55 - Zerstritten 💜

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Felix POV

Schweigend stand ich da und starrte in Hyunjin's verletzt blickende Augen. Mein Vertrauen zu ihm war nur noch ein Haufen bestehend aus Millionen von Scherben, doch ich liebte ihn immer noch. Das konnte ich nicht leugnen. Und deswegen tat es nur umso mehr weh.
Meine Enttäuschung wurde größer und wie in Trance verließ ich das Schulgelände. Ich wollte mich jetzt nicht mit ihm streiten. Ich wollte ihn auch nicht sehen. Er ... soll mich einfach in Ruhe lassen. Doch das tat er nicht. Durch die Lackspiegelung eines schwarzen Toyotas sah ich Hyunjin, wie er mir folgte. "Felix! Jetzt warte!", rief er. Doch ich hörte nicht hin. Ich wollte nur noch weg von hier. Weg von der Schule. Weg von Chan. Weg von Hyunjin.
"Felix, bleib stehen!", rief Hyunjin und berührte mich an der Schulter, um mich aufzuhalten. "Fass mich nicht an!", fauchte ich und schlug seine Hand mit voller Wucht von mir weg. "Warum glaubst du ihnen mehr als mir? Du weißt, dass ich dich noch nie angelogen habe." "Die Beweise waren doch eindeutig. Also warum sagst du mir nicht einfach, dass du mich betrogen hast?" "Weil es nicht so war. Ich hatte mit Joy nichts am Laufen." Ich verschränkte die Arme und senkte meine Stimme. "Die Beweise waren eindeutig. Du hast es selbst gehört und gesehen. Also lüg mich nicht an."
Erneut wurde es ruhig um uns. Hyunjin hüllte sich in absolutes Schweigen. "Also ist es wahr?" "Was? Nein. Ist es nicht." "Ach hör doch auf!" "Felix, wenn du mir einfach nur zuhören würdest, kann ich es dir erklären." "Dann lass hören."
Ich wartete darauf, dass er mir sagte, dass er was mit Joy am Laufen hatte. Doch darauf konnte ich lange warten.
Es vergingen weitere zehn Minuten des absoluten Schweigens. Wir standen uns gegenüber wie Feinde, die sich jeden Augenblick an die Kehle springen wollten. Nur, dass ich es am liebsten wirklich getan hätte.
"Also ist es wahr?", murmelte ich erneut. Hyunjin sah mich schockiert an. "Wie? Nein. Ich wusste nicht einmal was von dem Foto. Ich habe dies auch erst heute erfahren." "Du lügst." "Nein. Ich lüge dich nicht an und das habe ich auch noch nie, Felix." So sehr ich Hyunjin auch glauben wollte, ich konnte es nicht.
"Ich brauche eine Auszeit, um darüber nachzudenken. Von allem. Und von jedem, Hyunjin. Am besten, du lässt mich die nächsten paar Tage in Ruhe." "Willst du mir damit sagen, dass du mit mir Schluss machst?" Es tat weh, dass Hyunjin so etwas sagte. "Nein. Ich brauche einfach Zeit, um das alles zu verarbeiten und ..." Mir blieben die Worte im Hals stecken. Wieso konnte ich ihm nicht sagen, was ich tatsächlich fühlte? Es war so eine kuriose Mischung aus Wut, Verzweiflung und Enttäuschung.
Ohne Hyunjin weiter zu beachten drehte ich mich von ihm weg und lief davon. Ich wollte niemanden mehr sehen oder hören. Ich wollte nur noch nach Hause und mich in meinem Zimmer verkriechen.

Ich warf meine Schultasche in die Zimmerecke. Meine Beine zitterten so stark, dass ich einfach zusammenbrach und weinte. Wie konnte das alles nur passieren? Es schien so perfekt zu sein. Jetzt zerbrach meine Welt wie ein Kartenhaus und ich stehe direkt darunter, werde von diesen Karten erschlagen und zu Boden gedrückt. Ich konnte nicht richtig atmen. Es fühlte sich an, als würde mich eine riesige Schlange erwürgen. Ohne es zu kontrollieren, fing ich an zu weinen und zu schreien. Mir fehlte Hyunjin so sehr. Doch ich konnte jetzt nicht mit ihm reden. Ich hatte zu große Angst, noch einmal von ihm enttäuscht. Keine Ahnung, wie viel Zeit vergangen ist, denn als ich wieder klar sehen konnte, stand Rachel in der Tür. Ich habe sie gar nicht gehört.
"Was ist passiert, Felix?" Meine Schmerzen war so groß, dass ich es ihr nicht erzählen konnte. So sehr ich es auch wollte. Ich stand auf und fiel ihr in die Arme. "Ist etwas mit Hyunjin geschehen?", fragte sie. Daraufhin weinte ich nur noch mehr und brach beinahe wieder zusammen. "Felix. Was ist los? Rede mit mir." "Hyunjin hat mich betrogen." Rachel streichelte mir sanft über den Rücken. "Was? Das würde er niemals machen. Wir kennen Hyunjin nun schon so lange." "Aber ich habe es gesehen. Irgendjemand hat ein Foto davon gemacht." "Du weißt, dass man Fotos auch fälschen kann." Ich sah Rachel verwirrt an. "Wie meinst du das?" "Ich gehe jede Wette ein, dass jemand versucht euch auseinander zu bringen." "Bist du dir sicher?" "Ja. Und außerdem habe ich gehört, dass dich jemand angefasst hat. Sein Name war Chan, richtig?" "Wer hat dir das erzählt?" "Ich habe deinen Kumpel Minho beim Einkaufen getroffen und wir sind ins Gespräch gekommen." Das hat Minho mir gar nicht erzählt. Doch ich war viel zu traurig, um weiter darüber nachzudenken. Mein Herz sehnte sich nach Hyunjin und seiner Wärme. Zum Teil konnte ich sie noch immer etwas fühlen.
Aber was sollte ich jetzt nur tun? Ich habe Hyunjin von mir fortgestoßen, ihn abgelehnt ohne ihm richtig zuzuhören. Was bin ich nur für ein Mensch? Hyunjin hat jemand besseren verdient als mich.

(Es tut mir leid, Leute 😭😢😢 mir hat auch das Herz geblutet 😢)

Painful Love ♡ HYUNLIXWo Geschichten leben. Entdecke jetzt