„Deine Mutter ist strange", meinte Ella, als wir endlich ungestört in meinen Zimmer sind.
„Sie ist nicht meine Mutter, sondern nur die Frau meines Vaters, aber was ist so wichtig, dass es nicht bis heute Nacht warten könnte", fragte ich sie.Kurz kaute sie an ihrer Unterlippe, dann sagte sie: „Es ist kompliziert.
Wir müssen es durch gehen, weil ich weiß nicht, wie ich es Avery erklären kann.
Soll ich einfach anfangen?"Kurz runzelte ich meine Stirn, dann nickte ich, wobei ich mir nicht sicher war, was es sein könnte, wenn sie sich fürchtete Avery es zu erzählen. Immerhin vergötterte der Elf sie gerade zu.
„Okay, es ist aber sehr strange", meinte sie und atmete noch einmal tief durch. „Vor etwas weniger als sechzehn Jahren hat man mich vor den Johanneskloster gefunden. Aussetzen ist in Deutschland übrigens illegal also hat man natürlich nach meinen Eltern ermittelt.
Nachdem man nichts fand und sich nach acht Wochen niemand gemeldet hatte, stellte man mir schließlich eine Geburtsurkunde aus.
Die Adoption war auch schon davor in die Wege eingeleitet worden, damit sie schnell geht.Man hatte sich schließlich für den Namen Ella entschieden, weil der Mönch, welcher mich fand, Elija hieß. Meine Adoptivmutter fand den Gedankengang so schön, dass sie Markus überredet hat mich nicht noch mal umzubenennen. Ich bin Anne sogar ziemlich dankbar dafür.
Eigentlich hatten sie sich den Namen Maria Marlene überlegt. Das hört sich doch total nach Nonne an.
Naja, man hat mich dort im November gefunden und ich war schon über drei Monate alt nach den Ärzten.
Naja, bis zu Ahilla habe ich mich immer gefragt, woher ich komme, jetzt weiß ich es.Shit, eigentlich hätte ich selber darauf kommen können.
Ich bin aus der Anderswelt.
Nein, sag nichts!
Lass mich ausreden.
Ich weiß selbst, wie verrückt es sich anhört, aber es ist wahr.Im November des Jahres 2003 hat Adrael die Nachtmahre gejagt es hat noch eine Zeit gedauert bis er sie endgültig verflucht hat, für alle Ewigkeiten in ihrer Bestiengestalt zu bleiben, aber meine Mutter...
Meine richtige Mutter.
Das hört sich so verrückt an ich hätte niemals gedacht, dass sagen zu können. Ihr Name war Nayla.
Allein das aus zu sprechen zu dürfen ist Wahnsinn.
Sie hatte Ahilla vor mir in sich. Theoretisch bin ich in ihre Fußstapfen getreten.
Sie hat mich am neunten September bekommen.Mein richtiger Geburtstag.
Es war weirde seine eigene Geburt zu sehen und ekelig.
Nein, ich bin schon wieder abgewichen, also die ersten Wochen meines Lebens verliefen gut. Dann ist Halina gestorben und ihr Sohn griff als neuer König mein Volk an.
An Anfang schien es nicht einmal so Aussichtlos aus, aber jeden Tag spitzte sich die Lage mehr zu.Ahilla hat mir gezeigt, was damals geschah.
Es war widerlich in Geschichte reden wir immer über diesen schlimmen Dinge, aber wirklich nachvollziehen kann man so etwas erst, wenn man es mit den eigenen Augen gesehen hat.Ich meine, es war schrecklich und dann bin ich aufgewacht und musste Avery aufhalten ein Nachtmahr zu töten, der mich beschützen wollte.
Als mein Wecker mich, dann aus diesen Schlamassel geweckt hat, habe ich nach dem Zähneputzen mit Yoga angefangen.Gerade als ich mich richtig entspannt hatte kam diese Stimme in meinen Kopf auf, also Ahilla sie ist immer noch in mir.
Naja, sie hat mir den Rest erklärt und auch das ich mir ziemlich sneaky den Posten der Königin geklärt habe, aber ich kann keine Königin sein."Erwartungsvoll sah sie mich an und ich fragte mich was ich sagen sollte.
Nur die Hälfte hatte ich wirklich verstanden.
Schließlich versuchte ich meine Gedanken ansatzweise in Wörter zu fassen.
„Ähm, hört sich ganz interessant an", stammelte ich und sah leicht schräg zu ihr. „Interessant?", Ellas Stimme überschlug sich leicht und ihre Augenbrauen waren wütend zusammengezogen.„Schön, dass du meine lange Leidensgeschichte aka Leben als Interessant benennen kannst und sag mir bitte einfach, wie ich es Avery erklären kann."
Ich seufzte leicht.Warum interessierte sie überhaupt was ich sagte, wenn sie damit ohnehin nicht zu Frieden sein wird.
Trotzdem setzte ich zum Sprechen an: „Wie wärs mit genauso nur weniger durcheinander."
„Er mag keine Nachtmahre, Bella... Und ich will nicht das er beginnt mich deswegen auch nicht zu mögen. Kapiert?", fragte sie mich in dieser leicht zickiger Tonlage.Leicht verdrehte ich die Augen, ich fand meinen Vorschlag gut: „Wenn er dich deswegen nicht mehr mag ist er ein ziemliches Arschloch."
Obwohl ich es auch etwas verstand. Verstohlen musterte ich Ella von der Seite, zumindest dachte ich das. Stöhnend wandte Ella sich zu mir: „Frag einfach."Kurz wog ich ab, aber da war mir die Frage schon über die Lippen gerutscht: „Bist du auch eine Spinne."
Ungläubig sah sie mich kurz an.
„Ich bin eine Gestaltwandlerin, die sich in Träumen schleicht und durch Sex Lebensenergie stiehlt, wenn du schon einen Oberbegriff willst, brauchst, whatever... Also ja."Ich fragte mich mit, welcher frage sie eigentlich gerechnet hatte oder welche Ratschlag sie eigentlich wollte.
Kurz verzog sie ihr Gesicht zu einen Schmollmund, dann kam ein Leuchten in ihre Augen: „Ich glaube ich habe eine Idee."~○~○~○~○~○~
Ich habe eine Idee, hatte sie gesagt. Ihre Wörter hatten ein Echo in meinen Ohren hinterlassen, dass nun lauter als zu vor in meinen Kopf widerhallte. Trotzdem hielt ich meinen Mund und hörte Ella zu, die von sich selbst in dritter Person gerade sprach.
„Es war einmal ein Mädchen.
Das Mädchen trug ein schweres Laster. Sie war dazu bestimmt eine Königin zu sein mächtiger als jede vor ihr und dabei war sie noch nicht einmal geboren.Die Tage begannen weniger zu werden und in einer stürmischen Nacht war es soweit.
In ganz Silva Acella waren die ersten Schreie der zukünftigen Königin der Nachtmahre zu hören und Königin Nayla sah mit Freudentränen zu den kleinen Bündeln in ihren Armen hinab.Dieser Tag hätte in die Geschichte eingehen sollen, so bedeuten wie er war, aber eine andere Königin fiel nur Wochen später.
Es war die eure.
Halinas Sohn, Adrael dürfte den Thron besteigen und seit seiner Krönung hatte keine Seele mehr die damals kaum einjährige Prinzessin gesehen.Diener hatten behauptet im Flüsterton, dass sie Kinderschreie von Ostflügel gehört hätten, aber wirklich etwas wissen tut niemand. So bleibt Azuria verschollen, aber eine andere Prinzessin war ebenso verschollen. Voller Hass und Wut erklärte Adrael den Nachtmahren einen Krieg. Zu Beginn blickten sie den Ende noch zielstrebig entgegen, aber ob so mehr Zeit verging ob so mehr verlor auch die Hoffnung das letzte Gewicht.
Ahilla zeigte Königin Nayla, was ihren Volk bevorstehen wird und es zerbrach ihr das Herz, aber sie musste ihr Kind auf eine Reise schicken in eine andere Welt, in der es keine Magie gab, wo es sicher sein sollte.
An Samhain, wo die Mauern, welche unsere Welten trennt, nur noch zu löchrigen Vorhängen wird, schickte sie ihr Kind davon.
In der Hoffnung, dass es an ihren sechzehnten Geburtstag im Schlaf zurückkehren wird, um die ihre zu retten.Ein Dienergottes fand das Bundel Elija, nach ihm benannte man das kleine Mädchen Ella.
Ich bin die zukünftige Königin der Nachtmahre, deswegen hat Ahilla auch mein Körper als Wirt ausgewählt."Eine Weile lang war es einfach nur still, dann lachte Gerold auf.
„Das ist doch nur ein dummer Spaß, oder Ella?", fragte er sie.
Ich bemerkte wie drängend seine Stimme war.Seicht schüttelte sie ihren Kopf und das war wohl das geheime Signal für ihn zu gehen.
Ohne ein weiteres Wort stand er auf und wandte uns den Rücken zu.
Ich sah wie Avery sich auf die Lippen biss.
„Wir reden später. Er braucht mich jetzt", sprach er und eilte seinen Freund nach. Zurück blieben ich und Ella und in beiden unseren Gesichtern war ein größes Fragezeichen gemalt.●Hi und welche süße Traume hattet ihr heute Nacht so?
Auf den Namen Nayla bin ich übrigens ziemlich stolz und das muss ich euch jetzt erzählen.
Vielleicht kennt einer den Namen aus den Arabischen, aber ich stütze mich eher auf die Zapoteken Bedeutung.
Die Zapoteken sind mexikanisches Volk und übersetzt heißt Nayla „Ich liebe dich."
Ich liebe die Bedeutung einfach und sie passt so gut, oder?●
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Wachwandler - Die Schatten des Träumens
FantasySchlafen? Ein Thema, welches für Bella besonders kompliziert wurde nach ihren ersten Schultag in der zehnten Klasse. Dabei beginnt es so normal, doch auf einen Schlag erfährt Bella, dass sie eine Wachwandlerin ist. In der Anderswelt, woher alle Trä...