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‚Geht es zu sehr um das eine...?'

War es für ihn denn überhaupt eine Beziehung oder doch nur eine Affäre?
Er sagte mir zwar dass er mich liebt, aber öffentlich zeigen tat er es auch nie...

Die Sonne ging allmählich unter und schien blässlich durchs spiegelblanke Fenster.
Den Tag über war ich ihm zur Überraschung aus dem Weg gegangen. Nun plagten mich Gedanken, Gedanken, Gedanken, die ich alle verdrängte, um mich mehr anstrengen zu können.

Ich staubte gerade das Bücherregal ab und versuchte dabei auf jede Kleinigkeit zu achten. Immerhin wollte ich, dass es seinen Ansprüchen gerecht wurde, auch wenn ich es bereits als zu sauber empfand.
Vor Konzentration bemerkte ich garnicht, wie die Tür seines Büros aufging und sich wieder schloss.

Ein paar Momente später wurde ich am Arm gepackt und rumgerissen.
„Was fällt dir ein mein Büro ohne Erlaubn-", wollte er maßregeln, doch da erkannte Levi mich.
„(D/N)...", sprach er verwundert und ließ mich los, mich anstarrend. Er nahm eine meiner Strähnen und betrachtete sie in seiner Hand, ich musste lächeln. „Gefällt es dir?"

„Nein."
Innerlich war ich geschockt, da ich so viele Komplimente seit dem Mittag bekommen hatte.
„Wer war das?", fragte er gereizt, was mich noch schlechter fühlen ließ. Wenn es ihm nicht gefiel, war es noch lang kein Grund mich blöd anzumachen!

„Hanji.", schnaubte ich, vom Geschehen davor verriet ich lieber nichts.
„Tch, sie hat mir bereits gesagt jemand hat dir ins Haar geschnitten, ich dachte es wäre ein Scherz.
Wer war das?"

Sie hatte es ihm erzählt!? Diese Schwätzerin!
„Ist doch unwichtig...", blockte ich ab. Er griff mein Handgelenk.
„Aua-"
„Red kein Scheiss. Wer hat dir das angetan?", sprach er jetzt wütend. Seinem Blick konnte ich nicht standhalten.
„P-Petra.", gestand ich und sein Ausdruck wurde wieder undurchschaubar.

Er drehte sich ohne ein weiteres Wort um und lief Richtung Tür. Was hatte er vor??
Ich stellte mich ihm in den Weg.
„So schlimm ist es nicht. Sieht doch gut aus.", versuchte ich ihn zu beschwichtigen. Es schien ihn nicht zu interessieren was ich zu sagen hatte, da er mich schlichtweg nicht beachtete.
„Ignorier mich nicht!", schimpfte ich langsam angepisst.

Endlich wendete er sich an mich, jedoch gab er mir nur einen Kuss auf die Stirn. Bestimmt nur um mich ruhig zu stellen, was auch funktioniert hatte.
Weg war er.
Sprachlos stand ich da, und auch recht besorgt.

Die Minuten vergingen und vergingen, ich lief angespannt im Raum umher.
‚Gott, was stellt er bloß an..??', schwirrte es mir durch den Kopf, während ich mit meinen verschwitzten Händen spielte. ,Ich geh und such ihn!'

Da ging die Tür wieder auf.
Er schloss sie und kam auf mich zu. Seine Ärmel waren plötzlich hochgekrempelt.
„Levi, was hast du gemacht!?"

Schon umschloss und küsste er mich mit seinen zarten Lippen. Ich war unschlüssig, genoss es aber schnell.
Jedoch zog ich ebenso schnell wieder weg!
„Was hast du denn jetzt gemacht?", musste ich unbedingt wissen. Er legte seine Hand an meinen Hinterkopf und vereinte unsere Lippen erneut. Erst als er wieder abließ sah er mir in die Augen.
„Niemand darf so mit meinem Weib umgehen."

Ich wusste nicht wie ich darüber fühlen sollte.
Sauer, dass ich das hätte selbst regeln sollen? Dankbar? Letztendlich nickte ich leicht und lenkte lieber ab.

„Tut mir Leid dass es dir nicht gefällt.", meinte ich wegen meinen Haaren.
„Unsinn. So oder so siehst du heiß aus.", sprach er und berührte sie erneut.
Auch wenn ich dagegen ankämpfte, es brachte mich zum Lächeln. Nun denn, ich würde nun endlich mit meinem Vorhaben weitermachen können.

„Ich hab hier sauber gemacht...", fing ich an zu flirten.
„Hm... ich weiß.", sagte er und sah sich nicht sonderlich überzeugt um.
Hallo!? Das war ganz schön Arbeit gewesen! Ich knurrte und boxte ihn. Er hielt amüsiert meine Hand fest.
„Fürs erste wird's wohl reichen."

Ich schnaubte, er hob meine Hand an und gab mir einen Kuss auf diese. ‚...süß...', dachte ich immer noch einen Hauch sauer.
„Wollen wir ausreiten?", fragte er plötzlich.
„Ausreiten? Aber es wird doch gleich dunkel!", entgegnete ich, außerdem würde es meinen ganzen Plan umwerfen.

„Ah stimmt, du hast Recht. Zu der Zeit Schlafwandelt Erwin immer nackt im Hof. Lieber nicht."
„Kannst du mal aufhören dich über mich lustig zu machen??"
„Ich kann nichts dafür dass es eben Spaß macht."
„Tz, lass uns doch einfach hierbleiben."

Doch er zog mich mit sich und legte mir einen von seinen Waldgrünen Umhängen um.
‚Ach was soll's.', seufzte ich innerlich.
Außerhalb des Büros ließ er meine Hand wieder los. Wir liefen die Treppen runter zum Stall. Die ein oder andere Person sah uns im Vorbeikommen hinterher, sich wundernd was wir wohl vorhatten.

Ich brachte meine beige Stute raus in den Hof und stieg auf. Ich sah mich um, denn es dauerte kurz bis Levi mit seinem tiefbraunem Pferd folgte.
„Falls jemand fragt, ich bin unterwegs!", rief er Moblit zu, der gerade frisches Heu in den Stall brachte.
Dieser nickte und schon ritt Levi los, ich bewegte die Zügel und folgte dem schwarzhaarigen.

Wir verließen das Gelände und galoppierten über einen Waldweg. Es war recht kühl und der Wind raschelte durch die Tannen.
„Wohin gehen wir?", wollte ich wissen.
„Weiß nicht.", sprach er und legte ein paar Gänge zu.
„Levi!"
„Jetzt komm, Lahmarsch!", rief er zurück.

Ich ließ es mir nicht gefallen und holte zügig auf. So ritten wir ein Weilchen.
Die Sonne gab noch einmal ihre ganze Wärme indem sie den Himmel orange-rosa färbte. Es war ein überraschend entlastendes Gefühl:

Wind in den Haaren, gleich links neben mir dieser Traummann und nichts weiter als die Freiheit dorthin zugehen, wo ich wollte.

Levi's pov.:

Auf (D/N)'s Seite klärte der Wald langsam auf.
Eine Lichtung, von welcher man über den ganzen restlichen Wald hinausblicken konnte. Endlich sah man, was die Bäume die ganze Zeit über verdeckt hatten: Den Sonnenuntergang.

Ihre (a/f) Augen funkelten regelrecht beim Ausblick.
Sie sah... so glücklich aus.
War ich das?
Ich wusste, dieser Moment würde in meinem Herzen bleiben.
Und ich wünschte, Farlan und Isabel sähen zu... Mutter sähe zu.

Nach ein paar Augenblicken erschien der Ort für mich als geeignet.
„Halt (D/N), hier.", sagte ich und brachte mein gutes Pferd zum stehen. Sie tat es mir gleich und wir stiegen ab.
Vor einiger Zeit waren wir vom Waldweg abgekommen, deshalb war ich zuversichtlich dass uns hier niemand stören würde.

Wir gingen um die Pferde anzubinden. Währenddessen redeten wir kein Wort. Kam es mir nur so vor, oder wirkte sie plötzlich recht nervös.
‚Ah Scheisse, hat sie es rausbekommen!?', fragte ich mich angespannt, während ich gerade einen Knoten zu machen versuchte.

„...(D/N)... also...", versuchte ich was zu sagen, sie sah mich erwartungsvoll an.
‚Warum schwitzen meine drecks Hände denn jetzt so?', regte ich mich auf und ließ das mit dem Knoten kurz bleiben.
„Ist es nicht... ich mein, findest du's hier schön?", wollte ich "beiläufig" wissen.
„Mh-hm, ja. Sehr sogar.", meinte sie und strich ihr Haar zurück hinters Ohr. Vielleicht war sie auch ein Engel.

Und das war alles was ich hatte hören müssen.

Strange desire...🍋 [levi x reader x eren](deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt