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Danach war ich endlich mit Sirius zusammen. Wir erzählten es meinen Eltern und dann Remus. Alle freuten sich für uns. Ich schrieb George einen Brief, in dem ich es ihm erklärte und er reagierte mit einem Paket Scherzartikeln und einen verständnisvollen Brief. Es war wirklich wirklich schön. Es gab eine endgültige Zeremonie für meine Aufnahme in den Orden (weil Dumbledore meinte es wäre gut wenn wir etwas zu feiern haben), bei dem mir beigebracht wurde, wie mein Patronus Nachrichten überbringen kann. Anscheinend konnten das nur Mitglieder des Ordens. So erkannten dann auch alle anderen, wie tief meine Liebe zu Sirius ging. Ich schlief jetzt jede Nacht bei ihm, weil sein Bett einfach größer und gemütlicher war und Tonks nicht ab und zu rein platzte. Wir hatten noch nicht wieder miteinander geschlafen. Wir ließen es langsam angehen und tasteten uns langsam an unser nächstes Mal ran. Anscheinend hatten wir beide eher Probleme damit, wenn jetzt so viele Gefühle mit im Spiel waren. Die Zeit verging und man sah Sirius an, dass er glücklicher war. Wir bekamen auch viel öfter Besuch, weil er jetzt ein herzlicher Gastgeber war und er selber fing an das Haus zu verändern, manche Räume größer zu machen, Fenster einzubauen, Wände abzureißen. Fast eine Woche verbrachten wir mit dem Bild seiner Mutter, die von seiner Wahl recht beeindruckt schien, wo ich doch immerhin nur eine Blutsverräterin war und kein Schlammbut (ihre Worte, nicht meine). Letztendlich fanden wir keine Möglichkeit sie zu entfernen, aber wir konnten sie mit der Wand um sie herum einschließen, sodass sie quasi darin verschwand und niemand mehr beleidigen konnte. Selbst der Hauself würde keinen Kontakt zu ihr haben können. Kreacher war übrigens auch der Anlass von meinen und Sirius erstem Streit in unserer Beziehung. Ich wollte nicht glauben, dass der Elf so böse war, sondern dachte einfach, dass er ja durch die Jahrelange schlechte Behandlung so hatte werden müssen. Wenn die Familie, der er diente, so viel Wert auf reines Blut legte, wie sollte er sich dann anders verhalten? Zu dem Zeitpunkt wusste Sirius nicht, wie groß der Unterschied gewesen wäre, wenn Kreacher uns gegenüber loyaler gewesen wäre und nicht Bellatrix und Narzissa gegenüber. Wenn er es nur gewusst hätte.

Ich dachte zu dem Zeitpunkt ich müsste ihn nie wieder verlieren. Er stand zu mir und hatte akzeptiert, dass ich in ihm meine Zukunft sah. Wenn ich nur gewusst hätte, wie sehr ich ihn verlieren würde. Ich wünschte, ich könnte sagen, dass ich dann jeden Tag mehr genutzt hätte, oder es mehr wertgeschätzt hätte. Tatsächlich tat ich das alles aber schon, weil ich bereits die Erfahrung gemacht hatte und wusste, wie wertvoll unsere Zeit war. Wir hatten so viel aufzuholen. Wir spielten Schach und ich musste lernen, dass er ein schlechter Verlierer aber echt schlauer Spieler war. Wir tauschten unsere Lieblingsbücher aus, wofür ich erst einmal in eine Muggelbücherei gehen musste und lasen sie nebeneinander am Kamin und dann später im Bett. Ich versorgte dieses Haus mit Strom und wir schauten Serien zusammen. Er erzählte mir, dass er in der Zeit, als wir kaum Kontakt gehabt hatten Geburtstag hatte und ich backte ihm nachträglich eine riesige Torte, die nur mit Hilfe von Magie nicht auseinander fiel. Wir gingen jeden zweiten Tag spazieren. Ich hatte eine vernünftige Leine besorgt und veränderte jedes Mal ein wenig meine Haarfarbe, damit wir nicht so schnell erkannt wurden. Ich fand heraus, dass Sirius Klavier spielen konnte und überredete ihn regelmäßig dazu mir etwas zu spielen. Er träumte nicht mehr schlecht und wir schickten regelmäßig verschlüsselte Briefe an Harry. Wir kochten gemeinsam aufwendige Rezepte und verbrachten einen Tag im Monat mit Schlittschuhlaufen in meinem Raum. Ich wurde immer besser und in Sirius Augen konnte ich sehen, wie stolz er auf mich war. Ich hatte immer viele kleine Texte geschrieben und fing jetzt an sie Sirius vorzulesen. Er war überrascht, wie er so ein Talent an mir die ganze Zeit hatte übersehen können. Seidenschnabel war Sirius in dem letzten Jahr, dass er an einem schönen Strand verbracht hatte wirklich ans Herz gewachsen, also hörte er auch jetzt nicht auf sich um ihn zu kümmern. Er hatte so jemanden, der ihm Gesellschaft leistete, wenn ich auf den Missionen für den Orden war. Die Phase der „rosa-roten-Brille" war wunderschön und ich war genau der Mensch, der sich in romantische Sachen verliebt. Sirius eher nicht so, aber das war schon okay, weil er sich für mich immer neue Überraschungen ausdachte und meine Verwöhnung auch genoss. Mit der Zeit wurden wir immer mehr und mehr ein Team. Ich konnte einschätzen wie es ihm ging und wann er mal wieder an seine schlechten Jahren in Askaban dachte. Ich konnte sehen, wenn diese Jahre kurz vergessen waren und er derjenige wurde, der er vorher gewesen war. Irgendwann wusste er besser, wann ich kurz vor meinen Tagen stand, als ich selbst, und wenn ich dann mal wieder mit Krämpfen auf dem Bett lag, holte er mir Kakao und eine Wärmflasche und schaute mit mir kitschige Filme. Sonst machte er das nicht, war aber auch nicht nötig, weil ich eins von den Mädchen bin, die auch Star Wars und Herr der Ringe und Star Trek toll finden. Zusammengefasst war es also eine wunderschöne Zeit. Als ich mich zwischendurch etwas unterfordert fühlte, bat ich ihn mir beizubringen, wie man sich in seinen Animagus verwandelt. Ich wusste, dass es eine wirklich schwere Disziplin war, aber ich hatte von Hermine gehört, dass sogar Rita Kimmkorn sich in einen Käfer verwandeln konnte. So schwer konnte es also doch nicht sein. Ich arbeitete hart und Sirius war mit seiner Lehrerstimme ja sowieso so attraktiv. Er hatte es noch in der Schule sich selbst beigebracht, was eine außerordentliche Leistung war. Wenn er es nicht schaffte mir das beizubringen, dann schaffte es niemand. Tatsächlich brauchte es lange Stunde an Anstrengung und Konzentration und so manchem frustriertem Stöhnen von mir bis ich es schaffte. Ich war so gespannt auf meinen Animagus gewesen, dass ich es erst gar nicht realisierte. Ich war ein Hund. Nicht nur irgendein Hund. Ich war Tatze nur in kleiner und zierlicher, aber mit genau dem gleichen schwarzem struppigen Fell. Sirius kniete sich vor mich hin und streichelte mir den Kopf. Ich konnte sehen, dass ihm mal wieder die Tränen in den Augen standen. Er holte seinen Zauberstab aus seiner Tasche und zauberte seinen Patronus. Der Patronus war ich. Ich meine ich hatten seinen Patronus zuvor schon gesehen, aber da kannte ich meine Animagusgestalt noch nicht. „Früher hatte ich mich selbst als Patronus. Ich habe den Wandel auch nicht bemerkt, weil ich schon so lang keinen Patronus mehr hervor bringen konnte, aber es bist du", flüsterte er leise, während mein Patronus ich sich neben mich stellte. Ich sprang vor, warf ihn zu Boden und schlabberte ihm mitten durchs Gesicht. Das war meine Rache für seinen Schlabber nach der Schneeballschlacht. Er lachte aber nur und meinte dann ganz offen: „Ich wünschte, dass wäre damals schon ein echter Kuss in Menschenform gewesen" Ich konnte nicht länger widerstehen und verwandelte mich zurück: „Ja, dass habe ich mir damals auch gewünscht. Vor allem wollte ich dich nach dieser Umarmung nie wieder los lassen" Er überwand die letzte Lücke zwischen uns und küsste mich. „Immerhin ist es jetzt ein echter Kuss", murmelte er gegen meine Lippen.

