34 - Ein Schritt näher dran 💜

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Hyunjin POV

Der nächste Morgen brach an. Vögel zwitscherten draußen vor dem Fenster und die Sonne schimmerte durch die weißen Gardinen. Ich wollte mich gerade hinsetzen, doch dies gelang mir nicht. Felix hatte sich auf meiner Brust breit gemacht und schlief immer noch. Und so konnte ich leider nicht aufstehen. Wecken wollte ich ihn auch ungerne. Doch ich musste aufstehen, da ich ganz dringend etwas erledigen musste.
"Baby. Lässt du mich kurz los?", flüsterte ich und strich ihm die Haare aus dem Gesicht. Er brummte: "Bleib hier, Teddybär, und spiel mit mir." Meine Augen wurden vor Überraschung ganz groß. Was zur Hölle träumte er denn? Doch dann musste ich grinsen. Ich fand es süß, wenn Felix von mir träumte. Also wollte ich ihm diesen süßen Traum nicht kaputt machen. "Ich spiele später mit dir. Aber wenn du willst, dass ich jetzt ins Bett mache, bleibe ich hier." Felix ließ mich los und drehte sich schlafend auf die andere Seite. Ob er mich tatsächlich gehört hat? Doch darüber wollte ich jetzt nicht nachdenken. Ich krallte mir mein Handy und ging auf Toilette. Das Licht für Nachrichten blinkte. Wer hat mir denn geschrieben? Ich schaltete meinen Display ein. Minho!
Mit dem Daumen öffnete ich die Nachicht. Er schrieb:
>Hyunjin. Haben du und Felix heute Zeit? Es ist wichtig.<
Ich könnte mich auch irren, aber für mich klang es wie ein Notfall.
>Ja. Felix schläft zwar noch. Aber wir haben heute noch nichts vor. Kannst also vorbeikommen.<
>Perfekt. Bin in zwanzig Minuten da.<
Super. Ich musste Felix wohl oder übel wecken, bevor Minho hier antanzte. Ich zog mir ein frisches T-Shirt an, eine Hose und deckte Felix bis zum Hals zu. Er wird schon von selbst aufwachen. Schnell putzte ich mir noch die Zähne und machte meine zerzausten Haare ordentlich. Und die Anziehsachen von Felix musste ich auch noch sicher verstauen. Also steckte ich es einfach unter mein Kopfkissen. So fällt es nicht sofort auf, dass wir miteinander geschlafen haben. Irgendwie fühlte sich das Ganze wie ein wunderschöner Traum an. Als wäre das nie wirklich passiert. Und gleichzeitig wusste ich, dass es real war.
"Warum bist du wach? Komm wieder ins Bett.", murmelte auf einmal Felix. Ich drehte mich zu ihm um. Er war wach. "Minho hat mir geschrieben. Er braucht uns." Mein Freund wurde misstrauisch. "Wieso redet er auf einmal mit uns, wenn er es davor nicht getan hat? Findest du das nicht ein wenig komisch?" "Ich finde deine Reaktion gerade etwas komisch, Babe. Er hat uns nie etwas getan und du tust so, als würde er insgeheim für Chan spionieren. Was hast du gegen ihn?" Felix wurde still. Wie immer, wenn wir kurz davor waren zu streiten. Das war schon so, als wir noch keine feste Beziehung eingegangen waren. Ich nahm sein Gesicht in beide Hände und sagte: "Ich habe es nicht so gemeint. Doch du musst ihm vertrauen. Er ist vielleicht genau die Hilfe, die wir brauchen und ich habe versprochen, ihm zu helfen. So gesehen als Deal." "Bei was zu helfen?" Da ging auf einmal die Tür auf. "Bei dem, was ich euch jetzt zeigen will. Hi. Tut mir leid, wenn ich einfach so reinplatze und euren Streit störe. Euch beide kann man bis draußen hören." Minho war schon hier. "Wie bist du reingekommen?" "Die Tür war einen Spalt offen. Ich habe geklopft und geklingelt, aber ihr habt so laut gestreitet, dass man das nicht hören konnte." Nun ja. "Okay. Und was hast du da?", fragte Felix. "Das, was ich euch jetzt zeigen werde. Wenn wir gemeinsam den Beweis erbringen können, den wir brauchen, sehen wir Chan und seine Kunpels nie wieder. Versprochen." Er hielt einen USB-Stick in der Hand. "Was ist das?" "Das werde ich euch jetzt zeigen."

Minho lieh sich meinen Laptop und bereitete alles vor. Felix und ich standen neben der Tür meines Zimmers und beobachteten ihn.
"Warum vertraust du ihm? Das alles könnte doch auch einfach ein billiger Trick sein.", brummte Felix. Ich seufzte. "Ich sage das nur ungerne, aber du übertreibst es maßlos. Wirklich." "Warum? Du weißt doch, dass er zu Chan's Clique gehört." "Ja. Aber hat er uns jemals Schaden zugefügt? Nein, das hat er nicht. Also mach dich locker und vertrau ihm. Wenigstens dieses eine Mal." Es erwies sich als sehr schwierig, zu Felix durchzudringen. Kam mir so vor, als wollte ich eine Kokosnuss mit einer Feder zerschlagen.
Schließlich seufzte Felix. "Schön. Einverstanden. Aber ich tue das nur für dich. Nicht für ihn." Ich war erleichtert, dass Felix sich dafür entschieden hat, uns zu helfen, trotz seines Misstrauens.
"Jungs. Das solltet ihr euch mal ansehen.", unterbrach Minho unseren Beinahe-Streit. Ich sah Felix noch einmal an und gesellte mich dann zu Minho. Dieses konnte sich die Schüler Homepage und fand schließlich einen Beitrag. Doch das war nicht irgendein Beitrag. Er wurde von einem User namens J.One gepostet. Wer war das denn? Ich besuchte den Chatrooms und Posteingänge extrem selten, deswegen war es schwierig diesen Benutzernamen einem Schüler oder einer Schülerin zuzuordnen.
"Warum hat diese Person diesen Beitrag gepostet? Schaut euch mal die Nummern an.", murmelte Felix und zeigte mit dem Finger auf den Bildschirm. Das ergab keinen Sinn. Die Ziffern waren direkt aneinander gereiht. Es konnte alles sein. "Warte mal.", sagte Minho und nahm sich Papier und Stift. Er schrieb die Nummer auf. "Was hast du vor?", fragte ich stutzig.
"29121996. Wer schreibt eine Zahl so?", fragte Minho fordernd. Felix und ich zogen die Schultern hoch. "Weil das nicht irgendeine Zahl ist. Setzt du an die richtigen Stellen einen Punkt, kommt 29.12.1996 raus." Da fiel es mir wie Schuppen von den Augen. " das ist doch das Geburtsdatum von deiner Freundin Sana." "Eben. Und jetzt seht euch diesen Link an." Minho öffnete einen Link im Beitrag. Es war ein Foto. Scheinbar wurde es von einer Überwachungskamera aufgenommen. "Zoom mal diese Person heran.", sagte Felix und deutete auf einen unschaften Punkt auf dem Bild. Minho vergrößerte die Stelle und verstärkte den Fokus. Da war wirklich jemand. Es war ein Mädchen. "Das ist Sana.", flüsterte Minho. Jetzt war auch ich verwirrt. "Aber wie kann das sein? Sie ist doch tot." "Ist sie auch. Deswegen kann das ganze auch eine Fälschung sein." Felix' Augen wurden ganz klein. "Ist es aber nicht. Sehr euch mal die Zeit an. Solche Anzeigen kann man nicht fälschen. Und wenn, dann fällt es sofort auf." Minho sah ihn stutzig an. "Woher weißt du das?" "Meine Schwester hat mal vier Monate ein Praktikum bei der Polizei gemacht. Sie hat mir einiges beigebracht." Da hatte ich auf einmal eine Idee. "Und was ist, wenn die Polizei genau das ist, was wir brauchen?" Felix und Minho sahen mich an, als wäre ich vollkommen wahnsinnig geworden. "Du könntest recht haben. Aber was sollen wir denen erzählen? Wir versuchen einen Mord aufzuklären, der vier Jahre her ist? Und außerdem habe ich sie im Badezimmer gefunden. Sie hat sich das Leben genommen." Für mich fügte sich langsam das Puzzle zusammen. "Und was, wenn jemand sie umgebracht hat und es so aussehen ließ, als hätte sie Selbstmord begangen?" Felix schmunzelte. "Das wäre auch möglich."
Wir sahen uns kurz an und unser Endschluss stand fest. Wir würden den Mord an Sana aufdecken. Ob mit polizeilicher Hilfe oder ohne.

Painful Love ♡ HYUNLIXWo Geschichten leben. Entdecke jetzt