Painful Love ♡ HYUNLIX

28 - Minhos Vergangenheit 💜

Hyunjin POV

Ich kam zu Hause an und warf als allererstes meine Schultasche in die Ecke meines Zimmers. Die ganze Woche war ein einziges Disaster. Und Felix ging es noch schlechter als vorher. Ich hatte keine Ahnung, was ich tun soll.
Durch diesen anstrengenden Tag bekam ich richtig Hunger. Die Frage ist jetzt: Was mache ich mir zu essen? Ich hatte die Wahl zwischen Nudeln mit Tomatensoße, Reis mit Curryhühnchen oder Bestellung bei dem Lieblingslieferanten von Felix und mir. Bis mir einfiel, dass ich seit einer Woche knapp bei Kasse war. Gut. Dann blieb mir nur das Kochen übrig.
Nach kurzem Überlegen entschied ich mich für Reis mit Curry-Hühnchen. Ich nahm die Zutaten aus dem Schrank und mixte sie in der Pfanne zusammen. Ich habe schon sehr früh kochen gelernt, da ich mit fünfzehn von zu Hause ausgezogen bin. Jetzt war ich siebzehn und lebte alleine in einer kleinen Wohnung. Viel war es nicht, doch für mich reichte es aus.
Schließlich war mein Essen auch fertig. Ich schaltete den Herd aus, füllte mir eine Schale voll und ging damit ins Wohnzimmer. Irgendwie genoss ich die Stille, doch mir fehlte etwas. Mit fehlte jemand. Nachdenklich schob ich mein Essen mit den Stäbchen hin und her. Felix ging es immer schlechter, Chan's Drohungen wurden von Tag zu Tag schlimmer und Joy hatte nichts anderes im Kopf, als mir auf die Pelle zu rücken. Es war einfach nur die Hölle. Alles, was ich momentan wollte, war etwas Ruhe vor all dem Stress. Vielleicht einen Ort, wo Felix und ich für uns sein konnten. Ohne, dass wir uns dreimal umdrehen mussten. Auch wollte ich, dass Felix wieder glücklich wurde. Ich vermisste sein Lächeln und seine fröhliche Art. Ich vermisste alles an ihm. Was konnte ich nur tun, um ihm seine Fröhlichkeit wieder zurückzugeben?
Ich hatte gerade mal die Hälfte von meinem Essen weg. Da klingelte es an der Tür. Ob das Felix war? Ich stand auf und öffnete der Person die Tür. Doch zu meiner Überraschung war es nicht Felix. Es war Minho? Was suchte er denn hier? In zwei Jahren hat er es nicht einmal gewagt, mich anzugucken und jetzt stand er plötzlich vor meiner Haustür. Es musste also um was sehr wichtiges gehen.
Ich öffnete ihm. "Minho. Was machst du denn hier?" "Ich muss mit dir reden, Hyunjin.", erwiderte er und sah mir fest in die Augen. Nicht einmal seine Wimper zuckte. Minho war schon immer der ernste Typ, doch diesen Ausdruck habe ich bei ihm noch nie gesehen. "Komm doch rein." Ich gewährte ihm Eintritt in meine Wohnung.
"Willst du was trinken?", fragte ich. Minho sah mich an und nickte. Ich ging in die Küche und machte uns beiden eine Fruchtschorle. Es kam nicht oft vor, dass wir miteinander redeten. Eigentlich gingen wir uns auch aus dem Weg. Doch dieses Mal wollte er wohl dringend mit mir reden.
Ich stellte die Getränke auf den Tisch im Wohnzimmer. "Danke.", murmelte Minho. "Also, worüber wolltest du mit mir reden?" Er trank einen Schluck und sagte dann: "Es geht um Chan." Skeptisch zog ich eine Augenbraue hoch. "Was hat er jetzt schon wieder gemacht?" "Nichts. Zumindest nicht heute. Es ist schon etwas länger her. Wenn du mir versprichst, es für dich zu behalten, verrate ich es dir." Wenn ich es niemandem sagen durfte, bezog dies wohl auch Felix mit ein. Damit werde ich schon klar kommen. "Gut. Versprochen. Ich sage es niemandem."
Minho atmete tief durch. "Es ist nicht das erste Mal, dass Chan jemanden fertig macht. Das ist jetzt schon vier Jahre her, doch ich komme davon einfach nicht los." Ich konnte ihm ansehen, dass es einen persönlichen Hintergrund hatte.
"Willst du es mir erzählen?" "Nicht direkt. Ich will es dir zeigen." Er trank seine Schorle aus und stand auf. "Wohin gehen wir jetzt?", fragte ich. "Du stellst zu viele Fragen. Komm einfach mit. Ich erzähle dir den Rest vor Ort." Minho packte mein Handgelenk und zog mich von der Couch hoch. "Schon gut. Lass mich wenigstens noch meine Schuhe anziehen!"

Wenig später waren wir auf einem Friedhof angekommen. "Warum sind wir hier?", fragte ich. Minho führte mich einmal quer durch die Gräber.
Schließlich blieb er stehen. "Deswegen sind wir hier.", murmelte er. Es war ein bestimmtes Grab mit unzähligen Kuscheltieren, künstlichen Kerzen und Blumen. Ich kniete mich hin, um die Innenschrift auf dem Grabstein besser lesen zu können. "In Gedenken an Sana Minatozaki. Geboren am 29.12.1996, verstorben am 10.05.2017. Warum ist sie gestorben?"
"Chan hat sie drei Jahre lang gemobbt und schikaniert. Ich konnte einfach nichts machen, da mir die Hände gebunden waren. Sana hinterließ einen Abschiedsbrief. Noch bevor ich mit ihr darüber reden konnte, nahm sie sich das Leben. Ich fand sie mit aufgeschnittener Pulsader im Badezimmer ihrer Wohnung."
Ich konnte jetzt sagen, dass es mir leid tut, doch das tat es nicht. Auf eine skurrile Art und Weise verstand ich Minho und seine Situation. Auch, wenn in meinem Freundeskreis und Familie niemand verstorben ist.
"Wieso hast du mich hier her geführt?" "Weil ich dir etwas erzählen muss." Minho's Geschichte machte mich immer neugieriger.
"Manchmal höre ich Sana in meinen Träumen. Sie spricht mir." "Was sagt sie zu dir?" "Alles mögliche. Sie hilft mir, wenn ich Probleme habe und hin und wieder singt sie mir was vor, damit ich einschlafen kann. Doch ... letzte Nacht hat sie mir gesagt, dass ich euch helfen soll, bevor etwas schlimmes passiert."
Minho sollte uns helfen. Das war das absolut Verrückteste, was ich je gehört habe. Vor einem halben Jahr war er zu stolz, um und überhaupt auch nur eines Blickes zu würdigen. Und jetzt das? Es war, als hätte man bei ihm einen Schalter umgelegt. Doch vielleicht musste ich ihm einfach mein Vertrauen schenken. Wenigstens dieses eine Mal.
"Gut. Ich bin dabei." Minho sah mich überrascht an. "Jetzt wirklich?" "Ja. Und vielleicht kann ich dir sogar dabei helfen, den Grund für das Mobbing an Sana herauszufinden." Seine Augen fingen an zu funkeln.
Damit hatten wir einen fairen Deal.

(Jap. Dies mal zwei Kapitel aus Hyunjin's Sicht. Hätte es sonst nicht schreiben können ^-^)

(Wollt ihr Smut-Special?)