Kapitel 20 - Engelskraft

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Ich möchte nochmal betonen, dass ich diese Geschichte unendlich liebe und sie niemals abbrechen werde. Ich habe durch mein Studium jedoch kaum Zeit und Motivation daran zu arbeiten.
Das nächste Kapitel ist bereits in Arbeit. Aber jetzt viel Spaß mit diesem kleinen Kapitel ^^
Bitte hinterlasst mir ein Kommi <3

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Jetzt war es zu spät. Endgültig. Nicht umkehrbar. Er hatte sich offenbart. Vor Izzy. Vor den eisernen Schwestern. Jetzt würden es alle erfahren. Gleichgültigkeit machte sich in ihm breit.
Langsam wandte er sich in die Richtung der anderen Anwesenden um. Er blinzelte einige Male überrascht, als er sie alle drei vor sich knien sah. Die eisernen Schwestern verbeugten sich vor ihm und ließen ihre Köpfe auf den gefalteten Händen ruhen. Izzy saß ungläubig da, mit Tränen in den Augen und den Händen vor dem Mund. Ihr Blick war voller Entsetzen auf ihren Bruder gerichtet. Die Enttäuschung in ihren Augen war unübersehbar, während Tränen den Weg über ihre Wangen fanden. Der Engel wurde von Furcht überwältigt, verließ sofort das Wasserbecken und näherte sich unverzüglich seiner Schwester. Als er vor ihr stehen blieb, sank er auf die Knie. „Izzy...", hauchte er verzweifelt, denn er wusste, was nun kommen würde. Er wollte seine Hand tröstend auf ihre Schulter legen, doch sie zuckte zurück. „Ich wollte dich bloß beschützen..."
„Du bist mein verdammter Bruder, Alec!", schrie sie verzweifelt und schlug ihm mit der Faust kraftlos gegen die Brust. „Nicht EIN Wort, du hast nicht EIN Wort darüber verloren!"
"Wenn ich es jemandem erzählt Du wärst in Gefahr gewesen. Es nur zu wissen... gefährlich und könnte dir den Tod bringen", sagte er mit gebrochener Stimme, während seine Flügel langsam herabsanken und den Boden berührten. Seine goldenen Augen sahen in die dunklen seiner Schwester. „Wir sind Familie! Ich habe immer gedacht, wir vertrauen einander... erzählen uns ALLES!", schluchzte sie. „Du hast uns die ganze Zeit belogen!"
„Izzy, ich wollte euch diese Bürde nicht auch noch auferlegen! Wenn es irgendjemand erfahren hätte... Der Rat hätte mich geholt und alle Mitwissenden eingesperrt! Ich könnte es mir niemals verzeihen, wenn euch, wegen mir, etwas passieren würde!" Sie schluchzte und bebte dabei, also drückte er sie einfach fest an seine Brust und ließ sie für einen langen Moment nicht mehr los. „Ich hab' dich lieb, Izzy. Bitte versteh mich doch..." Das Zittern ließ allmählich nach und schließlich schloss auch sie die Arme um ihren Bruder.

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Sie betraten das Gebäude. Die Magie der Zitadelle empfing ihn mit einer angenehmen Wärme, welche die anderen nicht zu spüren schienen und durchströmte seinen Körper mit einem wohltuenden Gefühl. Dieser heilige Ort stand den Engeln nahe, wodurch sich dessen Magie mit der seinen verband und ihn für einen Augenblick überwältigend die Augen schließen ließ. Seitdem die Mauer in seinem Kopf gefallen war, spürte er seine vollkommene Macht und eine ihm fremde, aber zugleich auch sehr bekannte, Präsenz. Sie schien irgendwo in seinem Verstand verborgen zu sein und als würde sie schlafen.
„Der Rat wird nichts über die Geschehnisse und Deine Enthüllung erfahren", fing die eiserne Schwester sofort an, ihn zu beschwichtigen und holte ihn zurück ins Hier und Jetzt. Alec erwachte aus seinen Gedanken und sah aufmerksam zu ihr. Seine Bedenken, dass die eisernen Schwestern ihn direkt dem Rat ausliefern würden, waren somit hinfällig, was ihn ungemein beruhigte. Seine Flügelspitzen streiften leicht den Boden, als sie weiter in die Zitadelle eintraten. Isabelle lief leise mit der anderen Schwester hinter ihm her, während sie leise miteinander sprachen, um ihr Gespräch nicht zu stören. „Die eisernen Schwestern dienen dem Willen der Engel und nicht dem Rat, wenn diese gegen deren Willen handeln. Dein Geheimnis ist bei uns sicher und notfalls werden wir Dich mit allen Mitteln beschützen."
Sie näherten sich einer kunstvollen Runenmalerei, die sich über den Boden erstreckte. Die eiserne Schwester griff nach ihrer Stele und richtete sie auf die Rune. Als sie aufblickte, folgte er ihrem Blick mit goldenen Augen. An der Decke erstreckte sich eine große Malerei, die Abbilder von Engeln und Shadowhuntern zeigte. Als sich diese langsam zu bewegen begannen, fing sie an zu erzählen: "Vor langer Zeit überreichte der Erzengel Raziel dem ersten Shadowhunter die drei Insignien der Engel: Den Kelch der Engel, das Seelenschwert und den Spiegel. Diese drei Insignien können genutzt werden, um die Erde von Dämonenblütigen zu befreien, falls die Shadowhunter in ihrer heiligen Mission scheitern und Dämonen die Welt überfallen würden." In der Malerei erschienen Dämonen, die den Kampf gegen die Schattenjäger aufnahmen und sie töteten. "Als ein Zeichen dafür, dass das Böse Überhand nehmen könnte, wurde in der Vergangenheit ein Engel auf die Erde geschickt, um ihm Einhalt zu gebieten." Ein gleißendes Licht erstrahlte an der Decke und ein Engel mit leuchtend weißen Flügeln und goldenen Augen erschien in der Mitte des Gemäldes. Mit einer anmutigen Handbewegung ließ er die Dämonen verschwinden und sowohl Dämonenblütige als auch Shadowhunter verbeugten sich vor dem himmlischen Wesen. "Das Schwert sollte nur als absolut letztes Mittel eingesetzt werden und nur dann, wenn der Engel seine Aufgabe nicht erfüllen kann. Es würde sein Licht freisetzen und alle dämonenblütigen Geschöpfe vernichten." Das Leuchten des Engels verblasste, bevor es das Schwert ergriff, und ein Licht, das von diesem ausging, alle Dämonen und auch die Unterweltler vernichtete.
Sofort überfiel Alec Furcht, denn wenn das passieren würde, könnte er die Person, die er am meisten liebte, nicht beschützen! "Alle Unterweltler sind in Gefahr", hauchte er entsetzt und spürte, wie Izzy seine Hand ergriff. "Das wird nicht passieren, Alec!", versuchte sie ihn sanft aufzumuntern, doch als er sich zu ihr umdrehte, konnte er auch die Beunruhigung in ihren Augen sehen. "Du bist hier, um Valentine aufzuhalten und wir alle werden dich unterstützen!" Das war richtig, es würde alles von ihm abhängen. "Damit keine Panik entfacht wird, muss dies ein Geheimnis bleiben. Wir gaben euch dieses weiter, damit ihr Valentine aufhalten könnt und nicht, dafür dass ihr Massenaufstände der Unterweltler verursacht"
„Ich muss Magnus kontaktieren, damit er uns ein Portal zum Institut öffnet und wir einen Plan entwickeln können um Valentine aufzuhalten", sagte Alec rasch, als er sich umwandte, um aus der Zitadelle zu gehen und stoppte er fast sofort wieder, da seine Schwester ihn weiterhin festhielt. „Alec, wenn er das macht, wird dich jeder so sehen!", erwiderte seine Schwester sofort mit fester Stimme und zeigte dabei mit ihrer anderen Hand auf seine Flügel. Dabei sah sie ihm eindringlich in die goldenen Augen, mit welchen er direkt auf sie hinabsah. „Vielleicht sollte er mich erst ins Institut holen und mit dir dann in seine Wohnung. Wer weiß, wie lange es dauert die Kraft wieder unter Kontrolle zu bringen." Der Engel nickte bedacht. "Ihr könnt vor dem großen Tor ein Portal öffnen", erlaubte ihnen eine der eisernen Schwestern.

Im eigenen Schatten verborgenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt