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„HIER, für die zwei süßen."
Hanji zwinkerte Eren und mir zu, während sie uns zwei selbstgebastelte Feuerwerkskörper in die Hand drückte. Danach lief sie weiter auf dem leergeräumten und laternenbeleuchteten Marktplatz
umher, um noch weitere zu verteilen.

Leider war es eine bewölkte Nacht, es freuten sich aber trotzdem alle anwesenden auf das Feuerwerk. Gleich würde es losgehen. Sogar der vielbeschäftigte Erwin war da... nur Levi fehlte irgendwie.

Eren betrachtete die Rakete in seiner Hand skeptisch.
„Also ich hoffe das Teil explodiert beim Anzünden nicht in meiner Hand..."
Durch diese Vorstellung musste ich etwas lachen, während ich ein lieb gemeintes „Schnauze!" anhängte. Ich hatte aber irgendwie auch Angst bekommen.
„Ey wie redest du mit deinem Kameraden? Eigentlich soll man sowas ja nicht machen, aber hast Glück wenn ich die beim Abfeuern nicht auf dich richte!", er deutete schmunzelnd auf die komische Rakete.

Bevor ich mit einer scharfen Zunge antworten konnte, war auch schon das erste Surren und Zischen der hochsausenden Raketen zu hören. Wir blickten zum dunklen Himmel empor und erblickten die strahlend bunten Lichtkugeln, die sich mit einem lautem Knall ausdehnten.

Hatte ich eigentlich jemals zuvor ein Feuerwerk gesehen? Es war zwar schon eine ganze Weile her, aber ja. Trotzdem fragte ich mich das, denn es war so faszinierend, als wär es das erste Mal
gewesen...

Wie hypnotisiert standen wir da und beobachteten die schönen Lichter, die die Nacht erhellten. Mittlerweile begannen Leute in der Mitte des Platzes ihre eigenen Raketen abzufeuern. Eren wollte seine ebenfalls abschießen, was er dann auch tat.
Er zündete die Schnur und rannte danach wieder zu mir, um sie hochfliegen zu sehen. Beim Anblick lachte er kurz aus der Nase.

Als wir da so standen und nach oben schauten, neigte ich unauffällig meinen Kopf ein wenig in Eren's Richtung. Die bunten Lichter spiegelten sich in seinen grünen Augen wieder. Eine leichte Brise ließ seine braunen Haare im Wind wehen.

In diesem Anblick verlor ich mich etwas, als er plötzlich seinen Kopf in meine Richtung neigte und leicht überrascht meinen Blick erwiderte.
Nach wenigen Sekunden wachte ich dann auf und schaute peinlich berührt wieder auf, was auch er tat. Nach einigen Momenten spürte ich, wie er erst zögernd meine Hand mit einzelnen Fingern berührte, sie dann aber vorsichtig umschloss. Unsere Augen immer noch fest auf die Lichter gerichtet.

„Danke... dass du das Feuerwerk mit mir anschaust.", hauchte er. Aus dem Augenwinkel heraus sah ich, dass ein rosa Schleier auf seinen Wangen lag. ,... so... süß...', dachte ich, während sich ein warmer Mantel um mein Herz legte. Irgendwie fühlte sich das alles zu schön an, um wahr zu sein.
Auch ich spürte langsam wie ich rot wurde, trotzdem gab ich ihm einen Kuss auf die Wange. Er wurde noch roter und ich schaute dann wieder peinlich berührt in eine andere Richtung.
Ein Fehler.

Denn ein wenig entfernt von all den anderen sah ich nun Levi. Eigentlich war nichts daran auszusetzen, er war aber nicht allein: An seiner Seite war wieder diese Frau, Zetra, die ihn am Arm hielt und sich an ihn schmiegte. ,WAS ZUM TEUFEL?!'

Meine innere Ruhe wurde von einer brausenden Wutwelle überschwappt. Instinktiv löste sich meine Hand von einem verwirrten Eren. Ich zündete meine Rakete und schoss sie direkt über den Platz auf und die beiden. In der Millisekunde in der sie losflog überkam mich Panik. ,SPINN ICH?!'

„ACHTUNG!!!", schrie ich so laut ich konnte und warnte die beiden schleunigst vor. Zu Tode erschrocken ließen sie voneinander ab, rannten auseinander und sprangen gerade noch rechtzeitig aus der Reichweite der hell aufplatzenden Rakete.

Eren der zuerst erschrocken zugesehen hatte, fing nun lauthals an zu lachen, bevor er stolz prustete:
„NICHT ZU FASSEN, du hast sie wirklich auf jemanden geschossen! Wie. Geil!"
Der Feuerwerkskörper hatte niemanden getroffen und so winkte ich denen eine Entschuldigung zu, die ich gestört hatte und die das alles mitbekommen hatten. Danach stimmte ich, zwar noch leicht geschockt, in Eren's Gelächter ein. Es verging mir aber schnell, denn erst jetzt bemerkte ich einen unglaublich wutentbrannten Levi, der nach dem Täter Ausschau gehalten hatte...

und ihn gefunden hatte.

„Scheisse!", entkam es mir, als er bedrohlich in unsere Richtung lief. Obendrein bemerkte ich auch noch, dass seine Klamotten etwas dreckig geworden waren. „E-EREN?! W-Was sollen wir jetzt machen??", zischte ich schleunigst.

Eine Antwort kam leider zu spät, denn der Junge hatte genauso viel Angst wie ich und erstarrte deshalb.
Levi kam an, packte mich schmerzhaft am Arm und schüttelte mich gewaltvoll. Währenddessen schrie er mich lauthals an.

„WAS ZUM FICK NOCHMAL SOLL DIESER SCHEISSDRECK, (D/N)?! IN MEIN BESCHISSENES BÜRO.

SOFORT!!!"

Strange desire...🍋 [levi x reader x eren](deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt