Sacrifices

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Es klopfte an der Tür und ich ging vorsichtig hin. Ich zauberte leise um herauszufinden, wer es war, und als ich feststellte, dass es nur Severus war, öffnete ich die Tür und schaute zu ihm hoch. Seine Haare waren gewaschen (ja ich weiß... ich dachte auch nicht, dass das geht) und er hatte fast so etwas, wie Emotionen in seinem Gesicht. „Darf ich rein?", fragte er mit fast sanfter Stimme. Ich ging zur Seite und ließ ihn rein. Er schloss die Tür hinter sich. „Ich weiß, dass du Sirius immer lieben wirst, genauso, wie ich immer Lily lieben werde, aber wenn wir diese merkwürdige Affäre schon spielen müssen, dachte ich, dass wir wenigstens einen Vorteil daraus ziehen können und nicht mehr ganz so allein sind", begann er mit monotoner Stimmer. Wenn ich nicht die Emotionen und den Schmerz in seinen Augen gesehen hätte und seine Erinnerungen durch unsere Okklumentikstunden kennen würde, dann hätte ich ihn vermutlich direkt wieder aus meinem Raum geschmissen, aber jetzt überwand ich den letzten Meter zwischen uns und strich ihm den Umhang von den Schultern. „Dann bleib", flüsterte ich. Mehr brauchte er nicht um seine kalten Lippen auf meine zu legen und mich so zu küssen, wie wir beide es brauchten. Ich vergrub meine Hände in seinen Haaren und seufzte gegen seine Lippen, als er meinen Po berührte. Schnell hob er mich hoch und ich schlang meine Beine um seine Hüften. Langsam trug er mich zum Bett und legte mich drauf ab. Es war so anders als mit Sirius. Egal, wie viel wir ausprobiert hatten, es war immer von unserer Liebe und unserer Leidenschaft geprägt gewesen. Diese warmen Emotionen hatten unsere Begierde entfacht. Mit Severus waren die warmen Gefühle nicht vorhanden. Die Begierde war kalt und schonungslos. Severus war gut. Ich meine wirklich gut. Nie vergaß er, dass es auch um mich ging und nicht nur für seine Zufriedenheit gesorgt werden musste. Ich war beeindruckt von der Intensität. Nach all dieser Zeit war mein Körper ausgehungert und Severus Snape stillte diesen Hunger auf eine einzigartige Weise. Wir lagen danach nebeneinander, bevor er aufstand und mir einen sanften Handkuss gab, der zu dem, was wir gerade getan hatten, lächerlich keusch erschien. Er ging, aber bevor er die Tür hinter sich schloss, lächelte er mich an. Ich versank in Gedanken. Erinnerungen, die eigentlich in meinem schwarzen Loch, wo zuvor mein Herz gewesen war, vergraben waren, kamen wieder an die Oberfläche. Ich musste daran denken, wie schön das erste Mal mit Sirius gewesen war, obwohl da noch lange nicht der Ausmaß unserer Gefühle klar war. Unser quasi zweites erstes Mal, bei dem die Masse an Gefühlen uns fast überwältigt hat. Automatisch verglich es mit dem, was ich mit Snape gehabt hatte. Es war schön, aber nicht mal annähernd so schön, wie mit Sirius. Dann auf einmal hörte ich Stimmen im Flur. Anscheinend hatte jemand gesehen, wie Severus hier raus gekommen war, und hat ihn dann angesprochen. Ich schlich zur Tür und lauschte. Bellatrix. „Der dunkle Lord möchte gerne eine Vorstellung aufgrund ihrer hohen Attraktivität", kicherte sie gerade. Mir stockte der Atem. Der dunkle Lord wollte sehen, wie Severus und ich... ihm eine Vorstellung gaben? „Nun ich denke das ist etwas unangemessen. Ich habe meine Aufträge bezüglich Dumbledore und muss mich wegen dir und Narzissa noch um Draco kümmern. Es ist äußerst unwahrscheinlich, dass wir die Zeit finden", versuchte Severus sein bestes und ich war ihm dankbar dafür, aber wir wussten beide, dass wir dem dunklen Lord keinen Wunsch würden ablehnen können. Bellatrix wusste das auch und lachte jetzt nur dreckig. Mir war schlecht. Langsam ging ich zum Bett zurück und setzte mich. Ich könnte jetzt gehen. Dumbledore könnte mich verstecken. Ich könnte gehen und müsste das dem dunklen Lord nicht bieten. Ich könnte es Severus und mir ersparen. Dann fiel mir aber ein, was der Grund war, dass ich hier war. Ich könnte nicht aufhören. Ich war gerade an zwei Fällen dran, die ich schon lang versuchte zu knacken und der Orden braucht jede Unterstützung, die er kriegen konnte. Niemand könnte meinen Platz einnehmen, weil nur ich und Severus Okklumentik beherrschten. Ich hatte Opfer gebracht, um hier her zu kommen und ich könnte nirgendwo hin, wo ich jetzt noch nützlich wäre. Ich musste hier bleiben. Mittlerweile schien das Gespräch vor meiner Tür beendet zu sein und ich hörte Schritte, die sich entfernten. Da ich nicht mehr in der Lage war einen Patronus zu zaubern, ließ ich eine kleine Nachricht auf einem Papierfetzen in Severus Zimmer in Hogwarts auftauchen, der ihm meine Entscheidung überbrachte.

Die nächste Woche verbrachte ich in andauernder Wachsamkeit. Jeder Moment könnte der sein, in dem uns der dunkle Lord rief und seine Vorführung verlangte. Ich hatte nie gedacht, dass ich attraktiv genug wäre, um mich in so eine Situation zu bringen. Mit Sirius hatte ich mich attraktiv gefühlt, durch die Blicke, die er mir zuwarf und durch das, was ich bei ihm auslöste, aber der dunkle Lord?! Das war eine ganz andere Liga. Schließlich klopfte es an meiner Tür und Voldemort mit Nagini und Severus an seiner Seite traten ein. „Mein Herr", begrüßte ich ihn mit einem leichten Kicks und nickte Severus kurz zu. Ich sah, wie er die Schultern straffte, als er erkannte, dass ich wirklich bereit war das hier durchzuziehen. Der dunkle Lord kam auf mich zu und strich mit seinen langen Fingern über mein Gesicht, ließ sie weiter nach unten wandern und ließ sie dann auf meinem unteren Bauch liegen. Mich überlief ein Schauder, aber ich versuchte mich möglichst nicht zu bewegen. „Anscheinend scheinen meine Berührungen nicht das auszulösen, was deine können Severus", stellte Voldemort mit seiner schlangenähnlichen Stimme fest, „Ihr wisst, wozu ihr hier seid. Ich will zuschauen, wie du sie nimmst und dann will ich, dass sie meinen Namen schreit, wenn sie kommt". Ich musste mich umdrehen, damit er meine Reaktion nicht sehen konnte. Es war schlimm. Ich wusste, dass es so kommen würde, aber trotzdem war ich jetzt überwältigt und angeekelt von dieser Situation. „Du kannst alles schaffen, was du willst", hörte ich leise Sirius Stimme in meinem Kopf. Dann zauberte Voldemort auch schon meine Kleidung weg, sodass ich entblößt vor den zwei vollkommen bekleideten Männern stand. Ich spürte wie sein ekeliger Blick begierig über mich glitt. Severus hingegen sollte nur die Hose ein wenig herunter lassen. „Gib ihr keine Chance feucht zu werden", zischte Voldemort. In mir kam Panik auf. Das hier würde nicht nur demütigend sondern auch wirklich schmerzhaft werden. Ich hatte jedoch Severus unterschätzt. Er schien leise etwas zu zauber, ohne dass der dunkle Lord das mitbekam und ich konnte eine unsichtbare Zunge an meiner Perle fühlen. Wider Willen merkte ich, wie es mich erregte. Und als Severus in mich stieß und mich zum Orgasmus brachte, zwang ich mich den Namen des Menschen zu schreien, der für den Tod so vieler gesorgt hatte.

Ich habe noch nie etwas schlimmeres in meinem gesamten Leben gefühlt. Danach konnte ich Severus für die nächsten Wochen nicht mehr in die Augen sehen. Ich verstand nicht, wie irgendjemand wirklich an Voldemort glauben konnte. Die mussten doch alle wahnsinnig sein. Bellatrix war es auf jeden Fall. Die einzigen Vorteile, den diese Aktion uns brachte, war der deutlich erleichterte Austausch von Informationen, das verstärkte Vertrauen (was für uns als Agenten wirklich wichtig war) und die Tatsache, dass es mir gestattet war in jede Bibliothek zu gehen, zu der die Todesser zutritt hatten.


A Story of sunlight through cloudsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt