Kapitel 2 - Wo die Liebe hinfällt

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Guten Abend! Hier ist endlich das 2. Kapitel der Geschichte frisch überarbeitet! *grins*
Das nächste wird ab nächsten Donnerstag irgendwann kommen *peace*
Ich wünsche euch viel Spaß beim lesen und bitte lasst doch Kritik oder ein paar nette Worte da <3 Es muss auch nicht zu langs ein *zwinker*


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Alecs Hände waren voller Blut, als er an sich herabsah. Sein Hemd klebte von dem roten Lebenssaft an seinem Oberkörper. Ein dumpfer Schmerz zog durch seine Brust und lähmte seinen Körper kurzzeitig. Auf seinem Gesicht, welches er nicht unter Kontrolle hatte, breitete sich ein Lächeln aus und ein Zischen hallte durch seinen Kopf: „Es ist deine Schuld, dass sie gestorben ist. Wieso konntest du mich nicht aufhalten? Weil du schwach bist! Du bist so unendlich schwach, du widerwärtiger Engel."
Der Kopf des Engels hob sich langsam und sein Blick fiel auf einen Körper, welcher vor ihm lag, doch erkennen wer diese Person war konnte er nicht. Danach hob sich sein Kopf weiter und er sah in eine Überwachungskamera, welche ihn anscheinend bei seiner Tat beobachtet hatte. Schwarze Augen spiegelten sich dort und sahen ihm entgegen. Seine schwarzen Augen...


Nach Luft schnappend wachte der Schattenjäger auf und riss panisch seine Augen auf. Doch kein einziger Bluttropfen klebte an seinen Händen oder anderswo. Er ließ seinen Kopf kurz in seine Hände fallen und seufzte genervt, während er über sein Gesicht fuhr. Mal wieder hatte er einen dieser Albträume gehabt, doch dieses Mal war er um einiges realer gewesen. Als wäre es wirklich passiert. Alecs Körper zitterte leicht und er fühlte sich unwohl, da er leicht nassgeschwitzt war. Etwas wackelig erhob er sich aus seinem Bett und ging ins Badezimmer, um sich dort schnell etwas kaltes Wasser ins Gesicht zu spitzen. Als er den Wasserhahn wieder abstellte und seinen Blick in den Spiegel schweifen ließ, zuckte er erschrocken zusammen.
„Unmöglich...", flüsterte Alec wie betäubt und kniff seine Augen zusammen, welche gerade tief schwarz geworden waren. Als er sie wieder öffnete war alles wie gewohnt. Er sah durch den Spiegel in seine blauen Augen und schüttelte über sich selbst den Kopf. Um auf andere Gedanken zu kommen und sich frisch zu machen, zog er sich schnell aus und stieg in die Dusche. Das Wasser drehte er auf die kälteste Stufe und ließ dann seinen Kopf in den Nacken fallen, damit das Wasser über sein erhitztes Gesicht laufen konnte. Es beruhigte seine Nerven ein wenig und ein paar Minuten gönnte er sich die Ruhe in seinem Kopf, bevor er seinen Kopf wieder hochnahm und sich durch die nassen Haare fuhr. Seufzend öffnete Alec seine Augen wieder und bekam erneut einen halben Herzinfarkt, als er Blut anstatt Wasser an seinem Körper herunterrinnen sah. Blitzartig sprang er aus der Dusche und stolperte an das gegenüberliegende Waschbecken, welches ihn geradeso vor einem Sturz aufhielt, da die Fliesen mit nassen Füssen echt rutschig waren. Keuchend hielt er sich weiterhin zittrig am Beckenrand und blickte erneut zu der Dusche, um dann doch festzustellen, dass kein Blut zu sehen war.
„Was zum Erzengel...", gab er atemlos von sich, als er die Dusche sogleich abdrehte und nahm sich ein Handtuch und seine Kleidung, welche er vorher auf die Kommode neben der Dusche bereitgelegt hatte, um sich schnell abzutrocknen und anzuziehen. Kopfschüttelnd über sich selbst verließ er das Badezimmer und trat wenig später in den Trainingsraum.

Es waren bestimmt schon Stunden vergangen, die Alec aber wie Minuten vorkamen, als Jace den Raum mit verschränkten Armen und hochgezogenen Augenbrauen betrat und direkt neben ihm stehen blieb. Der Engel war erneut verschwitzt, nur diesmal aufgrund seines Trainings, weswegen er sich ein Handtuch von der Bank nahm und sich durch sein Gesicht und über den Nacken fuhr, als er seinen Parabatai bemerkte.
„Was machst du denn schon so früh hier, Alec?", gab Jace nun von sich und folgte Alec mit seinem Blick, wobei dieser bloß mit den Schultern zuckte und hinzufügte: „Nach was sieht es denn aus?" Der Engel wandte sich zu seinem Bruder und schmiss das Handtuch wieder hinter sich auf die Bank. „Ich trainiere."
„Als würdest du extra früh aufstehen, um zu boxen und das nach einem Tag wie gestern. Das tust du nur, wenn du aufgewühlt bist.", nachdenklich kniff Jace seine Augenbrauen zusammen und sah seinen großen Bruder auffordernd an. Er sah nicht so aus, als würde er so einfach wieder gehen. „Du warst fast tot und hast sogar einen Dämon getötet, der über unserem Level war. Magnus konnte ihn selbst kaum in Schach halten und du rennst da einfach rein, tötest ihn, ohne mit der Wimper zu zucken und stirbst darauf. Naja, fast."
Seufzend fuhr Alec mit seiner Hand durch sein Gesicht und hielt zuletzt an seiner Nasenwurzel inne. „Das war doch gar nichts. Selbst du hättest es mit einem Seraphdolch geschafft ihn zu erledigen, genauso wie ich! Außerdem hatte mir Clary ihr Einverständnis gegeben." Grimmig drehte er sich wieder zu dem Boxsack und fing erneut an daran zu trainieren, nun aber mit mehr Motivation, nur wollte sein Bruder immer noch nicht gehen und hielt ihm von dem nächsten Schlag auf, indem er sein Handgelenk einfing. Abrupt hielt Alec inne und blickte fest in Jace' Augen, welche ihn fragend musterten. Als dieser bemerkte, dass er seine volle Aufmerksamkeit hatte, ließ er seinen Arm sinken und sah nun Auffordernd in das Gesicht des Engels.
„Ich, ähm..." Alec versuchte die passenden Worte zu finden, doch seine Gedanken rasten so sehr in seinem Kopf, dass er keinen klaren fassen konnte. Er konnte Jace ja schlecht erzählen, was wirklich in dem Wirbelsturm von Valac passiert war. Es wäre außerdem schlecht ihm zu sagen, dass er ein Engel war und dass er Albträume hatte, die sich so wirklich anfühlten, dass er manchmal glaubte, dass diese echter waren, als das was er jetzt erlebte. Doch sein Bruder wollte etwas hören, sonst würde er ihn niemals in Ruhe lassen.
„Hey, was ist los mit dir.", sagte er nun mit mehr Nachdruck in seiner Stimme, da sein Bruder nicht weitersprach. „Sag mir, was es ist."
„Ich verstehe, wenn du sauer auf mich bist.", würgte Alec heraus und straffte seine Schultern etwas. Doch die Augen des Blonden sahen ihn amüsiert entgegen und die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. „Was kannst du schon gemacht haben, dass ich sauer auf dich bin. Außer natürlich, dass du gestern fast in meinen Armen gestorben wärst..."
„Das ist kein Scherz!", erwiderte sein Gegenüber sofort bestimmend und ließ seinen Blick kurz von Jace zum Boden schweifen, bevor er sich wieder traute in seine Augen zu blicken. Jace' Blick hatte sich verfinstert und er zog seine Augenbrauen zusammen. Alec rang erneut nach Worten.
„Bei Magnus, der Dämon, das Bild...", versuchte er seinen Bruder die Lage klarzumachen. Doch dieser schien nicht ganz zu verstehen, soweit Alec ihm das Ansehen konnte. Irgendwie hatte er immer ein Brett vorm Kopf
„Das?", unterbrach ihn Jace sofort und sein Gesicht sah seinem Bruder verwundert entgegen. „Du liebst mich, na und?" Alecs Atem stockte kurz und er fühlte sich, als würde sich alles um ihn herumdrehen. Woher wusste er, dass... „Wir sind Parabatai! Wir sind Brüder! Wir haben fast unser ganzes Leben miteinander verbracht, da ist es doch klar, dass man sich liebt!" Alles wurde schlagartig für den Engel wieder normal und sein Herz setzte nun einen Moment aus. Jace verstand es nicht! Er verstand nicht, dass Alec es nicht aus einer brüderlichen Sicht sah. Etwas verletzt blinzelte dieser, um das Gesagte und die Realität wieder greifbar zu machen.
„Das beschäftigt dich die ganze Zeit? Wirklich?", fragte Jace nun weiter und sah seinen Parabatai verständnislos an, dabei war ja eigentlich er es, der nichts zu verstehen schien. Alecs sorgloses Lächeln, welches er nun aufsetzte, war nicht gerade glaubwürdig, aber sein Bruder schien es zu schlucken. „Du hast Recht, genauso ist es. Ich habe gedacht, du würdest denken, dass..."
„Was?" Jace sag ihn kurz verwirrt an, bevor er bloß mit den Schultern zuckte, als es schien, dass Alec keine Antwort geben würde. „Naja, egal! Hauptsache, wir haben das jetzt geklärt." Sein Grinsen brannte sich in Alecs Kopf und eine Sekunde später war er auch schon verschwunden und Alec stand alleine da, sah seinem Bruder nach. Wütend schlug er in einer Drehung gegen den Boxsack, welcher sofort gegen die gegenüberliegende Wand prallte und dort zur Seite kippte. Noch aufgebrachter schloss er seine glühenden goldenen Augen und biss erzürnt seine Zähne aufeinander. Wieso wurde er bloß immer so vom Leben bestraft?

Noch schlimmer kam es, als seine Mutter später am Tag ins Institut kam und sich die ungenehmigten Missionen rächten. Genauso, wie er es sich die ganze Zeit gedacht hatte. Er musste nun Clarys Babysitter spielen, da sie das Institut nicht verlassen durfte und Jace und Izzi zusammen auf eine diplomatische Mission gehen sollten. Als Jace ihm dann auch noch einredete, dass er doch bitte ganz gut auf seinen Schatz Clary Acht geben soll, ging es so langsam mit ihm durch. Schmerz und Eifersucht pochte in seiner Brust und sein Herz zog sich unangenehm zusammen, denn Jace würde ihn immer nur als seinen Bruder sehen, da war niemals mehr hinter ihrer Beziehung. Clary war die, mit welcher er eine tiefe Beziehung wollte und nicht mit ihm! Sie tänzelten immer nur umeinander herum und sahen die Blicke des jeweils anderen nicht. Diese vielen Blicke und deren Unsicherheit ihrer Beziehung gegenüber, ließen sein Herz schmerzhaft in der Brust pochen. Langsam musste es sein Herz doch mal begreifen, sonst würde er zu Grunde gehen!

Als er etwas genervt in den Trainingsraum ging, um seinen Frust loszuwerden, entdeckte er Clary, welche versuchte alleine zu trainieren. Seufzend lief er auf sie zu und nahm sich selber einen Trainingsstab, mit welchem sie schon bewaffnet war.
„Dann müssen wir jetzt wohl miteinander klarkommen.", meinte sie lächelnd, als sie Alec bemerkte und wandt sich ihm zu.
„Wenn du die Beine weiter auseinanderstellst, bist du standfester.", korrigierte er sofort monoton an ihrer Haltung und stellte sich ihr gegenüber in Kampfhaltung. Als Clary angriff stieß sie bloß schwach zu und Alec seufzte. „Lauf nicht in den Angriff, sondern durch ihn hindurch!" Er wusste nicht recht, wieso er ihr nun beim Training half und sich nicht selbst - alleine - an den Boxsack stellte und seinen Frust rausließ. Sie würde ihn doch nur noch mehr mit ihrer Anwesenheit und dem dummen Gerede nerven, sodass er Kopfschmerzen bekäme. Vielleicht lag es einfach nur an dem Versprächen an seinen Parabatai, welcher ihm den Kopf abreißen würden, wenn seinem Mädchen was passieren würde und mit dem Training bereitete er sie ja auch auf einen Kampf vor.
Diesmal griff sie Alec gezielter an und ihre Stöcke prallten mehrere Male heftig zusammen, doch sie waren immer noch nicht so stark, wie Alec es sich bei ihr erhoffte. Irgendwann hatte Alec sie soweit, dass ihr Stock unter seinem auf dem Boden gedrückt wurde. Er hätte siegessicher gegrinst, wenn es nicht Clary gewesen wäre, mit dem er trainierte und seine Laune besser wäre. Für Alec war es etwas überraschend, als sie seine Waffe beiseitetrat und versuchte ihn, da er unbewaffnet war, erneut anzugreifen. Doch hatte sie nicht mit seinen Engelsreflexen gerechnet und somit warf er sie innerhalb von einem Augenblick vor sich auf den Boden.
„Du musst an deiner Verteidigung arbeiten.", entgegnete der Engel bloß emotionslos und hielt ihr eine Hand entgegen, welche sie sofort annahm, sodass er sie hochziehen konnte.
„Ich wüsste vielleicht, wie wir Valentine finden könnten." Überrascht blickte Alec die Rothaarige in die Augen und wusste nicht recht, was er davon halten sollte. Denn wegen ihr hatten sie doch nur den ganzen Stress, beziehungsweise, Alec hatte den ganzen Stress am Hals und nun kam sie plötzlich damit, dass sie ihren Vater finden könnten. „Meine Mutter hat viel vor mir versteckt, aber eins habe ich trotzdem gesehen. Es gibt ein Kästchen, sie dachte, ich wüsste nichts davon, aber einmal im Jahr hat sie es aufgemacht und geweint..."
„Weil?", fragte er daraufhin sofort, da er wollte, dass sie schnell und ohne Umwege auf den Punkt kam. Ihre Familiengeschichten interessierten ihn in keinster Weise!
„... es meinem Vater gehörte. Seine Initialen standen darauf J.C.."
Sofort verfinsterte sich Alecs Blick noch mehr. „Dein Vater ist Valentine..."
„Meine Mutter meinte Jahre lang, dass mein Vater Jonathan Clark heißt. Wir sollten dieses Kästchen holen. Vielleicht ist etwas darin, womit wir ihn aufspüren können.!", unterbrach sie ihn sofort.
Alec zog seine Augenbrauen zusammen, als sie dies sagte. Clary sollte im Institut bleiben, denn seine Mutter hatte dies ausdrücklich befohlen. „Auf keinen Fall. Nicht ohne Erlaubnis!", gab er sofort streng zurück und genau in der Sekunde fing sein Handy an zu klingeln. Alec hörte sie frustriert seufzen, als er sich wegdrehte und auf seinen Bildschirm sah.
Unbekannt
„Hallo, wer ist da?", ging er fragend an sein Handy und wusste nicht, woher diese Person denn seine Nummer hatte.
„Alexander, Hi." Die Stimme kam Alec auf jeden Fall bekannt vor, doch er runzelte kurz die Stirn, bevor der Unbekannte weitersprach. „Hier ist Magnus. Wir haben uns neulich getroffen. Du weißt schon, mit dem Dämon." Überrascht atmete er auf. Wusste er doch von seinem Engelsdasein Bescheid? Eigentlich schien er es zu dem Zeitpunkt nicht begriffen zu haben, dass Alec ein Engel war, doch nun rief er an. Sonst würde er doch nicht extra seine Nummer ausfindig machen. Wenn er es wirklich wusste, hatte er sich sein ganzes Leben lang umsonst versteckt gehalten!
„Eh, ja, was gibt's denn?", brachte er leicht stotternd heraus und Nervosität baute sich in ihm auf, die er äußerlich aber nicht zeigte.
„Ich habe mir nur gedacht, wie schön es war dich kennengelernt zu haben." Erleichtert ließ Alec leise seine angestaute Luft aus der Lunge, da er diese anscheinend angehalten hatte. „Du machst einen Sympathischen Eindruck." Jetzt erst bemerkte er die leichte Unsicherheit in Magnus Stimme und sofort runzelte er leicht die Stirn, als der Hexenmeister weitersprach. Denn er konnte sich nicht vorstellen, weshalb er eingeschüchtert war. „Möchtest du vielleicht mal was trinken gehen?" Kurz zögerte er. War der Hexenmeister nervös, da er ihn fragen wollte, ob er was trinken gehen wollte? War das eine Einladung auf ein Date? Verwirrt öffnete er kurz seinen Mund und schloss ihn dann wieder.
„Das klingt gut. Ehm, wann?", was zum Erzengel war in ihn gefahren.
„Wie wäre es mit jetzt?"
Ganz sicher es handelte sich hier um eine Einladung zu einem Date! Ein DATE! Nun war er doch leicht verunsichert und drehte sich zu Clary um, wollte sehen, ob sie was von dem Telefonat mitbekommen hatte. Doch, ach oh Wunder, sie war nicht mehr dort, wo er sie zurückgelassen hatte. „Jetzt gerade ist schlecht für mich, lieber ein andern Mal. Muss jetzt... los." Ohne auf eine Antwort zu warten, obwohl das ja eigentlich ziemlich unhöflich war, legte er auf und sprintete los. Vielleicht war sie bloß in ihr Zimmer gegangen, da er sie nicht mehr beachtet hatte? Doch daran konnte er nicht glauben. Sicherlich war sie losgezogen, um das Kästchen zu holen!
Seine Gedanken bewahrheiteten sich, als er an ihrem Zimmer ankam und hineinstürmte. Sein Atem stockte, denn sie war wirklich nicht hier!

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Ich würde mich über ein liebes Kommentar freuen, um etwas Motivation zu bekommen <3
Wörter: 2447
26.05.2019

Im eigenen Schatten verborgenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt