44 - Fass Mich Nicht An! 💜

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Felix POV

Früh am Morgen wurde ich von Kyma geweckt. Er schlabberte mit seiner nassen Zunge mein Gesicht ab und hechelte fröhlich. Ich dachte sogar fast, dass er lächelte. "Morgen, du Wirbelwind.", murmelte ich und streichelte Kyma am Kopf. Er schien glücklich zu sein.
Mein Hund sprang von mir runter und lief in die Küche. Eigentlich wollte ich noch liegen bleiben, doch jetzt war ich wach. Um halb sechs. Danke, Kyma.
Ich war zwar immer noch depressiv, doch mein Hund und Hyunjin gaben mir immer ein Lächeln zurück. Und darüber war ich wirklich glücklich.
"Bruder, hast du meine Handtasche gesehen? Ich finde sie schon wieder nicht.", rief Rachel aus dem Flur. "Die hast du zuletzt im Wohnzimmer gehabt. Schau dort mal nach. Vielleicht hat Yumi sie auch unter die Couch geschossen. Macht sie hin und wieder, wenn du gerade nicht im Raum bist." Ich hob Kyma hoch und setzte ihn wieder auf dem Boden ab. Eigentlich wollte ich nach meinem Zusammenbruch gestern nicht in die Schule gehen, doch ich wollte mich nicht wieder krankschreiben. Nachdem ich mich im Badezimmer frisch machte, klingelte es auch schon an der Tür. Es war immer schön, wenn Hyunjin mich von zu Hause abholte.
Ich warf meine Umhängetasche über die Schulter, steckte Handy und Schlüssel ein und verließ das Haus. Der Wind bließ mir sanft um die Nase und auch die Sonne lugte durch die Wolken. Zur Abwechslung fühlte ich mich wohl. Da ich noch eine halbe Stunde bis Unterrichts-beginn hatte, entschloss ich mich Hyunjin von zu Hause abzuholen. Er hat so viel für mich getan, da konnte ich ihm auch eine Freude machen und ihn überraschen.
Wir wohnen ja nicht weit voneinander entfernt. Doch kaum war ich in die Gasse zu Hyunjin's Wohnung eingebogen, huschte ein Schatten hinter mir vorbei. Ich drehte mich um, doch sah niemanden. Wie unheimlich. Es war wie in diesen Horrorfilmen. Nur, dass ich zu hundert Prozent wusste, dass dies real war. Angstschweiß floss meine Stirn runter. Furcht huschte wie eiskalte Rattenfüße über meinen Rücken. Was sollte ich jetzt tun?
Da packte mich jemand von hinten und zog mich in die Gasse, hinter eine Reihe von Mülltonnen. Ich wehrte mich mit allem, was ich hatte und schaffte es schließlich meinem Angreifer in den Magen zu boxen und dann mit dem Knie zwischen die Beine. Er krümmte sich. Ich trat noch einmal zu und rannte schließlich weg. Doch da stieß ich mit einer weiteren Person zusammen. Es war zu meinem Glück Hyunjin. "Oh. Guten Morgen, Schatz.", sagte er, doch ich kam nicht zu einer Antwort. "Felix. Was ist passiert?" "Mich hat jemand angegriffen. Wir sollten gehen. Schnell." Voller Angst rannte ich mit Hyunjin an der Hand weg. Ich verstand nicht, was dort gerade geschehen ist, doch ich wollte darüber nicht nachdenken.

Zehn Minuten vor Unterrichtsbeginn kamen wir an der Schule an. Ich hätte nicht damit gerechnet, dass wir es noch pünktlich schafften. Doch an Konzentration war nicht zu denken. Ich bekam diese Attacke von heute früh nicht mehr aus dem Kopf. Auch wollte ich wissen, wer mich angegriffen hat. Wahrscheinlich Chan, weil er einer der Stärksten aus unserer Klasse war.
"Denkst du, dass Chan mich verfolgt hat?", fragte ich ängstlich. "Wieso sollte er das tun?" "Hyunjin. Du weißt, dass er mich nicht ausstehen kann. Ich würde ihm sogar zutrauen, dass er mich bis nach Hause verfolgen würde." Mein Freund schmunzelte. "Du könntest recht haben. Aber lass uns jetzt in dem Unterricht gehen."
Wir rannten so schnell wir konnten zum Klassenzimmer. Hyunjin öffnete langsam die Tür und spähte hinein. Ein Glück war es ruhig und die meisten Schüler waren damit beschäftigt zu quatschen oder ihre Hausaufgaben nachzuholen. Ich setzte mich zwischen Mark und Jackson. Hyunjin saß bei Jennie und Jisoo. So wie eigentlich jede Stunde. Doch es war wieder etwas anders. Das pure Übel lag in der Luft. Ich drehte mich zu Changbin und Jisung. Beide sahen mich wie hungrige Raubtiere auf Beutejagd an. Warum hassten sie mich nur so sehr? Nichts von all dem ergab für mich einen Sinn. Klar. Sie könnten jemanden suchen, der einfach nur schwächer als sie ist, doch ich war mir sicher, dass noch viel mehr dahinter steckte.
"Felix, kannst du mir die Aufgabe vier erklären? Ich habe das immer noch nicht ganz verstanden.", flüsterte Mark und deutete auf die Aufgabe. Zum Glück hatte ich meine Aufgaben schon fertig. "Klar. Wo hast du Schwierigkeiten?" Wir lösten die Aufgabe gemeinsam. Ich hatte das meiste schon fertig, also konnte ich mir die Zeit nehmen. Und Mark freute sich über meine Hilfe.
Nach zwanzig Minuten verstand Mark das Grundprinzip der Aufgabe und ich konnte mich wieder meinen eigenen widmen. Nur lange konnte ich mich nicht konzentrieren. Auf einmal wurde mir wieder schwindelig und ich konnte kaum noch etwas sehen. Ich meldete mich und fragte, ob ich zur Toilette gehen konnte. Der Lehrer genehmigte meine Bitte. Ich ließ alles stehen und liegen und ging zügig zur Toilette. Mir war wieder übel. So schnell ich nur irgendwie konnte lief ich den Gang hinunter, stürmte in die Jungstoilette und verschanzte mich in einer Kabine. Gerade noch rechtzeitig, denn mir kam schon die Magensäure hoch. Ich gab mir Mühe, es zurückzuhalten, doch ich scheiterte. Wieder einmal kotzte ich mir die Seele aus dem Leib. Wann hört das endlich auf? Niemand konnte sich vorstellen, wie anstrengend diese Würgenanfälle sind.
Irgendwann hörte es auf. Keine Ahnung, wie viel Zeit vergangen ist, doch es fühlte sich wie eine Ewigkeit an. Ich wischte mir den Mund sauber und spülte mein Erbrochenes und das dreckige Toilettenpapier hinunter. Anschließend wusch ich meine Hände und mein Gesicht. Ein Blick auf mein Handy sagte mir, dass ich langsam wieder in den Unterricht gehen sollte. Ich hing mit dem Stoff eh schon hinterher. Doch als ich zum Ausgang lief, wurde die Tür aufgerissen und Chan kam hereingestürmt.
"Du verdammter Lügner!", rief er und schubste mich gegen die Wand. Was hat den denn geritten? "Wovon sprichst du?" "Jetzt tu nicht so, als wärst du hier das Opfer!" Er kam mir immer näher. Mich übermannte eine Panikattacke. "Aber jetzt, wo du wieder ganz alleine bist, kann ich dir endlich eine Lektion erteilen. Hyunjin hat seine schon bekommen und jetzt bist du an der Reihe." Ich bekam vor Angst keinen Ton mehr heraus.
Chan packte mich am Hals. Er drückte so kräftig zu, dass mir das Atmen immer schwerer fiel.
Doch das Schlimmste passierte jetzt. Chan berührte mich am Oberschenkel und ging hinauf zu meinem Hosenbund. "Lass das sein.", wimmerte ich und versuchte Chan von mir wegzustoßen. Doch es war viel stärker als ich. Ich wand mich hin und her, doch es half alles nichts. "Fass mich nicht an!" "Warum so abweisend? Etwa nur, weil ich nicht Hyunjin bin?" Was sollte das denn heißen? Es kam mir fast so vor, als wollte Chan etwas ganz anderes von mir als nur jemanden, den er fertig machen konnte.
Schließlich war ich so sauer, dass ich mein rechtes Bein anwinkelte und meinem Peiniger einen Tritt in den Magen verpasste. Er lag am Boden und sah mich an. Für einen Moment dachte ich, dass sich der Hass in seinen Augen in etwas anderes verwandelte. Etwas, das wie ein positives Gefühl aussah. Doch lange konnte ich dies nicht analysieren, denn Chan stand auf und rannte weg.
Was ist da gerade passiert?

(By the Way: Der Hund von Felix heißt ja jetzt Kyma. Das ist eine kleine Zusammenstellung aus Kami (Hyunjin's realer Hund) und Kuma (Der Hund von BlackPink's Jennie). Und die Katze Yumi. Nur damit ihr es wisst ^-^)

(Und ich könnte mich für dieses Kapitel Ohrfeigen 😫😫😲😩😨😵 ist aber wichtig für den Rest, der noch kommt. Überschüttet mich ruhig mit Kritik. Ich kann das verkraften😤)

Painful Love ♡ HYUNLIXWo Geschichten leben. Entdecke jetzt