Kapitel 13- Schwäche

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Hier ist auch schon das nächste Adventkapitel für euch!
Ich bin leider krank und kann mich nicht so gut konzentrieren, deswegen brauche ich momentan recht lange für ein Kapitel.
Totzdem wünsche ich euch viel Spaß beim lesen und Kommentar schreiben ;)
Und noch einen schönen Adventstag!
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Alec war zwischendurch anscheinend vor Erschöpfung eingeschlafen. Die ganze Zeit hatte er mit Grübeln verbracht, denn Valentine hatte in gewisser Hinsicht Recht. Warum hatten die Engel ihn hier her geschickt? Hatte er wirklich eine Aufgabe oder war es bloß ein Versehen gewesen, dass er entstanden war? Obwohl ja wirklich schlimme Sachen in den letzten Jahren und sogar Jahrzehnten passierte waren. Valentine hatte einen Teil der Shadowhunter umgepolt und sie dazu gebracht sich gegen den Rat aufzulehnen. Die Engel wollten bestimmt nicht, dass sie sich gegenseitig abschlachteten und sich uneinig waren. Denn die Aufgabe der Shadowhunter war es, die Menschheit vor der dunklen und dämonischen Seite zu bewahren, doch sie wurden von Valentine nur in die Extreme gezwungen. Der Rat vertraute den Unterweltlern nicht, obwohl die meisten von ihnen nicht böse waren und auch nicht gegen der Vertag zwischen ihnen verstießen. Doch trotzdem hoben sich die bösen Seelen ab und brachten die Shadowhunter dazu, immer von dem Schlimmsten auszugehen, sodass sie bloß eine Masse an Unterweltlern sahen, die alle schlecht und durchtrieben waren, nicht den Vertag einhielten.
Vielleicht war es seine Aufgabe diese Zwietracht zwischen Nephilim und Dämonenblütigen zu beenden und alle zusammenzubringen? Doch warum sagten die Engel es ihm dann nicht? Wieso hüllten sie sich in Schweigen?

Das Licht wurde angemacht und brachte den Engel dazu seine müden Augen etwas zu öffnen. Valentine trat ein und ging mit strammen Schritten auf ihn zu.
„Hast du lang genug darüber nachgedacht, ob du mir endlich antwortest?", war das Erste, was dem Kreisoberhaupt über die Lippen kam, sein Blick so finster wie immer.
Der Engel schwieg, bedachte ihn mit monotonem Blick, denn er konnte ihm keine Antwort geben.
Mit unfassbarer Geschwindigkeit war Valentine bei ihm und umgriff seine Kehle, drückte fest zu. „Du bist das unnützeste Wesen das ich kenne!", schrie er ihm in Gesicht und hob ihn etwas vom Stuhl hoch, der leicht knarzte. „Erst fungierst du nicht als Druckmittel und nun antwortest du mir nicht einmal auf eine so einfache Frage! Ich verstehe nicht, wieso Maryse dich großgezogen hat. Sie ist die reinste Verräterin! Sie wollte mich bestimmt von Anfang an stürzen und hat dich großgezogen, um mich zu vernichten. Das war die ganze Zeit ihr Plan gewesen!", philosophierte der Verrückte vor ihm laut vor sich hin und Alec konnte diese Worte gar nicht richtig begreifen. „Und obwohl du ein Engelswesen bist, holst du dir Verbündete von diesen dreckigen Monstern. Ich verstehe nicht, wieso du nicht einfach deine Stärke benutzt und sie alle ausschaltest. Sie haben doch nichts anderes verdient!" Seine Stimme wurde immer lauter und er schmiss Alec mit einem Stoß wieder zurück in seinen Holzstuhl, der schon fast unter ihm nachgab. „Es wäre sinnvoller du schließt dich mir an, als dass du deine Kräfte für irgendwelche dahergelaufene Hexenmeister und Werwölfe verschwendest." Sein Blick fing den kühlen Blick des Engels ein und er sah, dass er nur gegen eine Wand redete. „Nicht einmal Jace ist stärker als du, obwohl ich ihn schon so mächtig mit dem Dämonenblut gemacht habe." Ein Grinsen schlich sich auf Valentines Gesicht. „Vielleicht sollte ich dir auch einfach etwas Motivation geben...", überlegte er grübelnd und machte die Fesseln, die ihm am Stuhl hielten los, um ihn hinter sich aus den vier Wänden schleifte, bevor er ihn in einen riesigen Raum zerrte und ihn auf den Boden vor sich stieß. Schmerz explodierte in seinem Kopf und Valentines Gesicht erschien vor seinem. Um sie herum waren Käfige aufgehängt und ein paar standen auch verteilt im Raum, in ihnen befanden sich verschiedene Unterweltler, welche brüllten und schrien vor Angst und Wut.
„Soll ich deinen Hexenmeister nicht auch hier her holen, vielleicht gibt dir das etwas mehr Entschlossenheit für unsere Sachen zu arbeiten." Alecs Blick schweifte durch die vielen Käfige, welche alle zum bersten voll mit Hexenmeistern, Vampiren, Werwölfen und Elben waren und Wut kochte in ihm hoch.
„Du wirst Magnus nicht bekommen.", erwiderte Alec schnell und er spürte seine Kraft in den Fingerspitzen kitzeln, so wie er es schon seit Stunden oder sogar Tage nicht gefühlt hatte. Er erhob sich vom Boden und stellte sich Valentine gegenüber. „Und wer beschützt ihn, wenn du nicht da bist?", lachte Valentine und trat ein paar Schritte auf ihn zu.
„Wer sagt, dass ich nicht bei ihm sein werde?", gab Alec daraufhin mit amüsiertem Blick von sich und ließ seine Augen golden aufleuchten. Der Engel hob seine rechte Hand, welche nicht mehr in Fesseln gekettet war und richtete sie auf Valentine. Seine Fingerspitzen leuchteten golden, als er den anderen an einen Käfig hinter sich schleuderte und goldene Schemen von Ketten fesselten ihn an diesem fest, die Werwölfe hinter ihm grinsten ihn bestialisch an, als er versuchte sich irgendwie loszureißen. Alec sah in seinem Gesicht eine sehr tiefe Wut ihm gegenüber, dass er sich so hatte manipulieren lassen und gleichzeitig Panik, welche aber recht schnell wieder verschwand.
„Es war ein Fehler, dass du mich hier raus gebracht hast.", die Augen des Engels funkelten golden und mächtig, während er langsam auf den gefesselten zu ging. Seine Hand packte den Kiefer seines Peinigers und sah ihm tief in die Augen. „Ich werde dir wohl etwas Motivation geben müssen, dass du meine Sichtweise verstehst.", meinte der Engel mit tiefer Stimme und nicht mal eine Sekunde später sprangen alle Käfige auf. Alec keuchte leicht und trat einige Schritte zurück, bevor er sich seine blutige Nase hielt. Das war anscheinend zu viel für ihn gewesen und doch hätte er nicht gedacht, dass er so stark war und das überhaupt konnte.
Ein Lachen durchdrang die kurze Stille. „Also doch nicht so mächtig, wie ich dachte!", meinte Valentine belustigt. „Oder ist das noch das Gift, welches durch deine Adern fließt und dich schwächt?" Das Grinsen wurde breiter. Wenn Valentine wüsste, dass er immer so schnell seine Kraft verlor, würde das wohl ein übles Nachspiel für ihn haben. Schnell wischte er sich das Blut weg, bevor er wieder fest in die Augen von Valentine sah. Doch dieser stand nun wieder ohne Fesseln da und einige Kreismitglieder waren aufgetaucht, welche die Unterweltler zu bändigen versuchten und zurück in ihre Käfige sperrten. „Fangt ihn wieder ein!", schrie Valentine den anderen zu. Seine Kraft war nur noch schwach für ihn spürbar und er überlegte nicht zweimal, bevor er dann den Rückzug antrat und aus dem Raum rannte. Einige der Kreismitglieder folgten ihm und er ließ schnell seinen Bogen in der Hand erscheinen, bevor er einige von seinen Verfolgern ausschaltete.
Seine Beine trugen ihn auf das Deck des Schiffes und als er auf das Meer sah, verhinderte ihm eine schimmernde Wand den richtigen Blick darauf. Als er sich weiter umsah entdeckte er weiter hinten einen Blondschopf, der ihm sehr bekannt vorkam. Mit eiligen Schritten trat er auf diesen zu, bemerkte dann auch, dass er nicht alleine war. Einige Kreismitglieder bewachten ihn und ein rothaariges Mädchen, welches er auch kannte. Mit seinem Bogen zielt er auf einen der Männer und schoss dem Ersten gezielt in den Kopf, die anderen schaltete er auch mit wenigen Schüssen aus, ohne dass sie ihn hätten sehen können. Clary und Jace sahen sich verwirrt um, doch suchten vergeblich ihren Retter. Hinter ein paar Kisten ließ er sich keuchend und mit goldenen Augen wieder sichtbar werden und versuchte mit gleichgültigem Blick auf die beiden zuzugehen, welche ihn nun anscheinend erkannt hatten.
„Alec!", rief Jace sofort und beide kamen ihm mit strammen Schritten entgegen.
„Wir müssen hier weg, sie haben bemerkt, dass ich geflohen bin und suchen mich bestimmt als erstes bei euch.", gab der Engel sofort zu verstehen und sah vom Schiff aus in das Wasser, welches ihr einigster Fluchtweg war.
„Um das Schiff ist eine unsichtbare Barriere, welche jeden zu Tode brutzelt, der versucht hier runter zu kommen.", meinte Clary sofort und Alec überlegte kurz. Als sie damals zu Ragnor gegangen waren, konnte er doch auch einfach durch seine Barriere durch, obwohl es nicht hätte möglich sein können. Vielleicht hob die Kraft des Engels diese Zauber auf und er könnte auch einfach durch diese Mauer brechen, ohne Schaden zu nehmen. Hinter ihnen hörte er die ersten Kreismitglieder das Deck des Schiffes betreten, also konnte sie hier nicht länger stehen und überlegen, wie sie runterkommen würden.
„Das habe ich schon erledigt. Die Barriere ist nicht mehr da.", erwiderte Alec also ohne Bedenken und schob seine Hand durch den Zauber hindurch, der ihm anscheinend wirklich nicht schaden konnte. „Also lasst uns schnell verschwinden, bevor wir doch wieder gefangen genommen werden!", meinte er etwas erleichterter als zuvor und hielt den beiden seine Hand entgegen.
„Wieso hat Valentine dich nicht sterben lassen?", fragte Jace plötzlich und sah seinen Parabatai an, machte keine Anstalt sich zu bewegen.
„Jace, können wir das nicht später klären!", warf die Rothaarige dazwischen. Alec verstand, dass sein Bruder nicht gehen würde, bevor er es ihm nicht gesagt hatte, doch er konnte ihm doch nicht einfach die Wahrheit sagen! Wieso musste Jace immer so dramatisch in solchen Situationen sein?
„Ich habe gespürt, was du gefühlt hast, was er die angetan hat. Und dann war plötzlich alles weg. Ich hab dich nicht mehr gespürt, es war so als hätte es dich nie gegeben. Er hat mich aus deiner Zelle geschmissen und wenige Stunden später war da wieder deine Anwesenheit die ich fühlen konnte. Was für einen Zauber hat er dir aufgehalst? Wurdest du durch schwarze Magie wiederbelebt? Bist du jetzt auf seiner Seite?", rief Jace nun wütend und verzweifelt.
„Ich war nicht tot. Er hat mir anscheinend in Camilles Appartement Gift verabreicht, der mich für jeden Tod erscheinen lässt, wenn ich stark verletzt werde. Er wollte mich als Druckmittel für dich und für nichts anderes! Er hat mich nie getötet. Er hat es bloß inszeniert! Und jetzt kommt verdammt noch mal mit, bevor sie uns wieder gefangen nehmen.", schrie der Engel ihm entgegen und griff einfach die Handgelenke von den beiden, bevor er sie über das Geländer zog und sie durch die Zauberwand fielen.
Er hoffte bloß, dass nicht nur er durch die Barriere konnte und er noch genug Kraft hatte, sie mit hindurch zu lassen.

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Wörter: 1.662
08.12.2019

Im eigenen Schatten verborgenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt