Chaos? Feelings

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Es kam der Tag, an dem die Ferien endeten. Harry würde wieder gehen, Sirius wieder noch schlechter gelaunt sein und das Haus wieder leerer als vorher werden, obwohl es jetzt immerhin schöner aussah. Tatsächlich hatte Molly es geschafft Harry aus dem Orden herauszuhalten, auch wenn Sirius dachte Harry hätte ein Anrecht darauf alles zu erfahren. Ich erhielt die gröbsten Information über die Prophezeiung, die Voldemort haben wollte, durfte aber immer noch nicht an den Wachdiensten oder Versammlungen teilnehmen. Die Schüler zum Gleis 9 ¾ zu begleiten, war das erste Mal eine Unternehmung, bei der ich hätte meinen Zauberstab nutzen müssen. Sirius gefährdete quasi alles, indem er mit kam (Auch wenn er nur ein Hund war). Als wir am Gleis waren zog George mich ein bisschen aus der Sichtweite der anderen. Anscheinend wollte er mit mir allein sein. Da es jedoch eine gefährliche Situation war befahl Moody Sirius uns zu folgen. Es war mir ein wenig unangenehm, dass Sirius jetzt alles hörte, aber was konnte ich schon daran ändern. Ich versuchte mich alleine auf George zu konzentrieren. Und dieser war meine Aufmerksamkeit definitiv wert. Zum einen weil ihm das Haar irgendwie verwegen in die Stirn fiel, und dadurch seine wundervollen Augen noch mehr betonte und er ein T-Shirt trug, welches seine muskulösen Arme und Schultern zur Geltung brachte. Zum anderen deswegen, weil ich ihn jetzt für lange Zeit nicht sehen würde, weil er ja nach Hogwarts gehen würde, und er mir in der Zeit, die wir uns jetzt kannten wirklich ans Herz gewachsen war. „Du siehst heute echt nicht übel aus kleine Matrosin", meinte George während er grinsend meine Hand nahm. „Und du bist echt kein Meister im Komplimente machen", erwiderte ich sein Grinsen. Seine Hand lag jetzt an meiner Taille und er zog mich näher zu sich heran, als er konterte: „Aber ich kann dir etwas anderes zeigen, indem ich meisterhaft bin" und dann küsste er mich. Er hatte recht gehabt, er war meisterhaft. Er war so sanft und gleichzeitig doch so eindringlich, dass meine Lippen prickelten und ich das Gefühl hatte, die Welt würde für einen Moment stehen bleiben. Es war ganz anders als mit Sirius, nicht so leidenschaftlich, nicht so tief, aber viel, viel süßer. Wieso musste ich denn schon wieder an Sirius denken? Er hatte hier nicht zu suchen. George war wichtig. Aber als Sirius gestöhnt hatte, dieses Begehren in seinen Augen... halt, stopp. Georges wundervolle Lippen auf meinen, seine Hand hält mich sanft an seinem Rücken. Hinter uns hörte ich ein leises Knurren. George schien das nicht zu stören. Langsam, mit einem wunderschönen Lächeln im Gesicht, löste er sich von mir. Er flüsterte leise: „Irgendwann müssen wir das wiederholen", drückte mir noch einen sanften Kuss auf die Lippen und ging dann zurück zu seiner Familie und zum Zug. Als er an Sirius vorbei kam, sah ich wie dieser die Lefzen hochzog. Verdattert blieb ich mal wieder allein zurück. Wieso passierte mir das zwei mal in so kurzer Zeit auf doch so unterschiedliche Weise? Langsam kehrte ich zu Moody zurück, sah noch wie Harry von einem Gespräch mit Sirius wieder kam und blickte, wie alle anderen auch, dem Zug hinterher.

Im Grimmaudlplatz wieder angekommen verabschiedeten sich die anderen Auroren, weil sie alle etwas zu tun hatten. Moody informierte mich noch, dass er so in zwei Wochen meine erlangten Fähigkeiten testen würde um über meine Einsatzbereitschaft zu entscheiden. Ich war alleine in diesem Haus mit einem Mann, dem ich die letzten Tage kleinlich aus dem Weg gegangen war.

Etwas nervös ging ich wieder in mein Zimmer und blieb dort den Rest des Tages mit ein paar Bücher verschanzt. Abends zauberte ich mir ein Müsli in mein Zimmer. Ich wollte ihn heute nicht sehen. Ich wollte nicht damit konfrontiert werden.

Am nächsten Morgen ging ich duschen und frühstücken ohne Sirius über den Weg zu laufen. Dann entschied ich mich doch in unseren üblichen Trainingsraum zu gehen, da ich ihm so oder so irgendwann begegnen würde. Es wäre unnötig gewesen, dass jetzt noch in die Länge zu ziehen. Ich öffnete die Tür und er saß drinnen in seinem Sessel, so wie jedes Mal, wenn wir trainierten. Dieses Mal war jedoch etwas anders. Er sah mich so an, wie im Flur, als ich auf ihn zugegangen bin und er kein Wort gesagt hat, bevor er mich küsste.


A Story of sunlight through cloudsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt