Pläne

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Am nächsten Morgen erwachte ich mit einem sehr guten Gefühl und die Sonne schien ins Zimmer. Benedikt lag immer noch neben mir. Eine Hand von ihm lag an meiner Taille. Seine wunderschönen blauen Augen waren noch geschlossen. Ruhig und regelmäßig ging sein Atem. Er war noch tief und fest am schlafen. In mir breitete sich eine übernatürliche Wärme aus. Der Mann, der mein Herz höher schlagen ließ, lag noch immer bei mir. Wie er mich in den Armen gehalten hatte und mich in den Schlaf gestreichelt hatte. Diese liebevollen Berührungen.....

Mit einem Mal begann Benni im Schlaf zu reden: "Ich liebe dich, Caro..... wir werden immer zusammen sein..." Gerührt von seinen Worten rutschte ich näher zu ihm. Zärtlich begann ich ihn von seiner Hand bis zu seinem Gesicht zu streicheln. Langsam fing er an sich regen. Auf seinem Gesicht breitete sich ein Lächeln aus. Bennis Augen begannen sich zu öffnen.

"Guten Morgen Benni..." Liebevoll strich ich durch sein verwuscheltes blondes Haar.

"Guten Morgen Caro, wie hast du geschlafen?", war seine erste Frage an mich.

"Sehr gut in deinen Armen. Und du?", erwiderte ich.

"Das freut mich. So muss das sein. Ich habe auch sehr gut geschlafen."

Er strahlte mich an und zog mich näher an sich heran. Zärtlich fing ich an ihn zu küssen. Die Schatten der letzten Nacht waren vergessen. Leidenschaftlich setzte mein Freund den Kuss fort.

Nach fünf weiteren Minuten im Bett machten wir beiden uns abwechselnd im Bad fertig. Benni wollte zuerst sich fertig machen.

"Ich gehe vorher, weil ich schneller bin als du... Männer brauchen nicht so lange..." Schallend fing er an zu lachen. Als Konsequenz fing ich ihn unter den Achseln zu kitzeln.

"Benedikt Doll, hör auf... Du willst nur nicht, dass beim Frühstück machen helfe...."

"Könnte sein.... Caro, hör bitte auf... ich bin sehr kitzelig darunter..." Er lachte noch mehr.

"Nur, wenn du mich helfen lässt...", drohte ich augenzwinkernd.

"Ich ergebe mich, Kleines..." Langsam hörte ich auf.

"Du bist unnachgibig und stur... ", sagte er.

Im gleichen Moment hob er mich hoch und hielt mich oben. Er begann mich im Kreis zu drehen.

"Benni..." Jetzt war es an mir zu lachen.

"Dafür liebe ich dich so... du bist gut so wie du bist.. ich will keine andere Freundin..." Behutsam ließ er mich runter und küsste mich zärtlich.

Nach einem gemeinsa,m vorbeitetem Frühstück, machten wir uns auf den Weg zu seinen Eltern. Benedikt wollte mir zeigen, wo er aufgewachsen war.

Das Seminarhotel "Sonnenhof" war sein altes Zuhause. Iydlisch lag es am Ende einer Straße. Von hier aus konnte man direkt ins Grüne verschwinden. Hinter dem Hotel fing ein großer Wald an. Von hier aus startete Benedikt oft seine Moutainbike-Einheiten.

Überschwänglich worden wir von seinen Eltern und seiner Schwester empfangen. Alle drei freuten sich mich wiederzusehen. Die Freude war ganz meinerseits. Zuerst wurde ich durch das ganze Hotel geführt. Es war sehr geschmackvoll eingerichtet. Bennis altes Zimmer war voll mit Pokalen aus dem Alpencup, von Jugend- und Juniorenweltmeisterschaften. Beeindruckt sah ich sie mir alle an. Es würden mit Sicherheit noch viele Weltcup-Auszeichnungen dazu kommen. Er hatte einfach das Zeug dazu. Mit 25 war er noch jung und hatte viele gute Jahre im Weltcup vor sich. Ich glaubte vorbehaltlos an ihn.

Die liebevolle Aufnahme seiner Familie machte mich unheimlich glücklich. Sie schienen erleichtert zu sein, dass Anna nicht mehr an Bennis Seite war.

Charly hatte ein wundervolles Essen gezaubert. Nicht umsonst trug er den Namen: "Küchenchef".

Wir blieben bis zum Abendessen in Hinterzarten. Danach fuhren Benni und ich wieder nach Furtwangen. Zum Abschluss machten wir noch einen Spaziergang durch den Ort und ließen den Abend an einer Eisdiele ausklingen, wo wir beide auf die kommenden Tage anstießen.

Während der folgenden Tage gingen Benni und ich klettern. Vorsichtig brachte er mir die Kniffe hierbei bei. Noch nie zuvor war ich geklettert. Benedikt war ein sehr geduldiger Lehrer. Es machte unheimlich viel Spaß sich auszuprobieren. Auch das Skirollern machte mir unheimlich viel Freude. Benni brachte mir das Fahren erst im Flachen bei. Bei den ersten Versuchen hatte er immer den Arm um mich gelegt oder hielt mich an den Händen, damit ich nicht hinfiel. Es war sehr lustig. So konnte Benedikt sein Training weitermachen und ich war trotzdem bei ihm.

Nach der ersten Nacht kehrte der Alptraum zu meiner großen Erleichterung nicht wieder.

Die verlebten Tage im Schwarzwald hatten mich in meinem Entschluss bestärkt, dass ich zu Benni ziehen wollte. Am letzten Abend von meinem Aufenthalt eröffnete ich ihm meinen Entschluss.

Seine Augen strahlten vor lauter Freude. Wir sassen auf der Couch in seinem Wohnzimmer.

"Caro, es macht mich sehr glücklich, das zu hören... dass dir meine Heimat so gut gefällt...."

"Der Schwarzwald ist wunderschön und ich fühle mich wohl... ich muss ja erst eine Arbeit finden und kann dann zu dir kommen...", sagte ich.

"Das wird alles kommen.. warum sollte dich keiner nehmen?! Vielleicht klappt es ja schon im nächsten März."

Er war wie ich Feuer und Flamme für diese Umsetzung. März würde am besten für einen Umzug passen, weil dann die Biathlon-Saison zu Ende sein würde.

Benedikt hatte mein Gesicht in beide Hände genommen. Voller Leidenschaft fingen wir an uns  zu küssen. Den nächsten Schritt hatten wir geplant. Nie war ich glücklicher gewesen. Zwar ging alles sehr schnell, aber es fühlte sich alles mehr als richtig an und Benni war nicht Lucas. Benedikt war für mich der Richtige. Das hatten mir die letzten Tage mehr als bewiesen. Noch immer ließen wir alles andere langsam angehen. Wir hatten noch nicht miteinander geschlafen. Der richtige Zeitpunkt war aus unserer beiden Sicht noch nicht gekommen. Wir waren auch gerade erst gut zwei Monate zusammen. Vielleicht würde es beim nächsten Mal passieren - der Hochzeit von meinem Bruder und von Tanja. Dann würde ich Benni im Anzug sehen. Auf diesem Anblick war ich schon jetzt sehr gespannt.

Liebe auf der ÜberholspurWo Geschichten leben. Entdecke jetzt