Measuring good and bad

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Stella musste wieder nach Hause und ich würde nach Absprache mit Dumbledore eine Todesserin werden. Der Plan war, dass ich mit der Begründung Todesserin wurde, dass ich erst durch die Zeitung und das Eingeständnis des Ministeriums von Voldemorts Rückkehr gehört hätte, aufgrund meiner reinblütigen Familie zu Hause ausgebildet worden war und jetzt unbedingt auf der Gewinnerseite stehen wollte. Außerdem hatten ja bereits meine Onkel mit den Todessern sympathisiert, weshalb man meinen Familiennamen schon kennen würde. Durch meine Okklumentik würde niemand erkennen, dass das nicht stimmte und mein quasi fehlendes Herz machte mir die Aufgabe leichter. Snape war ein Doppelagent, der mein Ansprechpartner würde sein können. Ich würde, wie Dumbledore vorgeschlagen hatte, die schwächeren Mitglieder ausfindig machen und Dumbledore könnte dann entweder Ordensmitglieder schicken um sie umzustimmen oder um sie zu beseitigen. Tatsächlich klappte es besser als ich gedacht hätte. Voldemort war furchteinflößender als ich gedacht hätte, aber ich gab mit keiner Regung zu erkennen, dass ich Snape kannte. Als dann Bellatrix um mich herum lief und mir über den Körper strich und dabei kicherte: „Sie ist ein hübsches Ding mein Lord. Wenn sie so zaubert, wie sie aussieht sollte sie eine Bereicherung sein." musste ich mich sehr stark zusammen reißen, um mich nicht für Sirius zu rächen. Zumindest noch nicht. Wir hatten nicht erwartet, dass Bellatrix mir beistehen würde. Da dies der Fall war, musste ich sie bei Laune halten. Mir schauderte es bei dem Gedanken, aber äußerlich blieb meine Miene vollkommen kalt: „Es wäre mir eine Ehre, wenn ich Ihnen dienen dürfte mein Lord. Die Welt muss von ihrem Abschaum befreit werden" (und dieser Abschaum seid ihr, dachte ich mir leise) Der dunkle Lord, wie ich ihn jetzt vermutlich nennen müsste, sah mich lange mir starrem Gesicht an. Er war so schlangenhaft geworden, dass ich es kaum glauben konnte. „Malin, sie dürfen bleiben", verkündete er schließlich, während er aufstand und auf mich zu kam. Ich genehmigte mir ein kleines kontrolliertes Lächeln, so wie man das von einem angehenden Todesser erwarten würde. Jetzt kam der Teil, auf den ich mich am wenigsten gefreut hatte. Ich würde das dunkle Mal erhalten. Der dunkle Lord legte mir eine Hand auf die Schulter und drückte mich auf meine Knie. Dann streckte ich meinen Arm aus und er zog seinen Zauberstab. Ahh, das tat weh. Als er fertig war, nickte er mir zu und befahl Bellatrix mich in mein Zimmer zu bringen.

Im Laufe meiner Zeit als Todesserin habe ich Dinge getan, auf die ich nicht stolz bin. Dinge, die nötig waren, um meine Tarnung nicht auffliegen zu lassen und die mir trotzdem nachts den Schlaf raubten. Ich weiß nicht, ob meine guten Taten meine schlechten wieder aufwiegen, aber ich hoffe es. Einige Todesser aus unseren Reihen konnten dank mir eliminiert werden. Ich überbrachte Snape die Informationen und er wandte sich dann in Hogwarts an Dumbledore. Der dunkle Lord wurde wahnsinnig wütend angesichts der Verluste, aber er konnte nicht herausfinden, wer dafür verantwortlich war. Weil Snape ja nicht vollständig vertraut wurde in seiner Rolle als Doppelagenten, wurden die andern misstrauisch, durch die viele Zeit, die wir miteinander verbrachten, also mussten wir uns etwas einfallen lassen, was diesen Umstand beseitigen konnte. Die Idee kam mir schließlich, als Bellatrix aus einem Zimmer mit einem anderen Mann kam, der offensichtlich nur halb bekleidet war. Affären waren hier Gang und Gebe. Wenn die anderen denken würden, Snape und ich hätten etwas am laufen, dann würde keiner mehr irgendetwas verdächtiges daran sehen, wenn wir uns heimlich unterhielten. Snape war nicht gerade begeistert „mit etwas abgelegtem von Sirius Black so etwas spielen zu müssen" (seine Worte), aber letztendlich war es die einfachste Lösung, die uns einfiel. Ich sorgte dafür, dass Bellatrix an meinem Zimmer vorbei kommen musste und öffnete dann im genau richtigen Moment die Tür. Ich stand gegenüber von Snape in meinen Türrahmen und trug nur meinen schwarzen Spitzen-BH. „Bis zum nächsten Mal, Severus", versuchte ich möglichst erotisch zu sagen. Ich zupfte an den Köpfen von seinem Hemd rum und schloss sie. Ich wusste, dass Bellatrix genau auf uns sehen konnte, zwischen den Säulen hindurch und eigentlich müsste sie nach dieser Vorstellung schon ausreichend zufriedengestellt sein, aber dann tat Snape etwas, womit ich niemals gerechnet hätte. Er beugte sich vor und küsste mich. Hart und drängend. Er hatte die Kontrolle und seine Zunge war dominant im Spiel mit meiner. Tatsächlich legte er sogar eine seiner Hände auf meine eine Brust und drückte sie. Mit der anderen Hand hielt er meine Hände über meinem Kopf. Es waren keine Gefühle dabei. Keine Zuneigung und keine Wertschätzung des Anderen. Alle Gefühle, die ich hätte haben können, waren mit Sirius verschwunden und ich wusste, dass sie bei Snape mit Lily Potter verschwunden waren. Hier standen wir nun und küssten uns und das einzige, was es zwischen uns gab, war ein fast schon animalisches Begehren. Als wir hörten, wie Bellatrix die Treppe hinunter rannte, hörten wir auf und sahen uns an. Kein Lächeln, keine Regung. „Bis zum nächsten Mal Malin", schnarrte Snape und gab mir bevor er ging noch einen harten Kuss auf die Lippen. Verwirrt schloss ich die Tür hinter ihm. Ich will nicht sagen, dass ich es genossen hatte, aber körperliche Nähe hatte mir in letzter Zeit wirklich gefehlt. Umarmungen waren nicht so wirklich das Ding von Todessern und seit Sirius war ich keinem Mann auch irgendwie nur nahe gekommen... naja jetzt abgesehen von Snape. Oder musste ich jetzt Severus sagen? So sollte das doch nicht laufen! Was sollte ich tun? Was für Möglichkeiten hatte ich überhaupt? Im Prinzip betrog ich gerade Sirius. Oh mein Gott. Ich betrog Sirius. Was ist denn mehr betrügen? Gefühle für einen anderen Mann zu haben, oder rein das körperliche? Mein Herz war bei Sirius, wo auch immer er gerade war und dieses körperliche konnte ihn ja nicht betrügen, wenn er schon tot war, oder? Ich legte mich schlafen und wälzte mich noch lange hin und her. In der Nacht träumte ich von Sirius und er stand mir gegenüber. Ich entschuldigte mich unter Tränen, aber er wischte sie fort und meinte: „Ach mein kleiner Sonnenschein. Ich weiß doch wo dein Herz liegt. Tu, was du tun musst, um zu überleben." Dann wachte ich auf.


A Story of sunlight through cloudsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt