Traumland

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"Nächster Halt Hinterzarten", verkündete die maschinelle Ansage. "Ausstieg in Fahrtrichtung links." 

Schon hatte ich mir meinen kleinen Reisekoffer geschnappt und machte mich auf Richtung Ausgang des RE-Waggons. Mein Herz schlug bis zum Anschlag. Endlich nach vier langen Wochen würde ich meinen festen Freund wiedersehen. Würde er an der richtigen Türe stehen? Natürlich hatte ich ihm vorher geschrieben, wo ich saß. Er war genauso aufgeregt und ungeduldig wie ich.


"Wann bist du endlich da", hatte er geschrieben. "Ich warte schon seit zehn Minuten am Gleis auf dich. Die Bahn soll schneller fahren :D"

Ich schmunzelte in mich hinein. Die vergangenen vier Wochen waren mir sehr lange vorgekommen. Selbstverständlich hatten wir jeden Tag geschrieben und telefoniert. Jedoch ersetzte das nicht den körperlichen Kontakt zueinander. Von Lucas hatten weder wir noch die Polizei etwas gehört.

Da endlich hatte ich ihn gesehen. Er stand direkt an der Türe. Mein Herz machte einen riesigen Hüpfer. Mehrmals drückte ich ungeduldig gegen den Öffnen-Button. Endlich schwang die Türe auf und ich eilte zu Benni. Überglücklich ließ ich mich in Bennis ausgestreckte Arme sinken und drückte mich sehr fest an ihn.

"Caro, die Stürmische.." Er küsste mein Haar.

"So bin ich eben, wenn es um dich geht, Doll." Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und begann ihn leidenschaftlich zu küssen.

Danach machten wir uns auf zu seinem Auto. Benni trug natürlich Gentelmen-Like wie immer meinen Koffer. Mir blieb nur die Handtasche zum Schleppen.

Auf dem Weg zu seiner Wohnung streiften sich immer wieder unsere Hände. Nach einer guten halben Stunden waren wir bei ihm angekommen. Benedikt wohnte in der erstren Etage. Beim Anblick seiner Wohnung kam ich aus dem Staunen nicht mehr raus. Sie war sehr geschmackvoll eingerichtet.

"Gefällt sie dir?", fragte Benni neugierig.

"Gefallen?! Benni, ich bin hin und weg... sie ist sehr schön." Ich lächelte ihn an.

"Das freut mich sehr zu hören." Erleichtert lächelte er zurück. "Möchtest du erst auspacken und dann zum Feldberg oder danach auspacken?" Der Feldberg war einer von Bennis Lieblingsplätzen im Schwarzwald.

"Ich packe eben schnell aus und dann können wir sofort los..." 

"Eine sehr gute Idee. Ich zeige dir eben dein Schlafzimmer." 

Schon hatte er mich an den Händen genommen und in mein Reich für die nächsten sieben Tage geführt. Das Gästezimmer war zwar klein, aber sehr schön eingerichtet.

Keine zwanzig Minuten später saßen wir schon im Auto Richtung Feldberg. Was ich auf dem Weg bis dahin zu sehen bekam beeindruckte mich unheimlich. Dies alles festigte meinen Entschluss noch mehr so bald als möglich in den Schwarzwald zu ziehen. Ein wunderschönes Fleckchen Erde. 

Unten im Tal parkte Benni seinen Audi in eine größere Parklücke. Dann machten wir uns auf den Weg zu einem längeren Spaziergang über den Feldberg. Hand in Hand spazierten wir hinauf.

Nach über einer Stunden setzten wir uns auf eine Bank und genoßen den Ausblick ins Tal. Benedikt hatte seinen Arm um mich gelegt.

"Kleines...."

"Ja, Benni..."

"Komm bitte etwas näher zu mir... genauer gesagt an mein Herz..."

Besorgt sah ich ihn an.

"Caro es ist alles gut... ich möchte, dass du was fühlst..."

Verwirrt rückte ich näher zu ihm und dann spürte ich es auch. Sein Herz pochte genauso schnell wie meins. 

Liebe auf der ÜberholspurWo Geschichten leben. Entdecke jetzt