Seit ich mich in meinen Animagus verwandelt hatte, hatte sich eine Idee in meinen Kopf gesetzt. Wenn ich mit Sirius als Hund rausgehen konnte, dann würde kaum jemand den Unterschied zwischen ihm als Hund und mir merken. Also müsste nur er aussehen, wie ich. Snape hatte sich bei unseren Legilimentikstunden über seinen tollen Vielsafttrank ausgelassen und der falsche Moody letztes Jahr hatte alle getäuscht. Eines Abends erzählte ich Sirius von der Idee und er war begeistert. Den gesamten nächsten Monat brachten wir also damit zu den Vielsafttrank zu brauen. Als es dann so weit war wollten wir am Nachmittag wieder mal spazieren gehen. Nur dieses mal mit vertauschten Rollen. Ich war doch ein wenig aufgeregt und fing dann schon morgens an meine Haare neben den Trank zu platzieren und das Outfit, was Sirius sich ausgesucht hatte ebenfalls daneben zu legen. Dann ging ich auf eine schnelle Mission für den Orden und kam nachmittags wieder zurück. Als ich den Grimmaudlplatz betrat, kam ich selbst mir schon entgegen... genauer gesagt Sirius als ich kam mir entgegen. Verwirrend. „Warum bist du schon ich?", fragte ich schnell, bevor ich mir selbst einen Begrüßungskuss geben musste. Als Antwort erwartete ich eigentlich sowas wie „ich wollte so schnell wie möglich los" oder „ich wollte sicher gehen, dass alles klappt und du nicht enttäuscht bist". Tatsächlich antwortete Sirius als ich mir aber: „Na jaaaa... sagen wir... ich wollte... ähm... noch etwas ausprobieren..." und dann wurde er wirklich rot. Kurz war ich abgelenkt und betrachtete mein nicht so schön aussehendes Gesicht, wenn ich rot wurde, aber dann sah ich ihn misstrauisch an. Was bitte wollte er denn ausprobieren? Und wieso wurde er, Sirius Black, dem sonst nichts peinlich war, auf einmal rot? Und dann kam die Erleuchtung. Also ich weiß nicht wie gemein es ist, aber ich dachte daran, dass er ja immer noch ein Mann war und ich hatte genug Männer darüber philosophieren hören, was sie probieren würden, wenn sie für einen Tag eine Frau wären. Ich fing an zu lachen bei der Vorstellung wie Sirius als ich selber... er wurde noch röter, stimmte aber mit in mein Lachen ein. „Na dann mal los", meinte ich schließlich, als ich mich beruhigt hatte und verwandelte mich geschmeidig in einen Hund. Wir hatten vereinbart, dass er mich jetzt trotzdem Tatze rufen würde, weil ich ihn ja als Hund auch immer so genannt hatte. Man sah ihm seine Freude an, als er das erste Mal seit langem als Mensch das Haus verließ. Es war zwar immer noch nicht seine eigene Gestalt, aber es war auf jeden Fall noch einmal etwas anderes, als wenn man als Tier umher lief. Das musste ich nämlich feststellen, als die Vielzahl an Gerüchen und Geräuschen auf mich einströmte. Ich wusste Hunde hatten sehr feine Nasen und wirklich gute Ohren, aber bisher hatte ich mich nur im Haus verwandelt und da waren nicht so viele Eindrücke möglich gewesen, wie hier draußen. Sirius lächelte auf mich hinunter und kniete sich vor mich hin. So wie man eben mit einem Hund reden würde und meinte dann leise: „Es ist wirklich wirklich schön. Also aus deiner kleinen Perspektive ist es nochmal ein bisschen anders, aber es tut gut als Mensch den Wind und die Sonne auf der Haut zu spüren." Als Antwort leckte ich ihm die Hand ab und rannte ein Stück voraus, nur um mich umzudrehen und ihn auffordernd anzuschauen. Als wir in dem Park angekommen waren, in dem Hunde frei laufen durften, machte er mich los und meinte: „Na? Lust auf ein Wettrennen?" und rannte schon an mir vorbei. Aber ich meine ich war ein Hund... er hatte keine Chance. Ich stürmte mit wehender Zunge an ihm vorbei und nutze die gesamte Kraft, die ich in meinen vier Beinen hatte. Um fair zu sein... er war nicht sehr schlecht und man sah ihm an, dass er es wirklich genoss auf zwei Beinen draußen rum zu laufen und ein Wettrennen gegen einen Hund zu verlieren. Danach legten wir uns erschöpft ins Gras und blickten in die gerade knospenden Bäume. Sirius als ich war einfach so dreist und verwendete mich als Kopfkissen. Erst störte es mich, aber dann merkte ich, dass meine Knochen stark genug waren um das auszuhalten. Wir mussten dann aber viel zu bald wieder aufbrechen, weil die Wirkung des Tranks nachließ und das Risiko entdeckt zu werden viel zu groß war.



A Story of sunlight through cloudsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt