13.0: d a y t h i r t e e n

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„Guten Morgen, Schönheit", waren die Worte, mit denen ich aufwachte.

Für einen kurzen Moment war ich verwirrt darüber, wo ich war, doch als mir der Geruch seines Aftershaves bewusst wurde und ich das helle Licht von der großen Fensterfront sah, wusste ich wieder, dass ich bei ihm war.

Wohlig seufzend drehte ich mich in der kuschelig weichen Bettdecke zur Seite, um Harry zu sehen, dessen Blick liebevoll auf mir lag. Seine braunen Haare waren vom Schlaf verstrubbelt und er grinste mich frech an, bevor er mich sanft zur Seite drückte, damit ich wieder auf dem Rücken lag. Er lehnte sich über mich, sodass unsere Gesichter nur Zentimeter von einander entfernt waren.

„Könnte ich mir aussuchen, zu irgendeinem Moment meines Lebens zurückzureisen, wäre es diese Nacht mit dir, Annie", raunte er mir zu, was mich dazu veranlasste, ihn zu mir herunterzuziehen und ihn mit aller Kraft zu küssen. Seine weichen Lippen fühlten sich auf den meinen so richtig an.

„Das muss nicht die einzige Nacht bleiben, das weißt du", murmelte ich und küsste ihn noch einmal. Stürmisch lehnte ich mich in seine Richtung und konnte seine Hände auf meinem nackten Rücken spüren, als er mich zu sich zog.

Wo seine Finger mich berührten, hinterließen sie eine Gänsehaut auf meiner Haut, ein Prickeln, das sich durch meinen ganzen Körper zog, meine Atmung schneller gehen und mein Herz höher schlagen ließ.

„Das zwischen uns wird nie enden", versprach ich ihm und fuhr seine markanten Gesichtszüge nach. „Es gibt Menschen, die für einander bestimmt sind. Wir beide, wir gehören zusammen, Harry."

Seine Küsse wanderten hinunter zu meinem Hals.

Ich war mit meinen Händen währenddessen bei seinen etlichen Tattoos angekommen, die ich alle einzeln berührte und bewunderte. So wunderschön waren sie, so einzigartig. Er war einzigartig.

Irgendwie hatte er es geschafft, sich in mein Herz zu schleichen und nie, nie wieder wollte ich ohne ihn sein.

„Ich liebe dich, Harry Styles", murmelte ich.

Er schaute mir in die Augen und strich mir sanft über die Wange.

„Ich-", er kam nicht dazu, den Satz zu vervollständigen, denn in diesem Moment klopfte es an der Tür. Wir erstarrten.

Leicht genervt schwang sich Harry aus dem Bett, schnappte sich einen Bademantel aus dem Badezimmer und öffnete die Tür einen Spalt breit, sodass ich nicht zu sehen war.

„Was ist los?", fragte er grob.

„Das ist aber eine nette Begrüßung", kam es von draußen, ich erkannte Liams Stimme.

„Liam, ich habe jetzt wirklich nicht den Geist für Moralpredigten, okay?", gab Harry zurück und sah kurz über die Schulter zu mir, bevor er sich wieder seinem Bandkollegen zuwandte.

„Wer ist denn noch in deinem Zimmer?", hakte dieser neugierig nach, ich konnte das Grinsen in seiner Stimme förmlich hören.

„Niemand", beeilte Harry sich zu sagen und räusperte sich, worauf er sich noch ein wenig mehr vor der Tür positionierte, damit ich sicher nicht zu sehen war.

„Niemand? Und deswegen trägst du also nur einen Bademantel und bist nicht zum Frühstück erschienen?"

Harry winkte ab. „Es ist unser letzter Drehtag mit den Mädchen und wir haben gestern mit Mr Winston ausgemacht, dass der finale Dreh heute Nachmittag stattfindet. Wenn ich schon einen freien Vormittag habe, kann ich auch endlich mal ausschlafen."

„Wer's glaubt wird selig", schnaubte sein langjähriger Freund. „Aber darum geht es eigentlich gerade nicht. Sag deinem Damenbesuch doch bitte, dass du dich mit mir unterhalten musst. Ich muss dich in Nialls und meine Pläne einweisen."

Harry gab sich geschlagen und seufzte. „Gib uns zehn Minuten."

Damit schloss er die Tür, drehte sich auf den Fersen um und kommentierte die Unterhaltung mit einem Schulterzucken.

„Er wird nicht nachgeben, so wie ich ihn kenne", erklärte er und warf mir mein T-Shirt zu, das auf dem Boden vor dem Bett lag. „Wir ziehen uns also lieber an und hören uns an, was er zu sagen hat."

„Wir?", hinterfragte ich, „Er hat doch sehr deutlich gesagt, dass ich nicht am Gespräch beteiligt sein soll."

Während er zum Schrank ging und sich sein heutiges Outfit zusammensuchte, zuckte er erneut mit den Achseln. Auf dem Weg sammelte er meinen BH auf und warf ihn mir ebenfalls zu.

„Was er mir zu sagen hat, kann er auch dir sagen", erklärte er nüchtern. „Ich habe keine Geheimnisse vor dir."

In mich hinein lächelnd schlug ich die Decke zur Seite und suchte meine restlichen, auf dem Boden verstreuten Klamotten zusammen, um mich in aller Eile umzuziehen.

Als Liam ein zweites Mal klopfte, war ich gerade dabei, mir die Haare zu kämmen, während Harry bereits fertig war. Schnell legte ich die Bürste zur Seite und setzte mich auf das Sofa der Suite.

„Alles geregelt?", fragte der Ältere mit einem schelmischen Grinsen und trat ein, worauf er mich erblickte.

„Hallo, Annie", grüßte er mich, „was treibt dich hierher?"

„Hi, Liam", nuschelte ich und ging nicht weiter auf seine Frage ein, sondern sah auf meine verschränkten Hände.

„Ist es dringend?", fragte er weiter, er schien die Situation noch nicht verstanden zu haben, „Oder wäre es möglich, dass du später noch einmal wiederkommst?"

Als ich noch immer nichts darauf erwiderte, sondern dieses Mal hilfesuchend zu Harry blickte, der die Situation mit belustigter Miene beobachtete, schien Liam endlich zu begreifen. Seine Augen schossen zu mir und nun fiel ihm vermutlich auch auf, dass ich dasselbe Outfit wie gestern trug und vermutlich auch ein wenig rot geworden war.

„Oh", war seine Reaktion, verunsichert sah er von Harry zu mir. „Ich ... braucht ihr noch ein wenig Zeit?"

„Ach was, setz dich", winkte Harry verschmitzt ab und ließ sich neben mich auf das Sofa fallen, um demonstrativ einen Arm um mich zu legen.

Wo auch immer Liam in letzter Zeit mit seinen Gedanken gewesen war, ihm schien Harrys und meine Beziehung völlig entgangen zu sein.

„Annie kann bleiben", bestimmte Harry, noch bevor Liam etwas sagen konnte.

Dieser schwieg noch einen Moment, bevor er sich gesammelt hatte und meinte: „Nun gut, eigentlich sollte es ja eine Überraschung werden, aber wenn sie will, kann sie bleiben."

Gespannt sah ich zu ihm.

„Wie wäre es, wenn wir heute Abend einfach mal feiern gehen? Wir müssen die Mädchen schließlich verabschieden und noch dazu feiern, dass der größte Teil des Drehs damit geschafft ist."

Sofort legte sich ein Grinsen auf Harrys Gesicht. „Eine ausgezeichnete Idee. Heute Abend lassen wir es mal wieder so richtig krachen."

Annie || h.s. ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt