𝟱𝟮 | Halt

447 56 33
                                    

standardsprachlich
Substantiv, m.
1. etwas, woran man sich festhalten kann, woran etwas befestigt wird; Stütze; das Gehalten-, Gestütztwerden, das Befestigtsein
2. [kurzes] Anhalten; [kurze] Unterbrechung [einer Fahrt]

「✿」

» War das mein Bus? «, rief Yuta verwirrt hinter ihm und rannte über den Platz, bis er bei Taeil ankam und ruckartig anhielt. » Oh, hey! Alles okay? «

Einen Moment sah Taeil nur Sicheng nach. » Alles gut. «

Yuta inspizierte misstrauisch sein Gesicht. » › Gut ‹-gut oder › ich-tue-nur-so ‹-gut? «

Taeil schüttelte den Kopf. » Ernsthaft. Alles ist gut. «

» Schön, schön ... «, murmelte Yuta, aber das fröhliche Lächeln war nicht kongruent zu seinem bedrückten Unterton. Es erinnerte ihn an etwas Kleines und Verletzliches. » Also ... wie lief's? Über was habt ihr geredet? «

» Ich glaube, wir haben uns ... ausgesprochen? Und ein bisschen was gelernt «, erzählte er und hob einigermaßen optimistisch beide Mundwinkel. » Und mit allem abgeschlossen ... Ich war ehrlich. «

» Und er hatte Verständnis? «

» Klar. «

Yuta nickte. Taeil nickte.

» Oh, und ich habe dein Handy aufgehoben «, bemerkte Yuta und legte seinen Rucksack ab, bevor er Taeils Smartphone aus einer Seitentasche zog und es ihm reichte. » Ich glaube, es sind ein paar Kratzer drauf, aber es müsste gehen. «

Taeil nahm es dankend an sich und drehte es ein paarmal in alle verschiedenen Richtungen, doch es war tatsächlich nur an der Seite ein wenig verkratzt. Alles heil.

» Aber ich hoffe, das war das letzte Mal, dass du so für Sicheng aufspringst «, brachte Yuta lachend hervor, auch wenn das Lachen nur den Ernst der Aussage übertönen sollte. Verdammt, das war ein Test. Eine Prüfung mit unendlich vielen Möglichkeiten ─ doch es gab nur eine Sache, die Yuta jetzt sicher hören wollte.

» Glaub mir, das war's «, antwortete Taeil deswegen ehrlich, woraufhin Yuta ihn fest in seine Arme zog. Bestanden. » Irgendwo ist auch die Grenze. «

Yuta küsste seine Wange und sein Kinn und seinen Hals, danach umarmte er ihn wieder. » Okay, okay ... «, sagte er mehr zu sich selbst ─ erleichtert, als wäre ihm ein Stein vom Herzen gefallen. » Okay ... «

Taeil wollte fragen, warum, ja wirklich! Aber als Yuta sich dann wieder von ihm löste und so zufrieden aussah wie noch nie, konnte er nicht.

» Komm, du siehst geschafft aus. Wir holen uns gleich deine gute Laune zurück, okay? «

Taeil gluckste leise. » Zurückholen ... Wenn es so funktioniert, Yuta? «

» Mhm! Wenn wir zu Hause sind, dann mache ich dir einen riesigen Eisbecher. Und füttere dich damit. Und wir gucken Pokémon. «

» Pokémon ist dämlich. «

» Du bist dämlich. «

» Ich kann nicht zu dir, ich habe heute echt keine Zeit. « Auf ihn wartete nämlich eine Menge Arbeit. Er hatte Yoona versprochen, ihr zu helfen, ansonsten drohte ihm ziemlich viel Ärger. Außerdem durfte man ein Versprechen nicht brechen.

» Was könnte denn wichtiger sein als ich? «

» Meine Mutter bringt mich sonst um. Ich habe ihr gesagt, ich kümmere mich zu Hause um die Wäsche. Mit ihr. «

» Und ich kann dich nicht überzeugen? «, flüsterte er sanft und legte beide Hände an Taeils Gesicht, sodass er behutsam seine Stirn küssen konnte. » Meine Eltern sind übrigens nicht zu Hause. «

𝗗𝗨𝗔𝗟𝗜𝗦𝗠 𝘺𝘶𝘸𝘪𝘯𝘪𝘭.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt