Kapitel 12 - Valentine

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Einen wunderschönen ersten Advent!
Hier kommt auch schon das nächste Kapitel. Leider werde ich es (wahrscheinlich) nicht schaffen, am Mittwoch ein weiteres Kapitel hochzuladen. Es wird auf jedenfall jeden Advent ein Kapitel kommen!


Ich freue mich schon riesig auf eure Reaktionen zu diesem Kapitel und bitte enthaltet mir sie nicht vor, sonder schreibt, was ihr dazu denkt in ein Kommentar! (; Das würde mich zumindest sehr freuen!

Nun wünsche ich euch erstmal viel Spaß beim lesen und einen schönen Advent!
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Seine Eltern waren natürlich nicht erfreut gewesen, aber das war ihm nun herzlich egal.
Sie hatten sich alle versammelt und über das Lesezeichen, was Ragnor ihnen hinterlassen hatte, den Besitzer des Buches aufgespürt. Camille...
Das Problem war, als sie am Hotel Dumort ankamen, dass sie nicht mehr die Anführerin dieses Clans war, sondern ein informationsfreundlicher Vampir namens Raffael. Dieser erzählte ihnen, dass sie Camille dem Rat übergeben hatten, da sie einiges angestellt hatte, dass den Vertag verletzt hatte und dadurch den ganzen Clan gefährdet hatte. Somit hatten sie einstimmig beschlossen sie den Shadowhuntern auszuliefern, damit keiner von ihnen in die blutigen Geschäfte mit reingezogen wurde.

Nun standen sie in einem ‚kleinen' Apartment, welches besagter Vampirin gehört hatte. Raffael hatte sie hereingelassen und gemeint, dass sie hier am meisten Zeit verbracht hatte und das Buch hier sein könnte. Wieder breitete sich ein Unwohlsein in ihm aus, als er sich die riesigen Regale ansah, in welchem so einige Bücher standen. Seine Augen leuchteten golden auf, als er die Regale nach magischen Büchern absuchte, doch er kniff seine Augen schnell wieder zusammen. Anscheinend waren alle diese Bücher in gewisser Weise magisch und das Licht dieser ließ ihn gefühlt erblinden.
„Magnus?", rief er und sah sich suchend im Raum um, doch kein anderer war da. Anscheinend hatte jeder sich ein eigenes Zimmer zum durchforsten gesucht. Mit wenigen Schritten war er an der Tür zum nächsten Raum und lief auch schon fast in den Hexenmeister rein. Überrumpelt standen sie nun dich voreinander.
„Ehm... Ich... bräuchte das Lesezeichen, vielleicht...", meinte er schulterzuckend und sah ihm mit sanftem Lächeln entgegen. Ihre Gesichter trennte bloß der Größenunterschied und einige Zentimeter, die sie voneinander entfernt standen. Magnus sah ich leicht herausfordernd mit einer gehobenen Augenbraue an und hielt das Lesezeichen mit leicht angewinkeltem Arm neben ihnen, bevor er es hinter seinem Rücken verschwinden ließ. Seufzend lehnte der Größere sich leicht nach unten und vorn, bevor seine Stirn die des anderen berührte und sie sich liebevoll ansahen. Ohne weiter darüber nachzudenken legte er seine Lippen sanft auf die von Magnus', küsste ihn sanft einige Sekunden, bevor er sich wieder von ihm löste, weiterhin tief in seine dunklen braunen Augen sah.
Ein leichtes Grinsen zog sich über ihre Lippen, als er sich wieder aufrichtete und endlich das Lesezeichen ausgehändigt bekam. Magnus ging glücklich schmunzelnd wieder in den Raum, aus dem er gekommen war und ließ Alec alleine.
Der Engel schüttelte kurz seinen Kopf, um wieder auf klare Gedanken zu kommen, bevor er das Lesezeichen in beide Hände nahm und seine Augen wieder anfingen zu leuchten. Der Engel scannte die vielen Regale im Raum ab, um irgendwelche zugehörigen magischen Schwingungen zu entdecken. Selbst nach einigen Minuten fand er nichts. Das letzte Regal ließ ihn dann aber erleichtert ausatmen. Er ließ stirnrunzelnd seine Finger über den alten Buchrücken gleiten, denn das Buch sah nicht so magisch und weiß aus, sonder ab geranzt und dreckig gräulich, total verschmiert und genauso fühlte es sich auch. Geschmeidig zog er es zwischen den anderen Büchern raus und hob überrascht eine Augenbraue, als er ein abgerissenes Ende eines Lesezeichens erblickte. Schnell ließ er das Buch auf einen neben ihm stehenden Tisch sinken und schlug das Buch auf der Seite, indem das kaputte Lesezeichen hing, auf. Nur einige alte Rezepte schienen in diesem zu stehen, doch als er das Lesezeichen reinlegte, verschlossen sich der Riss und Wärme durchströmte das Buch, auf welchem er eine Hand liegen hatte. Das weiße Buch...
Sein Handy vibrierte und er nahm schnell ab, ohne dass er auf das Display sah. Sofort hörte er die hysterische Stimme seiner Schwester, welche im Institut geblieben war, um ihre Eltern, bezüglich Magnus und ihm, zu beruhigen. Außerdem mussten ja nicht alle mitkommen, um ein altes Buch zu holen, obwohl es ja doch schwieriger gewesen war, als gedacht.
„Alec, Hodge ist geflohen, Lydia ist verletzt und der Kelch...", fing sie an und ratterte alles herunter.
„Izzi! Beruhig dich. Und jetzt nochmal langsam." Er schlug das Buch zu und nahm es unter den Arm.
„Wir haben Lydia in ihrem Büro gefunden, sie war bewusstlos und wurde anscheinend attackiert, als sie mit dem Kelch nach Idris abreisen wollte. Ich habe mir die Überwachungsaufnahmen angesehen. Hodge hat sie niedergeschlagen und ist mit dem Kelch abgehauen, seine Bestrafungsrune wurde anscheinend von Valentine deaktiviert. Er konnte mit ihm über einen Ring kommunizieren, den der Forsaken mit reingebracht hatte, dieser war anscheinend bloß ein Bote für Hodge. Nun ist er bestimmt auf dem Weg zu Valentine und wir wissen nicht einmal, wo dieser ist!", faselte sie schnell herunter und Alec zog überrascht seine Augenbrauen zusammen. Das war es also was er spürte! Valentine war auf dem Weg hier her! Er wollte Jace an seiner Seite, ganz gewiss. Er war sich so sicher!
Sofort wollte er auflegen und zu den andern, doch es war bereits zu spät, als der Engel die fremde Präsenz hinter sich spürte und er sich noch versuchte umzudrehen, da er zu beschäftigt gewesen war seiner Schwester zuzuhören und aufzulegen. Er spürte, wie sich eine Nadel in seine Halsseite bohrte und sich irgendetwas in seinen Blutbahnen verteilte. Gift...
Seine Glieder erschlafften und seine Kräfte schwanden, der Engel nur noch minimal präsent in ihm. Der Mann hinter ihm hielt ihn fest, damit er nicht fiel und schleifte ihn mit sich, dass Buch und Handy hatte der Engel fallen lassen.
Als sie in den angrenzenden Raum kamen, bemerkte er andere Kreismitglieder, sie hatten Clary und Magnus in ihrer Gewalt, Jace stand vor Valentine und schrie ihn wütend an. Was er rief, verstand er nicht, sein Kopf dröhnte...
„Da ist mein Engel ja...", flüsterte Valentine übernatürlich laut in sein Ohr und fuhr mit seinem Handrücken zärtlich über Alecs Wange, als der Typ ihn anscheinend näher zu ihm gezogen hatte. Dem Engel wurde übel und er drehte schnell sein Gesicht von dem Verrückten weg, musste sich zusammenreißen jetzt nicht vor allen zu kotzen. Alles verschwamm vor seinem Gesicht, bevor alles etwas schärfer wurde, als er darüber nachdachte, ob Magnus in Ordnung war. Er suchte den Blick des anderen und fand ihn nach einigen Augenblicken auch, Angst spiegelte sich in diesem und große Furcht. Das war das Letzte, was er sah, als Valentine ihn und Jace mit sich durch ein Portal hinter sich zog, bevor ihn erneut Schwärze umfing.
„Alexander...!"

„Alec! Nein, Alec!", weckte den Engel eine Stimme aus der Ferne, sie kam ihm irgendwie bekannt vor. Das Schwert, das sich durch seinen Magen bohrte und ein lautes Splittern von Holz, ließ ihn wach werden und auf keuchen. Seine Augen waren weit aufgerissen und blickten auf das Schwert, welches sich durch seinen Bauch und hinter ihn durch den Holzstuhl bohrte. Krampfhaft atmete er zittrig und keuchend ein und aus, doch das ließ den Schmerz nicht abflachen, sonder weiter in seinem Körper explodieren. Stöhnend versuchte er an den Griff zu kommen, doch er bemerkte, dass seine Hände hinter seinem Rücken mit Eisenketten gefesselt waren. Erst jetzt nahm er die Situation um sich herum wahr, Valentine stand vor ihm und grinste, während Jace, weiter hinten, von zwei Kreismitgliedern festgehalten wurde.
„ALEC!" Jace schien ebenfalls seine Schmerzen zu spüren, denn er krümmte sich etwas mit verzogenem Gesicht.
„Deine Freunde machen dich schwach. Du solltest einfach das tun, was man dir sagt!", erwiderte sein Vater bloß und sah seinen Sohn finster an. „Dann wird ihm auch nichts geschehen."
„Ich werde keinen unschuldigen Unterwelter töten, egal was du machst!", schrie Jace verzweifelt und sah in Alecs angstgelähmten aufgerissenen Augen, welche extremen körperlichen Schmerz ausstrahlten.
„Kein Unterweltler ist unschuldig! Willst du wirklich diese Monster über deinen Parabatai stellen? Ihn verraten?", fragte der andere mit gespielt trauriger Stimme.
„So wie du es tatest?", erwiderte Alec mit zusammengepresster Stimme und sein Blick hätte töten können, wenn er doch nur seine Engelskaft gehabt hätte, die er gerade nicht spüren konnte. Valentine nahm das Schwert mit wütendem Blick in die Hand und zog es langsam aus dem Körper des Engels heraus, sah dabei direkt in die blauen Augen von diesem. Stöhnend beugte dieser sich nach vorne, brach den Blickkontakt, um dem Schmerz irgendwie zu entfliehen, doch vergeblich.
„Wir stehen zueinander.", erwiderte der Blonde leicht wimmernd und Alec nickte schwach auf seine Worte.
„Du willst also wirklich, dass er für alle diese Kreaturen stirbt, welche morden und Familien auseinander reißen?" Verwundert hob Alec seinen Blick erneut zu Valentine. Wollte dieser ihn wirklich töten, ihn als Druckmittel fungieren lassen? Als dieser eine schnelle Bewegung vollführte und das Schwert durch seinen Brustkorb jagte, keuchte er auf, da er anscheinend seinen einen Lungenflügel durchbohrt hatte. Keuchend öffnete er überrascht seinen Mund und riss seine Augen weit auf, versuchte das was gerade hier passierte zu begreifen. Er spürte, wie Blut durch seine Luftröhre nach oben quoll und aus seinem Mund tropfte, als er versuchte röchelnd zu atmen. Aus Jace Ecke hörte er ein erneutes Wimmern.
„Ich kann ihm retten. Dafür musst du bloß die Jagd auf die Unterweltler leiten.", meinte Valentine emotionslos und trat von ihm weg, ließ das Schwert da wo es war. „Du kannst aber auch dabei zusehen, wie er langsam und qualvoll stirbt. Du erinnerst dich doch sicher noch an deinen Falken."
Die Sicht des Engels verschwamm langsam, jeder Atemzug schmerzte und ließ seinen Körper erzittern. „Jace, nicht..." Langsam sackte sein Körper immer weiter in sich zusammen. Der Blutverlust schien seinen Tribut zu fordern und schwarze Schemen tanzten vor seinem inneren Auge. „Nicht..."

Seine Augen öffneten sich flatternd, als er sie auch schon aufriss und keuchend einatmete. Sein Blick irrte durch den Raum, welcher komplett dunkel war, sodass er nichts sehen konnte. Der Engel hatte keine Ahnung, wie lange er nun hier gesessen hatte, denn sein Zeitgefühl war komplett durcheinander.
Hatte ihn sein Parabatai wohl gerettet, indem er die Unterwelter getötet hatte? Sonst würde er ja jetzt nicht hier sitzen und leben! Seine Lunge war frei und kein Zentimeter seines Körpers schmerzte, also musste Valentine seine Iratze benutzt haben und der Engel in ihm, dabei geholfen haben, soweit diesem das möglich war, sonst wäre er jetzt nicht mehr hier. Seine Engelskraft war wie gelähmt, doch greifbarer, als letztes Mal, wo Valentine ihn anscheinend fast umgebracht hatte.
Plötzlich ging das Licht im Raum an und er kniff erschrocken seine Augen zusammen. Er hörte, wie die schwere Tür geöffnet wurde und jemand mit festen Schritten eintrat. Jemand beugte sich anscheinend über ihn und warf einen Schatten, packte sein Kinn fest mit einer Hand und zwang ihn zu ihm aufzusehen. Der Engel blinzelte etwas, bevor er Valentine vor sich erkannte und versuchte aus dem Griff zu entkommen, doch vergeblich. Ein siegessicheres Grinsen war auf dem Gesicht seines Gegners und er drückte seine Finger fester zusammen, sodass es leicht schmerzte.
„Also lag ich mit meinen Vermutungen wirklich richtig.", schnarrte Valentine und Alec ließ seine Augen trotzig golden leuchten, wodurch das Grinsen des anderen noch breiter wurde und er sein Gesicht losließ. „Eigentlich hatte ich dich zum Sterben hier gelassen." War er tot gewesen? Doch wie war das möglich? Konnte er als Engel gar nicht sterben? Unendlich viele Fragen schwebten in seinem Kopf herum. „Jace war ganz verstört, als dein Atem aussetzte und du dich nicht mehr bewegt hast. Er weigerte sich trotzdem noch meine Befehle auszuführen. Deswegen musste ich nun auf meine Clarissa setzten, welche Dot mir auf mein Schiff geholt hat." Alec presste seinen Kiefer wütend aufeinander. Anscheinend dachte sein Parabatai, dass er tot war!
„Also sag mir nun, wieso bist du hier? Was ist deine Aufgabe!", wollte Valentine nun wissen und trat um seinen Stuhl herum, sah dabei fragend auf ihn herab. „Bist du hier, um mich aufzuhalten? Oder was führst du im Schilde?"
„Ich habe keine Aufgabe.", erwiderte Alec und sah verwirrt auf den Boden vor sich, bevor Valentine wieder auf ihn zu schnellte und erneut sein Gesicht festhielt, ihn dazu brachte ihm direkt ins Gesicht zu sehen. „SAG ES MIR!", schrie der sein Gegenüber nun und der Engel glaubte Verzweiflung in seiner Stimme zu vernehmen. Valentine zog einen Seraphdolch und hielt ihn an seine Kehle. „Ich kann dich nicht töten, aber ich kann dir wehtun." Seine Stimme war nun leise und umso bedrohlicher. Alecs Augen weiteten sich, als er spürte wie die Klinge so leicht durch seine Haut schnitt. Seine Augen nahmen wieder die goldenen Farbe und er versuchte die Zeit zu verlangsamen oder irgendeine andere nützliche Rune zu aktivieren, doch der Engel in ihm schwieg, als wäre er von dem Gift immer noch wie gelähmt. Er schluckte nervös und versuchte der Klinge auszuweichen, doch durch Valentines festen Griff, konnte er sich keinen Millimeter bewegen, sodass er merkte, wie Blut seinen Hals hinunter ran und in sein T-Shirt sickerte.
„Deine Kräfte habe ich dir fürs erste genommen, denk bloß nicht, dass ich so dumm wär und einen Engel auf mein Schiff lasse und ihm dann auch noch seine Kräfte lasse.", lachte er und ließ langsam von ihm ab. „Sag mir einfach, was du hier vorhast und ich bereite dir auch keine Schmerzen."
„Als ob ich dir sagen würde, was ich vorhabe, wenn ich denn etwas wüsste.", knurrte der Engel und sah finster in seine Richtung.
„Einer der Erzengel wird dir deine Aufgabe doch sicherlich erklärt haben. Sonst wärst du ja nutzlos.", meinte Valentine spöttisch und sah in das verwirrte Gesicht des Schwarzhaarigen. „Aber ich habe ja Zeit... Und die wirst du auch haben. Denk darüber nach, denn rauskommen wirst du hier gewiss nicht mehr." Der Anführer des Kreises drehte sich um und ließ die Tür laut hinter sich zufallen. Dunkelheit umfing ihn nun. „Jace wird dich nicht retten. Wieso sollte er auch, er muss Clarissa in Sicherheit bringen. Denkst du nicht, dass seine Schwester ihm wichtiger ist?", meinte Valentine, bevor er endgültig ging und ihn zerstreut zurück ließ.

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Wörter: 2268
01.12.2019

Im eigenen Schatten verborgenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt