Kapitel 26 Rückkehr - Teil 3

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Nachdem Nik seine Sachen gepackt hatte (er zog bei Carmen ein) waren die beiden auch wieder verschwunden. Carmen wollte mich kaum loslassen, sie hatte mich sehr vermisst, sagte sie mir. Sie versprach mir morgen was mit mir zu unternehmen, dann ging sie.

Sam hatte sich erschöpft auf die Couch gesetzt, lehnte den Kopf an und schloss die Augen.

Ich nahm neben ihm Platz und fuhr über sein Gesicht. Es war ziemlich stachelig durch die Stoppeln, aber immerhin hatte er sich die Zähne geputzt und roch nun nicht mehr nach Alkohol.

»Hey, was ist los?« Ich fuhr ihm durchs längere Haar.

Sam öffnete die Augen. »Ich wünschte nur ich hätte die letzten Wochen überspringen können.«

Ich seufzte. »Und ich wünschte ich hätte nicht so gehandelt.«

Er schwieg.

»Wieso hast du deinen Job aufgegeben? Du wolltest doch befördert werden.«

»Von wo ...?«, fragte er verwirrt und richtete sich auf.

»War in der Zentrale um nach dir zu suchen. Aber Luce meinte du hättest schon gekündigt.«

»Er hat mich ziemlich genervt mit unserem Auftrag. Mich hat es gar nicht interessiert ob die Welt nun untergeht oder nicht.«

»Ja mich hat er auch genervt.«

»Hast du eigentlich noch was von Caleb gehört oder erfahren?«

Ich erstarrte. Dachte an sein Gesicht, sein Körper, unsere Körper.

FUCK!

»Äh, nein. Nichts.«

»Hmm...«, flüsterte Sam. »Gut. Das freut mich. Am besten vergessen wir das alles. Den Auftrag hab ich ebenfalls gekündigt, soll sich jemand anderes darum kümmern.«

»Ich.... Hab Luce erzählt ich habe Caleb getötet. Er wollte es schriftlich und bot mir meinen alten Job zurück.«

»Hast du?«

»Nein. Ich will nicht zurück zur DAB.«

Er seufzte tief und ließ sich in die Kissen fallen. »Toll, jetzt sind wir beide arbeitslos und total am Ende.«

Erschöpft lehnte ich mich auf seine Schulter. »Oh ja.«

Seine warme Hand streichelte meinen Arm, während wir nur vor uns hinstarrten und nachdachten wie es weiter gehen sollte.

»Weißt du was ich will, Sam?«

»Nein, was denn?«

»Ein neues Leben anfangen. Ein normales Leben. Ohne Dämonen und furchterregende Kräfte. Ohne Caleb, ohne Opfer. Nur ein stinknormales Leben wie jeder andere.«

»Das klingt wunderschön. Nur leider bleibt es ein Wunsch...«

»Nik und Carmen sind beide Jäger - und trotzdem schaffen sie es glücklich zu sein. Wieso schaffen wir das nicht?« Ich sah traurig zu ihm auf.

Er schüttelte den Kopf und sah mich stirnrunzelnd an. »Keine Ahnung. Vielleicht haben wir einfach zu viel durchgemacht.«

Frustriert legte ich meinen Kopf wieder auf seine Schulter. »Da hast du wahrscheinlich Recht.«


Jemanden neben mir zu haben während ich schlief hatte ich wirklich vermisst. Zu wissen, dass Sam neben mir lag gab mir das Gefühl von Sicherheit, das ich früher immer nur haben konnte, wenn mein Messer unter meinem Kissen und eine Pistole in meinem Nachtschrank war.

DämonenküsseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt