könnte, wenn jeder seinen Traum von heute oder einen der dir einfach in Erinnerung geblieben ist hier in die Kommentare schreibt^^
Ich mach es natürlich auch:D

Das echt wunderschöne Cover ist von Misery6, noch mal danke dafür❤

Also bis zum nächsten Kapitel am nächsten Sonntag:)●