2. Kapitel

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<Mika pov. >

In den nächsten Tagen passierte nicht wirklich viel. Ich ging arbeiten, saß Zuhause allein in meinem Zimmer und wartete darauf, dass Samu mich endlich anrief. Als ich gerade ins Bett gehen wollte, hörte ich den vertrauten Ton meines Handys. Ich sprintete hin und als ich sah, dass eine Nummer darauf angezeigt wurde entwich mir ein kleiner Freudenschrei. Es muss Samu sein!
Ich nahm den Anruf also an und sagte schon etwas zu fröhlich:"Heyyyy!". "Hey Mika, Samu hier.", entgegnete er mit einem leichten Lachen in der Stimme. "Habt ihr euch entschieden?", fragte ich ihn immer noch überglücklich. "Ja, wir haben uns gestern zusammengesetzt und haben uns für den Bus entschieden.", antwortete er mir. "Das ist ja super", quieckte ich in den Hörer. Ich vernahm auf der anderen Seite ein tiefes, aber unglaublich schönes Lachen und wurde schlagartig rot. Zum Glück konnte er mich nicht sehen. Es ist ohnehin schon unendlich peinlich. "Ich habe noch eine Frage.", sagte Samu. "Aha, welche denn?", fragte ich ihn neugierig. "Hättest du Lust morgen mit uns ins Studio zu kommen? Wir machen die letzten Aufnahmen für das neue Album.", fragte Samu leicht verlegen. "Ja klar hab ich Lust!", erwiederte ich. Wir verabredeten uns also für den nächsten Vormittag in ihrem Studio.
Als ich früh aufwachte hatte ich keine Ahnung was ich anziehen sollte und stand ratlos vor dem Kleiderschrank. Es darf auf keinen Fall zu schick sein, aber ich will auch nicht nur in Jeans und T-Shirt kommen. Ich entschied mich also letztendlich für ein kleines, süßes Sommerkleid, da es noch ziemlich warm draußen war und machte mich mit der Straßenbahn auf den Weg ins Studio.
Als ich dort ankam klingelte ich und Samu öffnete mir mit Schwung die Tür. "Herein schöne Dame.", sagte er, während er sich vor mir wie ein Buttler verneigte. Ich musste lachen und sagte nur: "Du bist so ein Spinner!". "Ich weiß. Komm ich bring dich zu den anderen", entgegnete Samu nur mit einem Grinsen. Er nahm meine Hand und zog mich halb hinter sich her in einen Raum, in dem ein riesen Pult mit mindestens 1000 Knöpfen und Reglern steht. Neben ihm war ein großer Tisch um den alle Jungs drumherum saßen. "Schaut mal wer da ist.", sagte Samu und richtete so die Aufmerksamkeit des gesamten Raumes auf mich. Ich bekam nur ein kleines, leises "Hey" raus, was von allen freundlich erwiedert wurde. Nur Sami schaute mich mit einem etwas bösen Blick an. "Ich wusste gar nicht, dass es jetzt schon so schnell bei dir geht Hapa.", sagte er mit einem etwas aggressiven Unterton und deutete auf Samus Hand, welche immernoch meine festhielt. Samu lässt diese schnell los und stottert:" Ähhh...nein...wir sind nicht...also... das ist wohl ein Missverständnis." Was ist Samis Problem? Ich dachte er ist voll in Ordnung. Ich meine er kommt immer so sympathisch und süß rüber, aber das jetzt war ja mal so gar nicht sympathisch. Wir setzten uns mit an den Tisch und unterhieltem uns ein wenig. Die Jungs löcherten mich mit Fragen und wollten alles von mir wissen. Natürlich verriet ich ihnen nicht alles, schließlich kannten wir uns kaum.
Nachdem sie dann noch die letzten Stücke eingespielt hatten machten wir noch ziemlich viel Quatsch und irgendwann beschlossen wir, noch etwas feier zu gehen, da heute Samstag war, und in einem kleinem Club in Helsinki eine riesen Party steigt.
Wir machten uns also auf den Weg dorthin und als wir ankamen und uns drin was zu trinken geholt hatten ging ich auch direkt auf die Tanzfläche. Ich liebte es einfach zu tanzen. Zwar konnte ich es nicht wirklich gut, aber da sowohl meine Promillezahl, als auch die der anderen um mich herum ziemlich hoch war, war es mir egal, wie ich beim Tanzen aussah. Ich konnte zwar noch gerade laufen und auch noch normal denken, aber ich war trotzdem ziemlich gut drauf und ignorierte es darum auch erstmal, dass mich jemand von hinten antanzte und zwei Arme um meine Hüften legten. Irgendwann aber drehte ich mich um und blickte in die tiefblauen Augen von Samu. Seine Haare hingen ihm leicht verstrubbelt ins Gesicht und er grinste mich vermitzt an. Ich verlor mich mit meinem Blick hoffnungslos in seinen Augen und bemerkte darum nicht, dass seine eine Hand auf meinem Hintern lag und die andere auf dem direkten Weg zu meiner Brust war. Erst als er anfing mit seinen Händen zuzudrücken, wachte ich aus meiner Trance auf und scheuerte ihm eine. Er schaute mich kurz etwas überfordert an, doch fing danach an zu grinsen und ging wieder auf mich zu. Er war stock besoffen und hatte keinerlei Kontrolle darüber was er tat. Er stand wieder vor mir und gerade als er mein Gesicht zwischen seine Hände nahm und mich wahrscheinlich küssen wollte, kam jemand von der Seite, schubbste ihn weg und drückte ihn mit Wucht gegen die Wand. Es war Sami, er funkelte ihn böse an und sagte irgendetwas. Ich stand wie erstarrt auf einem Fleck und beobachtete die zwei, bis Sami meine Hand nahm, nur ein kurzes knappes "Komm" sagt und mich daraufhin Richtung Ausgang zog. Draußen angekommen stellte er sich vor mich und betrachtete mich von oben bis unten. "Ist alles ok?! Hat er dir wehgetan?!", fragte er aufgebracht, aber doch mit einem besorgtem Unterton. "N...nein, es ist alles in Ordnung.", stotterte ich. "Soll ich dich irgendwo hinbringen? Nach Hause oder so?", fragte Sami nun wirklich besorgt. "Nach Hause kann ich in dem Zustand nicht. Und ich habe gernerell nicht wirklich Freunde in Helsinki.", sagte ich verlegen. Ich war zwar schon lange volljährig, doch meine Mutter war gegen Alkoholkonsum und würde mich achtkantig aus dem Haus werfen wenn sie es riecht und dann habe ich gar keine Wohnung mehr." Naja also wenn das kein Problem für dich ist, kannst du gerne bei mir schlafen. Aber nur, wenn es ok ist.", sagte Sami und krazte sich verlegen am Hinterkopf. Auf feiern hatte ich jetzt absolut keine Lust mehr, nach Hause konnte ich nicht und auch sonst hatte ich keinen Ort zu dem ich gehen könnte. Also blieb mir keine andere Möglichkeit, als mit Sami mitzufahren. "Wenn es keine Umstände macht, würde ich das Angebot annehmen.", antwortete ich. Er lächelte mich leicht an und wir gingen zusammen zu seinem Auto. Er hielt mir die Beifahrer Tür auf und ließ mich einsteigen. "Gentelman", nuschelte ich leise zu mir selbst. Doch Sami scheinte es gehört zu haben und grinste stolz vor sich hin. Dann rannte er schnell um das Auto herum, stieg ein und fuhr los.

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