Painful Love ♡ HYUNLIX

67 - Ein perfekter Tag 💜

Hyunjin POV

Nun war endlich Freitag. Ich glaube, ich hatte noch nie eine so schöne Woche wie heute. Der Meerausflug war super schön, Felix hatte sein herzliches Lachen zurück und ich fühlte mich zum ersten Mal wieder selbstbewusst. Nach einem Jahr voller Mobbing, Ausgrenzung und Demütigung. Alles war perfekt.
Jackson, Minho, Mark und ich machten uns auf den Weg zur fünften Stunde, als Changbin und Jisung uns über den Weg liefen. Sie sahen gar nicht mehr so eingeschüchtert aus, sondern strahlten nur so vor Selbstsicherheit. Es war schon beinahe widerlich. Und woher hatten sie die auf einmal?
"Findet ihr es nicht auch ein wenig seltsam, dass Changbin und Jisung so ... nun ja ... fröhlich aussehen? Ich meine, sie haben Sozialstunden aufgebrummt bekommen. Ich würde komplett austicken, wenn mir so etwas passiert wäre.", flüsterte Mark und warf den beiden Jungs einen Blick hinterher. Ich tat es ihm gleich. "Ja. Es ist schon komisch, aber ich mache mir darum gerade keine Gedanken. Hat irgendjemand was von Chan gehört?" Jackson strich sich den Pony aus dem Gesicht. "Er verbringt momentan sehr viel Zeit mit Felix. Die beiden verstehen sich so gut, dass man denken könnte, sie wären Zwillinge."
Okay. Ich komme damit klar, dass Chan sich mit uns gut verstand, aber musste er so an Felix kleben? Minho stupste mich mit dem Ellebogen an. "Hey. Du bist doch nicht etwa eifersüchtig, oder?" Ich verzog erschrocken das Gesicht und überspielte meine wahren Gefühle mit einer Lüge. "Was? Ich? Nein! Ich bin doch nicht eifersüchtig. Du spinnst doch!" Doch meine Freunde lachten. "Man sieht genau, dass du es bist. Du bist ein richtig schlechter Lügner, Hyunjin." Ich seufzte schwer. "Na gut. Ihr habt mich erwischt. Es macht mich tatsächlich etwas neidisch, dass die beiden so viel Zeit miteinander verbringen. Aber wie soll ich es im sagen? Ich will seine Gefühle nicht verletzen oder sein Vertrauen verlieren." Minho legte einen Arm um meine Schultern. "Hör auf, dich so verrückt zu machen. Ich gebe dir jetzt einen freundschaftlichen Rat. Rede mit Felix und sag ihm, wie du dich dabei fühlst." "Gut. Mache ich. Danke, Minho." Er lachte. "Kein Problem."
Ich schluckte praktisch mit Gewalt den dicken Kloß in meinem Hals herunter. Eigentlich hatte ich keinen Grund, eifersüchtig zu sein. Chan gab mir nicht mal einen. Und Felix würde niemals etwas mit Chan anfangen. Dafür kannte ich ihn gut genug. Aber was war mit unserem Ex-Rivalen? Es war noch immer ein Funken Misstrauen da und dieser wollte auch nicht so einfach verschwinden. Würde Chan es noch einmal riskieren uns auseinanderzubringen? An dem Tag, wo er Felix seine Gefühle gestanden hatte, wurde er vom Mobber zum Opfer im Bruchteil einer Sekunde. Er wirkte vollkommen verloren und hilflos. Jetzt ging es ihm zwar besser, aber er könnte jederzeit versuchen, uns wieder zu trennen. Oder ich machte mir einfach nur viel zu viele Sorgen.

Wenig später saß ich mit Felix, Minho, Chan, Mark und Jackson an einem Tisch im Bioraum. Wir hatten Gruppenaufgaben aufbekommen und sollten diese bis zum Ende der Stunde lösen.
Die Mädchen hatten sich einen Tisch weiter links zu einer Traube versammelt. Die meiste Zeit tratschten sie nur. Changbin und Jisung saßen am Ende des Raumes. Es war das reinste Trauerspiel, die beiden so alleine zu sehen. Doch eine kleine Stimme in mir flüsterte, dass sie es verdient hatten. Ich meine, sie haben das Leben meiner Freunde und mir zerstört und sehen ihren Fehler nicht mal ein. Doch darum kümmerte ich mich nicht weiter. Ich wollte heute einfach einen schönen Schultag haben.
Minho und Chan unterhielten sich, während ich ein Gespräch mit Felix anfing. "Warum hängt Chan eigentlich so an dir?", fragte ich. Felix radierte seinen Lösung weg. "Das hast du mich heute morgen schon gefragt. Ich weiß es nicht. Bist du immer noch eifersüchtig?" Ich schmunzelte. "Ein wenig?" Es war mir tatsächlich unangenehm, dies zuzugeben. Doch mein Freund schien nicht sauer zu sein oder so. Nein. Stattdessen nahm er mich mitfühlend in den Arm. "Es ist in Ordung, wenn du ein bisschen eifersüchtig bist. Das zeigt mir, dass ich dir wichtig bin." "Also bist du nicht sauer?", fragte ich zögernd. Felix lachte. "Nein. Alles cool. Wenn du eifersüchtig bist, dann darfst du das ruhig sein." Ich war mehr als nur erleichert, dass ich diese kleine Last von meinen Schultern losgeworden bin. Und noch glücklicher war ich, dass Felix es mir nicht übel nahm und Verständnis dafür hatte. Wir nahmen uns in den Arm. Mein Blick schweifte zu Minho, welcher mir grinsend zuzwinkerte. Ich sagte lautlos: "Danke." Er neigte respektvoll den Kopf. Nun war mein Tag entgültig perfekt. Nichts hätte besser laufen können. Felix war bei mir, mein Freunde auch. Was brauchte ich noch in meinem Leben?
Wir konzentrierten uns wieder auf die Aufgabe. Jetzt konnte ich mich auch wieder konzentrieren und hatte den Kopf nicht voll mit unnötigem Zeug. Und das BEste: Wir waren mit der Aufgabe als erste fertig.
Als Belohnung erlaubte der Lehrer uns für ein paar Minuten vor die Tür zu gehen, um durchzuschnaufen. "Die hätten uns ruhig eine schwerere Bio-Aufgabe gegen können. Das war ja das reinste Honigschlecken.", beschwerte sich Jackson und lehnte sich an die Wand neben dem Bio-Raum. Mark stimmte ihm zu. "Ja. Das hätten sie. Aber ich bin froh, jetzt mal durchatmen zu können." Er holte tief Luft und stieß sie langsam wieder aus. Chan stimmte ihm zu: "Ja. Sie war wirklich einfach. Wie die Mädels wohl damit klar kommen werden?" Sein Blick wanderte zur Tür. Felix machte eine abweisende Handbewegung. "Die schaffen das schon. Mach dir darum mal keine Sorgen."
"Wie wird das eigentlich mit der Party am Samstag aussehen? Ihr habt doch auch Einladungen bekommen, oder?", fragte dann Chan. Ich zog die Einladung aus meiner Jackentasche. Für alle Fälle hatte ich sie immer bei mir. "Joy schreibt, dass wir uns dreißig Minuten vor Beginn der Party mit ihr und Wendy treffen sollen. Das betrifft jetzt nur die Jungs. Sie brauchen Hilfe beim Aufbau von Ständen, Licht, Bar und all dem Zeug. Beginn ist um achtzehn Uhr." "Klingt gut."
Wir unterhielten uns noch zehn Minuten über die Party. Dann gingen wir wieder rein, packten unsere Sachen und machten uns bereit für den Nachmittag.